68 halten. Am oberen Ende bezeichnet e<strong>in</strong> breites Band den <strong>über</strong> <strong>die</strong> Öffnung gelegten Türbalken. Es liegt trotz <strong>der</strong> großen Maße nur e<strong>in</strong>e Schiebe- tür vor; <strong>der</strong> Maler hat sich offenbar <strong>in</strong> den Ver- hältnissen geirrt, als er <strong>die</strong> Öffnung so hoch und so breit wie<strong>der</strong>gab wie bei den Türen <strong>der</strong> dar- <strong>über</strong>liegenden beiden Kammern. Siehe dagegen Jequier, ebenda, Abb. 51, wo auch <strong>der</strong> Verschluß durch Schnur und Tonsiegel angegeben wird; hier liegt aber <strong>die</strong> Öffnung zu hoch, wie e<strong>in</strong> Vergleich mit Abb. 117 zeigt. Die darunter abgebildeten Kornspeicher s<strong>in</strong>d wohl ihrer größeren Anzahl wegen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erem Maßstab gehalten. Man wollte für je e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zahlreichen Sorten des Getreides e<strong>in</strong>en Speicher vorbehalten. Lei<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> e<strong>in</strong>gezeichneten Namen <strong>die</strong>ser Sorten fast ganz verblaßt. — Die Speicher haben fast <strong>die</strong> gleiche Form, wie wir ihr auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ganzen späteren Zeit bei <strong>der</strong> gewöhnlichen Getreidewirtschaft begegnen. Es s<strong>in</strong>d runde, mit e<strong>in</strong>er Kuppel versehene Nilschlammbauten, mit e<strong>in</strong>er seitlichen oberen Öffnung zum E<strong>in</strong>schütten <strong>der</strong> Frucht und e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Schiebe- tür kurz <strong>über</strong> dem Boden zur Entnahme. Konnte man früher daran zweifeln, daß man im Alten Reich schon e<strong>in</strong>e Kuppel kannte, so haben <strong>die</strong> Grabungen <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> den Beweis erbracht, daß damals auch viereckige Räume e<strong>in</strong> Kuppel- dach erhalten konnten; siehe den Vorraum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mastaba des Snb Vorbericht 1927, Taf. I und S. 101 f. Seitdem haben sich Spuren e<strong>in</strong>er Kup])el <strong>über</strong> e<strong>in</strong>em wesentlich größeren Raum gefunden, e<strong>in</strong>er Kammer des Hm-Mnw südlich Chephren; und <strong>über</strong> dem Nordschacht des osm-nfr III war e<strong>in</strong>e Kuppel aus Ste<strong>in</strong> angebracht, Gizalll, Abb. 6 und S. 26. So wird im Alten Reich <strong>die</strong> Über- kuppelung des Rundbaues <strong>der</strong> Speicher erst recht ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten bereitet haben. — An <strong>der</strong> Spitze tragen <strong>die</strong> Speicher e<strong>in</strong>en Knauf, <strong>der</strong> wohl als Verzierung gedacht ist. O<strong>der</strong> war es <strong>der</strong> Ver- schluß e<strong>in</strong>er runden Öffnung, durch <strong>die</strong> man das Getreide e<strong>in</strong>schüttete? Das Auftreten <strong>von</strong> verschiedenen Formen <strong>der</strong> Kornspeicher bedarf <strong>der</strong> Erklärung. In un- serem Falle sche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Inhalt bestimmend zu se<strong>in</strong> : <strong>die</strong> <strong>über</strong>wölbten Speicher enthalten Früchte, <strong>die</strong> <strong>über</strong>kuppelten Korn. Aber <strong>die</strong>se Trennung will für den grundsätzlichen Unterschied nicht allzuviel besagen. Es sche<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>e Gründe dafür zu sprechen, daß <strong>die</strong> großen rechteckigen Kammern mit Tonnengewölbe für <strong>die</strong> Aufspeicherung <strong>von</strong> großen Getreidemengen bestimmt waren, <strong>die</strong> run- den kle<strong>in</strong>eren mit Kuppeldach für das Korn des Heemann Junkee. täglichen Bedarfs. Da, wo wir Scheunen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen großen Hof mit Säulenvorbau begegnen, s<strong>in</strong>d sie fast ausschließlieh <strong>der</strong> Art wie unsere Bauten <strong>der</strong> oberen Reihe, mit flachem Gewölbe und hochgeführten Zwischenwänden; nie haben sie den für <strong>die</strong> Behälter <strong>der</strong> unteren Reihe be- zeichnenden spitzen oberen Abschluß mit Knauf; siehe so <strong>die</strong> oben aus Jequier, ebenda, Abb. 51 ff. erwähnten Abbildungen. — An<strong>der</strong>erseits treten <strong>die</strong> Formen