74 Hermann Junkee. <strong>der</strong> Zeit zwischen dem Alten und Mittleren Reich tritt dann <strong>der</strong> Gedanke h<strong>in</strong>zu, daß es ihm wie dem König vergönnt sei, das Schiff des Sonnen- gottes zu besteigen. Daneben aber blieb <strong>die</strong> alte Auffassung bestehen und herrschte vor. Sie hat auch im Totenkult des Königs weitergelebt. Denn wenn früher nur zwei vor den Pyramiden <strong>in</strong> den Fels gehauene riesige Boote bekannt waren, <strong>die</strong> man als Morgen- und Abendbarke des Himmels deutete, so s<strong>in</strong>d durch neue Grabungen e<strong>in</strong>e größere Anzahl zutage gekommen, bei <strong>der</strong> Chephren-Pyramide fünf; und es lassen sich doch wohl nicht alle als Sonnenschiffe deuten. Viel näher läge es, daß <strong>der</strong> Herrscher, <strong>der</strong> zu Lebzeiten <strong>in</strong> den Staats- schiffen se<strong>in</strong> Land bereiste, nun auch im Jenseits <strong>die</strong> großen Fahrten fortsetze. Die Liste unseres Grabes kann dann als Vor- läufer e<strong>in</strong>er bestimmten Schiffsliteratur <strong>in</strong> den späteren Totentexten gelten. Die frühen Sarg- <strong>in</strong>schriften br<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e ausführlichere Aufzählung <strong>der</strong> Schiffsteile, bei <strong>der</strong> es aber weniger auf <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Stücke als auf <strong>der</strong>en wun<strong>der</strong>- bare Beschaffenheit ankommt; siehe Lacau, Sarco- phages anter. I, S. 149 f. und Textes rel. <strong>in</strong> Rec. 30, S. 66 f. Diese Vorstellungen haben dann auch Aufnahme <strong>in</strong> das Totenbuch gefunden, Kapitel 99. Siehe Naville, Totenbuch Var. H, S. 22ö, Jequier im Bullet<strong>in</strong> de l'Inst. fr. 9, S. 37 ff., 19, S. 151 ff. Urk. V 203 ff. In <strong>die</strong> Zeit <strong>der</strong> Aufzeichnung unserer Liste fällt auch <strong>der</strong> erste Fund <strong>von</strong> Booten als Grabbeigabe; siehe Vorbericht 1914, S. 40—41. Im Grab des 'Idw II fanden sich außer den üblichen Dienerfiguren, Müller<strong>in</strong>, Bäcker und Bierbrauer, auch zwei Schiffe mit Bemannung. Im Mittleren Reich gehören <strong>die</strong> Schiffsmodelle zu dem festen Bestand <strong>der</strong> Grabausrüstung, hier aber treten sie schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> VI. Dynastie auf. Über dem Verzeichnis, das wie <strong>die</strong> Gewandund Gerätelisten angeordnet ist, steht als Über- Schrift <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er waagrechten Zeile /2\ ,Die Werft mit den Schiffen'. Damit soll das ganze Gebäude o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hof bezeichnet werden, zu dem <strong>die</strong> l<strong>in</strong>ks unten angebrachte Tür führt. Das Fehlen <strong>der</strong> fem<strong>in</strong><strong>in</strong>en Endung bei lohr-t zeigt wie<strong>der</strong>, wie wenig zuverlässig das Alte Reich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schreibung des '^ ist. Als Deutezeichen ersche<strong>in</strong>en sechs Schiffe; <strong>der</strong> Schreiber hat den ganzen ver- fügbaren Raum damit ausgefüllt, um <strong>die</strong> große Zahl <strong>der</strong> Fahrzeuge anzudeuten, <strong>die</strong> dem Grab- herrn zur Verfügung stehen, liw' muß das , Schiff' im allgeme<strong>in</strong>en bedeuten und nicht e<strong>in</strong>e be- son<strong>der</strong>e Art; unter den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste aufgeführten Typen f<strong>in</strong>det es sich daher auch nicht. Vergleiche auch hhü Flotte Wb. 3, 39. 1. s ,__yA, ) "'ohl skt zu lesen. Die halb- hieratische Schreibung läßt aus Mangel an ent- sprechenden Beispielen nicht erkennen, ob <strong>die</strong> Abkürzung <strong>von</strong> Y o<strong>der</strong> ? vorliegt. Für <strong>die</strong> ältere Form <strong>der</strong> beiden Zeichen siehe Möller, Paläogr. I, 398—399. Die dort angeführten hiera- tischen Entsprechungen helfen uns für unseren Fall nicht weiter. Für skt spricht entscheidend das |1 I """^^ Wb. IV, 315 .belegt NÄ., mit Artikel pi, Art Schiff'; ebenda \\f''^\''^ ,Dyn. 18, Art Seeschiffe, wohl Plural des vorst. Wortes'. J bs] sonst nicht belegte Schiffsgattung. Sie f<strong>in</strong>det sich ebensowenig wie Nr. 1 <strong>in</strong> dem ausführlichen Verzeichnis <strong>der</strong> Schiffsnamen Boreux, Nautique S. 138 und 425, Anm. 4, wie im Wörterbuch. 3. }^'%.^'-^ Si-t- An <strong>der</strong> Lesung ist nicht zu zweifeln, da lü^, das alle<strong>in</strong> noch <strong>in</strong> Frage käme, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkzeugliste e<strong>in</strong>e ganz an<strong>der</strong>e Gestalt hat. Es wäre wohl willkürlich, an e<strong>in</strong>e Verschreibung des oben erwähnten iib-t zu denken.^ 4—5. = ^ , hmntj, vidtj , Achter- schiff' und , Zehnerschiff'. Diese nach bestimmten, durch zwei teilbaren Zahlen benannten Schiffe s<strong>in</strong>d wohl <strong>die</strong>selben, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Namen <strong>über</strong> <strong>der</strong> Zahl noch e<strong>in</strong> /«os angebracht ist; siehe Schäfer, Bruchstück altäg. Annalen S. 30 /o-^ C 5 E "^ 4= r-, "^i ,Sechszehner-Königsbarke'. Boreux, Nautique, S. 121 und 292 erklärt wohl mit Recht /oos, als Schiffsrippen. Für <strong>die</strong> Lesung vergleiche Wb. m, 283, 5 == -^ und de Rouge, — — i^iW Inscr. hierogl. I 27, 17 - = ^^ -^{ hmntjto. — Wenn <strong>in</strong> dem Beispiel des Palermoste<strong>in</strong>es <strong>die</strong> » Man vergleiche aber ^H, ^ .^ Wb. IV, 401, 8 51 ^L-Ll^ "^ % ^ ,auf e<strong>in</strong>e Untiefe auflaufen' D. 20 — und itw-t .Untiefe', Pyr. Sargt. Lit. NR; unser Scliiff liünnte da- her e<strong>in</strong> Flachboot se<strong>in</strong>.
Beeiciit <strong>über</strong> <strong>die</strong> Gkabi'xgen auf dem Friedhof vox Giza. 75 Angabe ,16 Rippen' nur <strong>die</strong> Größe des Schiffes bezeichnen könnte, so muß sich doch bald e<strong>in</strong>e feste Schiffsart aus e<strong>in</strong>er bestimmten Anzahl <strong>von</strong> /.. herausgebildet haben. Denn <strong>in</strong> <strong>der</strong> In- schrift des Wnj werden nach den sechs , Breit- schiffen' (ivsh-t) und drei ^i
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