Abschlußbericht - Sicherheit und Gesundheit im Operationssaal
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4 Schwerpunkt 2: Rückengerechtes Arbeiten<br />
4.2 Ursachen analysieren – Körperhaltungen <strong>und</strong> Lastenmanipulationen<br />
Analyse der Lastenmanipulation<br />
SiGOS – <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>im</strong> <strong>Operationssaal</strong><br />
Projektbericht<br />
Seite 52<br />
Die Bewertung der Lastenhandhabung erfolgte mittels Leitmerkmal-Methode <strong>und</strong> der Analyse<br />
der manuellen Handhabung von Gegenständen nach DIN EN 1005-2.<br />
Die Leitmerkmalmethode wurde entwickelt, um bei der praktischen Umsetzung der Lastenhandhabungsverordnung<br />
zu helfen (Steinberg & Windberg, 1997). Bei der Durchführung<br />
der Beurteilung werden folgende Leitmerkmale betrachtet:<br />
• zeitliche Dauer von Tragen oder Halten <strong>und</strong> von Hebe- oder Umsetzbewegungen<br />
• Körperhaltungen <strong>und</strong> Position der Last<br />
• Ausführungsbedingungen<br />
• Lastgewichte, getrennt für Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
Jede dieser Merkmale enthält verschiedene Ausprägungen die mit entsprechenden Wichtungen<br />
bewertet sind. Je anstrengender die dem Merkmal zugeordnete Tätigkeit ist, desto<br />
höher ist diese gewichtet. Die Bewertung erfolgt in Form einer Rechnung, bei der die Wichtungen<br />
schrittweise verrechnet werden. Der sich ergebene Punktwert den folgenden Risikobereichen<br />
zugeordnet:<br />
• Risikobereich 1: Geringe Belastung, Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung durch körperliche Überbeanspruchung<br />
ist unwahrscheinlich.<br />
• Risikobereich 2: Erhöhte Belastung, eine körperliche Überbeanspruchung ist bei<br />
vermindert belastbaren Personen möglich. Für diesen Personenkreis sind Gestaltungsmaßnahmen<br />
sinnvoll.<br />
• Risikobereich 3: Wesentlich erhöhte Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist<br />
auch für normal belastbare Personen möglich. Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt.<br />
• Risikobereich 4: Hohe Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist wahrscheinlich.<br />
Gestaltungsmaßnahmen sind dringend<br />
Die DIN EN 1005-2 (1999) gilt für manuelle Handhabungen von Gegenständen, die eine<br />
Masse von 3 kg überschreiten. Sie liefert Daten, die für die ergonomische Gestaltung <strong>und</strong><br />
die Risikobeurteilung bezüglich des Hebens, Senkens, Tragens <strong>und</strong> Gebrauches von Lasten<br />
nötig sind. In der Norm findet das Halten von Gegenständen, Schieben oder Ziehen keine<br />
Berücksichtigung. Im Rahmen dieser Norm werden folgende drei Aspekte betrachtet:<br />
• Gegenstand<br />
• Schnittstelle von Operator <strong>und</strong> Maschine<br />
• Arbeitsumgebungsbedingungen<br />
Die Bewertung erfolgt in drei Schritten: Im ersten Schritt wird die zu bewegende Masse<br />
<strong>und</strong> die Anwenderpopulation festgelegt. Im zweiten Schritt erfolgt die Risikobeurteilung<br />
anhand folgender Handhabungsvoraussetzungen:<br />
• gemäßigtes thermisches Umgebungskl<strong>im</strong>a