mit Kuppeldach gerade da auf, wo <strong>die</strong> Frucht zum unmittelbaren Verarbeiten entnommen wird. So Tj, Taf. LXXXIV, wo bei <strong>der</strong> Darstellung des Backens und Bierbrauens <strong>die</strong> Behälter mit Knauf auf e<strong>in</strong>em gemauerten Unter- satz stehen; e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Leute läßt eben Korn aus, das nebenan verrieben werden soll. Dabei steht O n ^ -^ ,Die Scheune, <strong>die</strong> im pr- <strong>in</strong>' ist'; für <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung des Bierbrauens mit dem.pf-sn' siehe auch Wiedemann-P., Karlsruhe, Taf. VI (zweimal) und Ä. Z. 75, S. 68. — Zehn <strong>der</strong> gleichen runden Behälter stehen auf e<strong>in</strong>em ziemlich hohen Untersatz L. D. II, 103a; aus ihnen erhalten <strong>die</strong> Weber<strong>in</strong>nen ihren Lohn. Endlich f<strong>in</strong>den wir vier gleichgeartete Speicher auf dem Untersatz <strong>in</strong> v. Bis s<strong>in</strong>g, Gemnikai II, Taf. VIII; vor ihnen wird das Getreide gemessen, und <strong>in</strong> dem darunterliegenden Streifen ist das Schleppen <strong>der</strong> Fruciitgeb<strong>in</strong>de dargestellt. — So ist <strong>der</strong> Schluß wohl gerechtfertigt, daß im Alten Reich zwischen großen <strong>über</strong>wölbten Kornspeichern zu scheiden ist, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschlossenen Hof neben- e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gebaut waren, und den kle<strong>in</strong>eren runden <strong>über</strong>kuppelten Behältern, <strong>in</strong> denen <strong>die</strong> Frucht bereitgehalten wurde, <strong>die</strong> dem täglichen Gebrauch <strong>die</strong>nte. ß) Die Le<strong>in</strong>wandkammer. Unmittelbar <strong>über</strong> den ersten drei Speichern <strong>der</strong> oberen Reihe f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Darstellung, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zig <strong>in</strong> ihrer Art ist. Es werden uns <strong>die</strong> Le<strong>in</strong>wandkammer, das Gerätemagaz<strong>in</strong> und <strong>die</strong> Werft des Kij-m-'nh gezeigt. Freilich nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art, daß wir das Anfertigen <strong>der</strong> Gegenstände, <strong>die</strong> Weberei und Tischlerei zu sehen bekommen. Der Zeichner begnügte sich damit, <strong>in</strong> dem ersten Raum den Inlialt anzugeben, bei dem zweiten zählt er auch <strong>die</strong> Instrumente auf, <strong>der</strong>en sich <strong>der</strong> Tischler be<strong>die</strong>nt. Nur bei <strong>der</strong> Werft s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Werkleute bei <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> Vorzeichnung er- halten, aber nicht ausgeführt worden. Der Haupt- wert wird also auf <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Räumen aufge- speicherten Vorräte gelegt. Dazu stimmt <strong>die</strong> <strong>über</strong>-
Hermaxx Junker: GizA IV. TAF. VIII. i
- Seite 2:
DUG ^Za D IlklMlJi^MNII D ÜD D D D
- Seite 8 und 9:
Fine Arts Druck von Adolf Holzhause
- Seite 11 und 12:
VORWORT. Die Ergebnisse der Grabung
- Seite 13:
INHALTSÜBERSICHT. Seite Vorwort II
- Seite 16 und 17:
in der Sargkammer = Vorbericlit Giz
- Seite 18 und 19:
von P. Lacau, Ä. Z. 51, S. 1— 64
- Seite 21 und 22:
8. 1 10. '^^ 11. 12. 13. Bekicut ü
- Seite 23 und 24:
BeKICHT iJBEK DIE GeäBUNGEN AUF DE
- Seite 25 und 26:
Giza IV. Bekicht übek die Gkäbtin
- Seite 27 und 28:
SCHNITT ' M - N Abb. ;i. CinindiiU
- Seite 29 und 30:
OL LU c < T C3 s
- Seite 31 und 32:
Beeicht übek die Geabungen auf dem
- Seite 33 und 34:
Beeicht über die Gkabdngen auf dem
- Seite 35 und 36:
a [^ ^o M^^x® m/^' '\/l ^O^^^^^QO
- Seite 37 und 38:
m ^o '?v^ o_r I I lA o .^=^. I 10 2
- Seite 39 und 40:
Bekicht übee die Grabungen auf dem
- Seite 42 und 43:
24 Hermann Junker. gehen begriffen
- Seite 44 und 45:
26 Heemann Junkee. Zeile 4 Zeile 5
- Seite 46:
28 Hekmänn Jdnkeb. ^ ul,f Der unte
- Seite 50 und 51:
30 Hekmakn Junkek. linke Hand faßt
- Seite 52 und 53: 32 Heemann Junker. Wasser iiiclit i
- Seite 54 und 55: 34 Heemänn Junkee. Gerichte und ko
- Seite 56: 36 HEiniANN JUNKEK. angefangen die
- Seite 60 und 61: 38 Hermann Junker. dieser Auffassun
- Seite 62: 40 Heemäott Junker. etwas diesen B
- Seite 65 und 66: Beeicht über me Grabungen auf deie
- Seite 67 und 68: Beeicht übek die Gkabünüen auf d
- Seite 69: TTekjiaxx .TrxKEi;: Giz.v TV. TAF.
