Abschlußbericht - Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal
Abschlußbericht - Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal
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Zusammenfassung<br />
SiGOS – <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>im</strong> <strong>Operationssaal</strong><br />
Projektbericht<br />
Seite ii<br />
Um die Bedeutung des Themas „Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz“ für die Mitarbeiter<br />
<strong>im</strong> OP zu erfassen, sollten die Befragten weiterhin, folgende Liste hinsichtlich ihrer<br />
persönlichen Relevanz in einer Rangfolge skalieren: „Gute Zusammenarbeit <strong>im</strong> Team <strong>und</strong><br />
mit Vorgesetzten“, „interessante Aufgaben“, „stressarmes Arbeiten“, „Möglichkeit zu<br />
beruflichem Fortkommen“, „Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz“, „Qualität des Kantinenessens“.<br />
Während Pflegekräfte das Thema Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
durchschnittlich als zweit wichtigstes Thema einstufen, belegt es bei den Ärzten nur den<br />
vorletzten Rang.<br />
Die Prozessanalyse erfolgte durch die Erfassung <strong>und</strong> Gliederung (aller) Teilprozesse <strong>im</strong> OP-<br />
Bereich mittels Beobachtung <strong>und</strong> Befragung. Die Beschäftigten ermittelten in Workshops<br />
Gefahren <strong>und</strong> Belastungsmomente aus den Prozessflussdiagrammen. Das Ergebnis besteht<br />
aus einer Übersicht über die Prozesse <strong>und</strong> prozessbezogenen Belastungs- <strong>und</strong><br />
Gefährdungsmomente.<br />
Schwerpunkt 1: Rückengerechtes Arbeiten<br />
Eine Beobachtungsstudie (OWAS-Methode, Leitmerkmalmethode, DIN EN 1005-2) ermittelte<br />
die durch Körperhaltung <strong>und</strong> Lastenhandhabung entstehenden Belastungen für die<br />
Wirbelsäule bei den Beschäftigten <strong>im</strong> urologischen OP. Den einzelnen Körperhaltungen<br />
wurden die entsprechenden Arbeitstätigkeiten zugeordnet. Dabei zeigte sich, dass (1) die<br />
Gesamtbelastung hoch ist <strong>und</strong> dass (2) stark belastende Tätigkeiten selten auftreten, während<br />
mäßig belastende Tätigkeiten oft auftreten. Weil die Belastung nicht durch eine Einzeltätigkeit,<br />
sondern durch eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten entsteht, wurden bei<br />
der Erarbeitung von Abhilfemaßnahmen diejenigen Maßnahmen favorisiert, die sich mit<br />
geringem Aufwand umsetzen lassen. (Nach dem Motto: Jede Lösung, die die Gesamtbelastung<br />
reduziert, ist eine gute Lösung, wenn sie umsetzbar ist.)<br />
Die nachfolgend beschriebenen Abhilfemaßnahmen sind <strong>im</strong> Rahmen eines Experten-<br />
Workshops erarbeitet worden <strong>und</strong> wurden <strong>im</strong> Projektteam weiterentwickelt.<br />
• Veränderte Anordnung der Siebe in den Schränken des Lagers<br />
• Seminare zum Training rückenschonender Arbeitsweisen<br />
• wärmende Kleidung, um Muskelverspannungen durch Zugluft zu vermeiden<br />
• Kooperation mit Fitness-Studio<br />
• ...<br />
Schwerpunkt 2: Schnitt- <strong>und</strong> Stichverletzungen<br />
Ein Probelauf, der die Handhabbarkeit von Venenverweilkanülen mit <strong>Sicherheit</strong>seinrichtung<br />
testete, zeigte, dass (1) die Mitarbeiter die <strong>Sicherheit</strong>svorrichtungen akzeptieren <strong>und</strong> (2)<br />
der Einsatz von <strong>Sicherheit</strong>sprodukten den Arbeitsablauf nicht verlängert.<br />
Eine häufige Ursache für Schnittverletzungen <strong>im</strong> Bereich der operativen Disziplinen besteht<br />
in der Übergabe von Instrumenten. Im Rahmen von Workshops erarbeiteten die Beschäf-