Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...
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Beeicht <strong>über</strong> <strong>die</strong> Gkabdngen auf dem Fkiedhoe <strong>von</strong> Giza. 17<br />
<strong>der</strong> Mittelklasse an. Die Mastabas <strong>der</strong> wenigen<br />
Großen, <strong>die</strong> liier noch bestattet wurden, zeigen<br />
noch <strong>die</strong> gute alte Arbeit, vor allem da, wo <strong>der</strong><br />
fe<strong>in</strong>e Tura-Kalkste<strong>in</strong> verwendet wurde, wie <strong>in</strong> den<br />
Innenräumen des Ssm-nfr IV und <strong>der</strong> Sndm-ib.<br />
Bei den aus gleicher Zeit stammenden Anlagen<br />
<strong>von</strong> Sakkära s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>selben Unterschiede zu<br />
beobachten; nur daß hier, auf dem Residenz-<br />
friedhof, <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> reicheren Gräber mit<br />
Flachbil<strong>der</strong>n <strong>in</strong> bester Ausfuhrung ganz wesent-<br />
lich größer ist.<br />
Unsere Ma.staba hält <strong>die</strong> Mitte zwischen dem<br />
besseren Verfahren mit fe<strong>in</strong>er Putzschicht und dem<br />
ganz ärmlichen, bei dem <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>metz nicht viel<br />
mehr als <strong>die</strong> Umrißl<strong>in</strong>ien ausmeißelte und <strong>die</strong> dicke<br />
Stuckschicht selbst wie<strong>der</strong> modelliert wurde. In<br />
<strong>der</strong>selben Anlage s<strong>in</strong>d dabei oft große Unterschiede<br />
bei den e<strong>in</strong>zelnen Flachbil<strong>der</strong>n festzustellen, e<strong>in</strong>e<br />
Wand zeigt noch bessere Ste<strong>in</strong>metzarbeit, <strong>die</strong><br />
an<strong>der</strong>e ärmste Stuckarbeit, wie bei Ki-hjf. Auch<br />
<strong>in</strong> KJj-m-'nh ist <strong>die</strong> Behandlung nicht <strong>über</strong>all <strong>die</strong><br />
gleiche, wenn auch nirgends das billigste Ver-<br />
fahren augewendet wird und <strong>die</strong> Arbeit sich im<br />
allgeme<strong>in</strong>en <strong>über</strong> dem Durchschnitt hält. Beson<strong>der</strong>s<br />
beachtenswert s<strong>in</strong>d beispielsweise <strong>die</strong> Köpfe des<br />
Ehepaares <strong>in</strong> dem Relief des Ganges und das<br />
Fischstechen auf <strong>der</strong> Nordwand. Manche Ge-<br />
stalten auch mittlerer Größe, <strong>die</strong> jetzt ohne Ver-<br />
putz s<strong>in</strong>d, lassen <strong>die</strong> Modellierung des Körpers<br />
deutlich erkennen.<br />
II. Emzelbesclireibung.<br />
1. Die Außenseiten.<br />
(Abb. un d 5.<br />
Die Insciirift des Frieses ist auf Abb. 2 wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
Die Übersetzung lautet ,Der Nachkomme<br />
des Königs, Aufseher <strong>der</strong> Beamten des Schatz-<br />
hauses, Kij-m-'nh — <strong>der</strong> Aufseher <strong>der</strong> Priester,<br />
Aufseher <strong>der</strong> Beamten des Schatzhauses, <strong>der</strong> <strong>über</strong><br />
<strong>die</strong> Geheimnisse <strong>der</strong> versiegelten Urkunden des<br />
Königs gesetzt ist, Kij-m-'nh'.<br />
Die Zeile auf <strong>der</strong> Rückwand zeigt zwei <strong>in</strong><br />
entgegengesetzter Richtung laufende Teile; west-<br />
lich: ,Der Nachkomme des Königs, Aufseher<br />
des Schatzhauses, Ehrwürdige bei dem Westen,<br />
Kij-m-^nh'; östlich: ,Der Aufseher des Schatzhauses,<br />
<strong>der</strong> Ehrwürdige, Kij-vi-'nh. — Am Ende <strong>der</strong> beiden<br />