- Seite 72 und 73: 46 Heemaa'n Junxek. 4. Ftkti = L. D
- Seite 74 und 75: 48 Hermann Junkee. erscheint als ei
- Seite 76 und 77: 50 Hekmakn Junkee. tafel zeigt ihn
- Seite 78 und 79: 52 Heemänw Junker. arbeitet ist, d
- Seite 81 und 82: Beeicht übee die Geabungen auf dem
- Seite 83 und 84: Bericht übek die Geabungen auf dem
- Seite 85: Hkkmaxx .IrxKKit: Gi/,A TV. TAF. Y.
- Seite 88 und 89: 58 Hermann Jünkee. übersetzt ,ich
- Seite 90 und 91: 60 Hermann Junkeb. liegt in Meir IV
- Seite 93 und 94: Beeicht über die Gkabüngen auf de
- Seite 95 und 96: Beeicht übee die Geabtingen auf de
- Seite 97: Hi;i;jrA\x Jixkf.r: Giza T~\ TAF. Y
- Seite 100 und 101: 66 Hekmann Junker. Darstellungen ui
- Seite 105 und 106: Beeicht üeer die Geabtjngex auf de
- Seite 107 und 108: Beeicht über die Grabungen auf dem
- Seite 109: [Il-KMAXN JlNKKl;: Gi/-A IV TAF. IX
- Seite 113 und 114: Beeicht übee die Geabungen auf dem
- Seite 115 und 116: Beeiciit über die Gkabi'xgen auf d
- Seite 117: Hermann Jdnkee: Giza IV. Westwand;
- Seite 120 und 121: Stengel mit mehr oder weniger Kraft
- Seite 122 und 123: 80 Heemann Junker. gebung-, in die
- Seite 124 und 125: 82 Hermann Junkee. und vielleicht i
- Seite 126: 84 Hermann Junker. standen. Die Dar
- Seite 129: Ükc ..-I'X—!# TAF. XII.
- Seite 132 und 133: 8() Hekmann Jdnkee. ist der s-t hms
- Seite 135 und 136: Beeicht über die Geabungex äff de
- Seite 137: Heemans Junkkr: Giza TV. TAF. XIV.
- Seite 140 und 141: 90 Hermann Junker. stellten Riten d
- Seite 143 und 144: Beeicht über die Gkabungex auf dem
- Seite 146 und 147: Hkkjiaxn Jr.NJvET?: GizA IV. y^^t>i
- Seite 149 und 150: Beeicht übek die Gkabuxgex auf dem
- Seite 151 und 152: Bekicht übek die Grabungen auf dem
- Seite 153:
Hebmanjs^ Jünkee: Giz.v IV. TAF. X
- Seite 156 und 157:
98 Heemann Junkee. VERZEICHNIS DER
- Seite 158 und 159:
100 fy-j-wib Vorsteher der Opferzuw
- Seite 160 und 161:
102 HEEMAim JUNKEE. Ipj-mp-t Neujah
- Seite 162 und 163:
104 Hbemann Jünkek. Saatgutaiisgab
- Seite 164 und 165:
106 Erman, A. u. Grapow, H., Wörte
- Seite 166 und 167:
esei-oi-t^o 2?i-„i-„„,^ Auvua
- Seite 171:
c:. 1