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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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90 Hermann Junker.<br />

stellten Riten decken sieh auffallen<strong>der</strong>weise nicht<br />

mit denen, <strong>die</strong> wir oben S. 22 f. bei <strong>der</strong> Speisetisch-<br />

szene kennengelernt haben ; es fehlen <strong>in</strong>son<strong>der</strong>-<br />

heit e<strong>in</strong>ige, <strong>die</strong> sonst für <strong>die</strong> VI. Dynastie be-<br />

zeichnend s<strong>in</strong>d; siehe dazu Giza III, Abb. 10.<br />

L<strong>in</strong>ks <strong>von</strong> <strong>der</strong> Opferliste.<br />

1. <strong>von</strong> oben: Priester mit kegelförmigem Brot<br />

auf dem Opfertisch und e<strong>in</strong>er Gans. Das Brot<br />

ist dasselbe, das am Bug <strong>der</strong> Schiffe S. 54 und<br />

bei den Opfergaben S. 65 dargestellt ist; es steht<br />

bei den mit Broten bedeckten Speisetischen gerne<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte, mit psn- o<strong>der</strong> hnhc-Gehäck an beiden<br />

Seiten; siehe so Taf. XVI und vgl. beispielsweise<br />

Giza III, Abb. 16 l<strong>in</strong>ks oben, Abb. 27 l<strong>in</strong>ks unten,<br />

Abb. 28 untere Reihe. Es dürfte wohl das Brot<br />

se<strong>in</strong>, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Urzeit auf e<strong>in</strong>er Matte vor dem<br />

Verstorbenen nie<strong>der</strong>gelegt wurde. — Die Gans<br />

stellt nicht e<strong>in</strong>fach irgende<strong>in</strong>e Gabe dar, wie sie<br />

<strong>die</strong> Vertreter <strong>der</strong> Gutshöfe br<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n war<br />

für e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Ritus bestimmt, bei dem dem<br />

Tier <strong>der</strong> Hals umgedreht wurde; siehe Giza III,<br />

Abb. 10, Nr. 10.<br />

2. In <strong>der</strong> rechten Hand hält <strong>der</strong> Totenpriester<br />

Waschbecken und Wasserkrug mit Ausguß =<br />

Giza III, ebenda, Nr. 3; <strong>in</strong> <strong>der</strong> herabhängenden<br />

l<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong>en Eimer, <strong>in</strong> dem sich wohl das Natronwasser<br />

befand, wie es <strong>der</strong> Grabherr im Leben<br />

zum Waschen verwendete; siehe oben S. 35.<br />

3. Die Gaben des dritten Dieners s<strong>in</strong>d nicht<br />

mit Sicherheit zu deuten. Vielleicht trägt er <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> erhobenen Rechten e<strong>in</strong>e Salbvase und Iiält<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong>en Beutel, wie <strong>der</strong> htmj Giza III,<br />

Abb. 28.<br />

4. Die Stücke, <strong>die</strong> <strong>der</strong> vierte Diener br<strong>in</strong>gt,<br />

gehören zusammen: e<strong>in</strong> Gewand und e<strong>in</strong> Wassereimer,<br />

zum Waschen und Umkleiden. Ebenso<br />

trägt <strong>der</strong> Kammer<strong>die</strong>ner Giza III, Abb. 27 den<br />

gleichen Eimer mit Waschbürste und e<strong>in</strong>en Sack<br />

mit Klei<strong>der</strong>n, und aus <strong>der</strong> IV. Dynastie stammt<br />

das Relief des Nfr, auf dem unsere Figur Nr. 4<br />

h<strong>in</strong>ter dem Priester mit Waschbecken und Napf<br />

steht = Capart, Memphis, Abb. 344.<br />

Unter <strong>der</strong> Liste.<br />

1. <strong>von</strong> l<strong>in</strong>ks: E<strong>in</strong> Priester reicht kniend dem<br />

Verstorbenen zwei Näpfe. Der Ritus ist <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

/«^Ä;•^Spende zu scheiden. Der Napf \J wird <strong>in</strong><br />

den Opferlisten den e<strong>in</strong>zelnen Bestandteilen nach-<br />

gesetzt und gilt als<br />

U<br />

Portion'. In den großen<br />

Darstellungen des Verzeichnisses ist statt des O<br />

e<strong>in</strong> Knien<strong>der</strong> abgebildet, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Vase mit <strong>der</strong><br />

betreffenden Gabe wie unsere Figur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand<br />

hält. Diese soll also wie<strong>der</strong>geben, wie e<strong>in</strong>e Portion<br />

nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>über</strong>reicht wird. Daher wohl auch<br />

<strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>er gehaltene Beischrift ^V-'Qc^g<br />

, Totenspende'. Bei dem pr-f-hi--hriv steht <strong>in</strong> flüch-<br />

tiger dünner Schrift '"^^ |jj| ^^ i/.. <strong>die</strong> Hiero-<br />

glyphen s<strong>in</strong>d nicht etwa <strong>von</strong> <strong>der</strong> Vorzeichnung<br />

Stehengehlieben, son<strong>der</strong>n wurden später, nach<br />

Vollendung des Bildes, zugefügt. Wohl aus Furcht,<br />

daß <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kammer dargestellten Personen<br />

sich das Opfer aneignen könnten. Die gleiche<br />

nachträgliche Zufüguug des Namens f<strong>in</strong>det sich<br />

bei den meisten <strong>der</strong> folgenden Riten.<br />

2. Aus e<strong>in</strong>em Krug mit Ausgußrohr gießt<br />

<strong>der</strong> Priester Wasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong> \I7-Becken. Die Beischrift<br />

nennt <strong>die</strong> Zeremonie

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