Abschlußbericht - Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal
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4 Schwerpunkt 2: Rückengerechtes Arbeiten<br />
4.2 Ursachen analysieren – Körperhaltungen <strong>und</strong> Lastenmanipulationen<br />
SiGOS – <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>im</strong> <strong>Operationssaal</strong><br />
Projektbericht<br />
Seite 51<br />
4.2 Ursachen analysieren – Körperhaltungen <strong>und</strong> Lastenmanipulationen<br />
4.2.1 Untersuchungsansatz<br />
Ziel ist es, diejenigen Tätigkeiten zu ermitteln, die eine potenzielle Belastung für die Wirbelsäule<br />
darstellen. Dazu wurden Beobachtungsstudien über einen Zeitraum von vier Wochen<br />
durchgeführt, um Tätigkeiten zu analysieren, die in beanspruchenden Körperhaltungen<br />
ausgeführt werden oder die Lastenmanipulationen erfordern. Das heißt, jeweils eine<br />
Woche werden die Tätigkeiten der instrumentierenden Pflegekraft, des Springers, des Operateurs<br />
<strong>und</strong> des Assistenten dokumentiert <strong>und</strong> hinsichtlich der Körperhaltung <strong>und</strong> der Lastenmanipulation<br />
ausgewertet.<br />
Analyse der Körperhaltungen<br />
Die Analyse der Körperhaltungen erfolgte mittels der OWAS-Methode. Die OWAS-Methode<br />
ist Mitte der 1970er Jahre <strong>im</strong> finnischen Stahlwerk OVAKO entwickelt worden (Kamusella<br />
1999). OWAS steht dabei für OVAKO Working Posture Analysing System. Ziel der OWAS-<br />
Methode ist die Analyse der ges<strong>und</strong>heitlichen Gefährdungen am Arbeitsplatz. Dazu werden<br />
die Körperhaltungen der Mitarbeiter <strong>im</strong> zu analysierenden Unternehmensbereich untersucht.<br />
Zur systematischen Beschreibung der Körperhaltung werden vier Bereiche des Körpers<br />
gesondert betrachtet. Im Einzelnen sind dies:<br />
• Rücken<br />
• Arme<br />
• Beine<br />
• Kopf<br />
Die Häufigkeit der einzelnen Arbeitshaltungen wird ermittelt <strong>und</strong> anschließend klassifiziert<br />
folgendermaßen klassifiziert:<br />
• Kategorie 1: Die Körperhaltung ist normal. Maßnahmen zur Arbeitsgestaltung sind<br />
nicht notwendig.<br />
• Kategorie 2: Die Körperhaltung ist belastend. Maßnahmen, die zu einer besseren<br />
Arbeitshaltung führen, sind in der nächsten Zeit umzusetzen.<br />
• Kategorie 3: Die Körperhaltung ist deutlich belastend. Maßnahmen die zu einer<br />
besseren Arbeitshaltung führen, müssen so schnell wie möglich umgesetzt werden.<br />
• Kategorie 4: Die Körperhaltung ist deutlich schwer belastend. Maßnahmen, die zu<br />
einer besseren Arbeitshaltung führen, müssen unmittelbar durchgeführt werden.<br />
Eine umfassende Beschreibung der OWAS-Methode findet sich in Anhang C1.