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Abschlußbericht - Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal

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6 Stress <strong>und</strong> psychische Belastungen<br />

6.3 Untersuchung von Stress <strong>im</strong> OP<br />

SiGOS – <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>im</strong> <strong>Operationssaal</strong><br />

Projektbericht<br />

Seite 110<br />

chungen, Zeitstress bei Notfällen <strong>und</strong> Umgang mit Leid. Die aus den Arbeitsbedingungen<br />

resultierende Beanspruchung ist situationsabhängig <strong>und</strong> individuell verschieden. Sie kann<br />

zu einem Trainingseffekt (Übung) oder zur Ermüdung führen. Darüber hinaus unterscheidet<br />

man kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristige Beanspruchungsfolgen. Die bewältigte Arbeitsaufgabe<br />

kann wiederum neue Handlungsstrategien induzieren, aus denen sich unterschiedliche<br />

Bewältigungs- <strong>und</strong> Beeinflussungsmöglichkeiten ableiten lassen.<br />

Der Untersuchungsansatz wurde auf Basis des erweiterten Belastungs-Beanspruchungs-<br />

Konzeptes dahingehend erweitert, dass belastungsseitig die Teilbelastungen aus den Arbeitsaufgaben<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsumgebung <strong>und</strong> beanspruchungsseitig die Folgewirkung der<br />

Beanspruchung <strong>im</strong> Sinne der Befindlichkeit erhoben werden. Damit können <strong>im</strong> übrigen<br />

erweitere Aspekte des Belastungs-Beanspruchungs-Konstrukts hinsichtlich Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> Kontrolle (Karasek & Theorell 1990), individueller Wirkungen von Stressoren (Lazarus<br />

1981; Greif u.a. 1991) sowie der Fokussierung auf die Wirkung von Beanspruchung (<strong>und</strong><br />

nicht die Beanspruchung selbst, s.a. Scheuch 1998, S.71-78) berücksichtigt werden (s.<br />

auch Oesterreich 2001).<br />

6.3.4 Entwicklung <strong>und</strong> Aufbau des Fragebogens<br />

Es existierte kein speziell auf den OP zugeschnittener Fragebogen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e<br />

wurden Überlegungen bezüglich der Gestaltung eines eigenen Fragebogens angestellt. Um<br />

die Schwierigkeiten bei der Entwicklung eines eigenen Fragebogens auf ein Min<strong>im</strong>um zu<br />

reduzieren, wurde auf vergleichbare Fragebögen zurückgegriffen <strong>und</strong> diese für den Arbeitsplatz<br />

OP modifiziert.<br />

Erfassung der Belastung<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage für den ersten Teil des Fragebogens wurde das Tätigkeits- <strong>und</strong> Arbeitsanalyseverfahren<br />

(TAA-KH) von Büssing <strong>und</strong> Glaser (1999) verwendet. Hierbei handelt es sich<br />

um ein standardisiertes, sowohl personen- als auch bedingungsbezogenes Tätigkeits- <strong>und</strong><br />

Arbeitsanalyseverfahren für das Pflegepersonal <strong>im</strong> Krankenhaus. Es verfügt über eine ausgewiesene<br />

Reliabilität, die allerdings bei einer Anpassung nicht gleichermaßen übertragbar<br />

ist. Das Arbeitsanalyseverfahren baut auf dem Organisation-Tätigkeit-Individuum (OTI)-<br />

Konzept von Büssing <strong>und</strong> der Handlungsregulationstheorie von Hacker <strong>und</strong> Volpert auf<br />

(Büssing, 1996). Der TAA-KH ist gegliedert in<br />

• eine Selbstbeobachtungsversion (TAA-KH-S), die in fünf Verfahrensbereiche geteilt<br />

ist sowie<br />

• eine Fremdbeobachtungsversion (TAA-KH-O), die sich aus zwei Analyseebenen zusammensetzt<br />

(siehe Abbildung 6.5).

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