Abschlußbericht - Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal

2 Ist-Analyse
2.6 Zusammenführung der Analyseergebnisse und Schwerpunktsetzung
SiGOS – Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal
Projektbericht
Seite 26
2.6 Zusammenführung der Analyseergebnisse und Schwerpunktsetzung
2.6.1 Erarbeitung einer Gefährdungsmorphologie
Das SiGOS-Projekt hatte es zum Ziel, mit den vorhandenen Ressourcen die bestmögliche
Wirkung zu erreichen. Deshalb sollten aus den gesammelten Belastungs- und Gefahrenmomenten,
die auf die Mitarbeiter im OP wirken, diejenigen ausgewählt werden, für die im
Projekt vermutlich der beste Nutzen für die konkrete Arbeitssituation erreicht werden könnte.
Dabei spielen sowohl der potenzielle Schaden als auch die im Projekt zu erreichende Präventionswirkung
eine Rolle. Der potenzielle Schaden, der durch eine Gefahren- oder Belastungssituation
auftritt, ist gekennzeichnet durch:
• die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Gefährdung auftritt,
• die Wahrscheinlichkeit, dass es beim Auftreten einer Gefährdung zu einem Unfall
oder zu Beschwerden kommt, sowie
• durch die Schadenshöhe.
Zur Abschätzung der Präventionswirkung (des Nutzens von Präventionsarbeit) müssen die
Aspekte
• Nutzenpotenzial (inwieweit erscheint das Problem überhaupt lösbar),
• Forschungsaufwand und
• Umsetzungsaufwand (Implementationsaufwand)
berücksichtigt werden.
Im Rahmen einer Expertenbeurteilung (durch sieben Personen) wurde jedes Belastungs-
bzw. Gefahrenmoment hinsichtlich der sechs oben aufgeführten Punkte bewertet. Dazu
diente der in Tabelle 2.6 abgebildete Bewertungsmaßstab. Weil die Abschätzung eine gewisse
Unschärfe (bedingt durch die Einschätzung zukünftiger Ergebnisse) beinhaltet, wurden
die Bewertungen durch einen Bereich zwischen minimaler (konservativer) und maximaler
(progressiver) Beurteilung beschrieben. Der Anhang A5 zeigt die Auftretenseinschätzung
der Belastungs- und Gefahrenmomente sowie die Wirkungseinschätzung der Präventionsmaßnahmen.
Die im Rahmen der Auftretens und Wirkungseinschätzung ermittelten Indices wurden in
jeder Skala mulitplikativ verknüpft. Zur Linearisierung wurde aus dem Ergebnis die dritte
Wurzel gezogen. Die Ergebnisse der Auftretens- und Wirkungseinschätzung zeigt Tabelle
2.7.
Auf diese Weise konnte ein Art „Landkarte“ über die Belastungs- und Gefahrenmomente
gezeichnet werden, indem die beiden Skalen auf den Achsen eines ortogonalen Koordina-