Fries<strong>in</strong>schriften steht <strong>die</strong> Figur des Grabherrn,<br />
<strong>in</strong> gleicher Größe wie <strong>die</strong> Hieroglyphen, wie e<strong>in</strong><br />
Deutezeichen wirkend.<br />
Giza IV.<br />
Auf dem Architrav <strong>über</strong> dem E<strong>in</strong>gang ist<br />
l<strong>in</strong>ks, am Ostende, KJj-m-'nh <strong>in</strong> feierlicher Tracht<br />
dargestellt, auf e<strong>in</strong>em Stuhl mit geschnitzten<br />
Füßen sitzend; er trägt Perücke, Halskragen und<br />
hat das Leopardenfell umgeworfen, das auf <strong>der</strong><br />
Schulter mit e<strong>in</strong>er Schließe zusammengehalten<br />
wird. Vor ihm steht <strong>in</strong> drei durch Leisten ge-<br />
trennten Zeilen das Totengebet. Die Leisten laufen<br />
nicht bis zum Westende durch, son<strong>der</strong>n lassen<br />
<strong>die</strong> Namen <strong>der</strong> im Spruch Angerufenen: König,<br />
Anubis und Osiris frei untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehen. Das<br />
ist e<strong>in</strong>e häufig belegte Anordnung. Auf den ersten<br />
Blick sieht es dabei aus, als ob <strong>die</strong> Zeilen, <strong>die</strong><br />
immer e<strong>in</strong>en geschlossenen Teil des Gebetes ent-<br />
halten, auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Angerufenen zu verteilen<br />
wären. In <strong>der</strong> Tat sche<strong>in</strong>en manche Inschriften<br />
e<strong>in</strong>e solche Verknüpfung zu for<strong>der</strong>n. Da aber <strong>in</strong><br />
unserem Falle <strong>die</strong> Be<strong>in</strong>amen des Anubis auf <strong>die</strong><br />
beiden ersten Zeilen verteilt s<strong>in</strong>d, ist es geratener,<br />
<strong>die</strong> Namen alle vorwegzunehmen : J, ^-^ A<br />
^ei^<br />
I () ^ 06 o I<br />
©<br />
(VV]<br />
1^<br />
D<br />
9 £^£^t<br />
Der König sei<br />
gnädig und gebe — Anubis an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />
Halle des Gottes, an <strong>der</strong> Spitze des „herrlichen<br />
Landes" sei gnädig (und gebe) — Osiris an <strong>der</strong><br />
Spitze <strong>von</strong> Busiris sei gnädig und gebe: daß er<br />
bestattet werde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Totenstadt im Westgebirge<br />
<strong>in</strong> sehr hohem Alter (geehrt) bei dem großen<br />
Gott — daß ihm e<strong>in</strong> Totenopfer gespendet werde<br />
am Fest <strong>der</strong> Eröffnung des Jahres, am Thoth-Fest,<br />
am ersten Jahrestage, am «-^^r-Fest und an allen<br />
Festen und an allen Tagen — daß er wandle auf<br />
den schönen Wegen, auf denen <strong>die</strong> Ehrwürdigen<br />
wandeln — (<strong>der</strong> Aufseher <strong>der</strong> Beamten des Schatz-<br />
hauses, <strong>der</strong> Nachkomme des Königs, K)j-m-'nhy.<br />
Die Inschrift weist mehrere Ungenauigkeiten<br />
auf. So ist <strong>der</strong> übliche Titel des Anubis hntj sli-ntr,<br />
nh ti-dsr. Das Gebet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultkammer gibt<br />
m hrj-ntr m smj-t imnfj-t; doch ist <strong>die</strong> Auslassung<br />
des zweiten m auch sonst belegt und grammatisch<br />
berechtigt. Nach 1 ^^ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Zeichen aus-<br />
gelassen. Das kr ntr-'i nach ihv-j nfr wr-t gibt<br />
so ke<strong>in</strong>en rechten S<strong>in</strong>n ; <strong>die</strong> guten Inschriften geben<br />
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