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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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VORWORT.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Grabungen <strong>in</strong> Giza wurden bisher unter dem Gesichtspunkt<br />

<strong>der</strong> zeitlichen Reihenfolge veröflentlicht. Denn nur so konnte <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Grabbauten und ihrer Ausschmückung und <strong>der</strong> Wandel <strong>in</strong> den Totenbräu.chen klar-<br />

gestellt werden. Im ersten Band, Giza I, s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Ma§tabas <strong>der</strong> IV. Dynastie behandelt,<br />

<strong>in</strong> den beiden folgenden Bänden, II und III, <strong>die</strong> <strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nenden und vorgeschrittenen<br />

V. Dynastie. In <strong>die</strong> Darstellung wurde aber auch <strong>der</strong> letzte Abschnitt <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> VI. Dynastie mite<strong>in</strong>bezogen. Da somit <strong>die</strong> großen L<strong>in</strong>ien für <strong>die</strong> Geschichte <strong>der</strong><br />

Ma§taba8 des Alten Reiches gezeichnet s<strong>in</strong>d, kann für <strong>die</strong> Herausgabe <strong>der</strong> folgenden<br />

Bände <strong>der</strong> Plan zur Durchführung kommen, <strong>in</strong> schnellerer Folge das bei den Grabungen<br />

entdeckte Material <strong>der</strong> Wissenschaft zugänglich zu machen. Dabei sollen zunächst <strong>die</strong><br />

Ma§tabas, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen, veröffentlicht werden, <strong>die</strong> <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

Für den vorliegenden vierten Band wurde das Grab des K)j-m-nh ausgewählt. Es<br />

stammt aus <strong>der</strong> VI. Dynastie, schließt sich also an <strong>die</strong> <strong>in</strong> Giza UI zuletzt veröffentlichten<br />

Gräber zeitlich an. Kij-m-nh gehört trotz <strong>der</strong> Bescheidenheit <strong>der</strong> Anlage zu den wich-<br />

tigsten Denkmälern unseres Grabungsfeldes und ver<strong>die</strong>nt e<strong>in</strong>e geson<strong>der</strong>te Herausgabe.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Eigenart des Baues und <strong>der</strong> bemerkenswerten Ausschmückung des<br />

Kultraumes birgt se<strong>in</strong>e unterirdische Kammer e<strong>in</strong>en Schatz e<strong>in</strong>ziger Art: alle ihre<br />

Wände s<strong>in</strong>d mit Malereien bedeckt. Ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Grab des Alten Reiches weist e<strong>in</strong>en<br />

ähnlichen Schmuck auf. Wohl beg<strong>in</strong>nt man mit <strong>der</strong> VI. Dynastie, <strong>in</strong> dem Sargraum<br />

<strong>die</strong> Opferliste aufzuzeichnen, und bedeckt allmählich <strong>die</strong> Wände mit den Darstellungen<br />

<strong>der</strong> Speisen und Vorräte für das Jenseits, meist <strong>in</strong> Schwarzzeichnung, aber nirgends<br />

ist das Bild e<strong>in</strong>es Lebewesens zu gewahren. In Kij-m-'nh alle<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> bunten<br />

Farben alle <strong>die</strong> Darstellungen, <strong>die</strong> sonst als Rehefs <strong>die</strong> oberen Kulträume zieren: <strong>die</strong><br />

Fahrt <strong>in</strong> den Segelbooten, <strong>die</strong> Lastschiffe, <strong>die</strong> Bestellung <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong>, <strong>die</strong> Viehzucht, das<br />

Treiben im Papyrusdickicht, <strong>die</strong> Bereitung des Mahles <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche und <strong>die</strong> Herrichtung<br />

des Schlafraumes. — Malereien s<strong>in</strong>d zudem im Alten Reich <strong>über</strong>haupt selten; unsere<br />

Bil<strong>der</strong> stellen daher e<strong>in</strong>en willkommenen Zuwachs dar. Sie haben <strong>über</strong><strong>die</strong>s e<strong>in</strong>en ganz<br />

beson<strong>der</strong>en Wert und e<strong>in</strong>en eigenen Reiz. Sie zeigen nicht <strong>die</strong> übliche pe<strong>in</strong>lich-sorgfältige<br />

Ausführung, s<strong>in</strong>d aber ungewöhnlich frisch und lebendig. Meist verzichtete <strong>der</strong> Künstler<br />

auf <strong>die</strong> sonst vorgeschriebene beson<strong>der</strong>e Umrißl<strong>in</strong>ie und malte <strong>die</strong> Figuren aus freier<br />

Hand. Unter <strong>der</strong> Malerei tritt an mehreren Stellen noch <strong>die</strong> Vorzeichnung hervor, <strong>die</strong><br />

wie<strong>der</strong>um beson<strong>der</strong>er Art ist; meist begnügte sich <strong>der</strong> Zeichner mit Skelettfiguren, <strong>die</strong><br />

er llütt und sicher h<strong>in</strong>warf.

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