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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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Beeicht übee <strong>die</strong> Geabt<strong>in</strong>gen auf dem Fkiedhof <strong>von</strong> Giza.<br />

ähnliche Bedeutung haben wie das heutige ,yä<br />

rägil!'. Bei beson<strong>der</strong>s dr<strong>in</strong>glicher Mahnung, bei<br />

<strong>der</strong> oft e<strong>in</strong> leiser Vorwurf mitschw<strong>in</strong>gt, läßt man<br />

<strong>die</strong> üblichen freundlicheren Anreden weg und sagt<br />

,0 Mann!'.<br />

Für hit-k lir mio , De<strong>in</strong>en Leib (halte <strong>über</strong>) das<br />

Wasser' hat Boreux, ebenda, <strong>die</strong> ansprechende<br />

Vermutung geäußert, daß <strong>der</strong> Ausdruck zunächst<br />

für <strong>die</strong> Ru<strong>der</strong>er verwendet worden sei, um sie<br />

beim Ausholen und nach vorne Beugen zu äußer-<br />

ster Kraftanstrengung aufzumuntern, und daß dann<br />

<strong>der</strong> Ruf <strong>über</strong>haupt als starke Aufmunterung galt.<br />

Man darf wohl auch auf den entsprechenden Ruf<br />

D •^ wA^AA h<strong>in</strong>weisen:* , R<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

hirt, halte de<strong>in</strong>e Hand <strong>über</strong> das Wasser.' Der<br />

Hirt streckt den Arm flach aus, den Zeigef<strong>in</strong>ger<br />

vorstreckend. So soll <strong>in</strong> unserem Falle <strong>der</strong> Leib<br />

flach <strong>über</strong> dem Wasser liegen. Man möchte an<br />

e<strong>in</strong>e scherzhafte Anspielung an den Hirtenruf<br />

denken. Jedenfalls aber sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Deutung als<br />

böser Wunsch ausgeschlossen; denn <strong>die</strong> Schiffer<br />

fluchen nicht, wenigstens <strong>die</strong> altägjptischen nicht.<br />

Bei ihnen geht alles höflich zu; wie man auch<br />

sonst bei den Reden und Rufen' , ke<strong>in</strong>en Flüchen<br />

begegnet. Sie waren wohl vorhanden, wenn auch<br />

vielleicht nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> erstaunlichen Fülle wie bei<br />

den heutigen Nachfahren <strong>der</strong> Leute, aber <strong>die</strong><br />

vornehme Art <strong>der</strong> Ägypter verbot es, <strong>die</strong>se häß-<br />

lichen ZornesausbrUche auch noch zu verewigen.<br />

H<strong>in</strong>ter t) pw ist e<strong>in</strong>e leere Zeile, <strong>die</strong> wohl<br />

nach Art <strong>der</strong> Beischrift zu Boot 2 zu füllen war<br />

,Kanal des großen Westens'. Die beiden Zeilen<br />

<strong>über</strong> dem Heck des Bootes s<strong>in</strong>d anzuschließen,<br />

wozu man oben S. 59 vergleiche. Die Worte<br />

Stehen <strong>über</strong> dem Segelrichter und können nicht<br />

<strong>von</strong> ihm gesprochen se<strong>in</strong>, da er sich sonst selbst<br />

anredete. Auch kann man sie nicht auf das an-<br />

schließende Schiff beziehen, denn das Lastboot<br />

fährt <strong>in</strong> entgegengesetzter Richtung und hat den<br />

Mast umgelegt. Die eigentümliche Verteilung <strong>der</strong><br />

Zeilen erklärt sich e<strong>in</strong>fach so, daß <strong>der</strong> Zeichner<br />

<strong>die</strong> Beischrift dah<strong>in</strong> setzte, wo er Raum fand,<br />

ohne sich son<strong>der</strong>lich darum zu kümmern, ob <strong>die</strong><br />

örtliche Verb<strong>in</strong>dung mit dem Rufenden e<strong>in</strong>ge-<br />

halten wurde.<br />

Da <strong>in</strong> unserem Text neue Ausdrücke für <strong>die</strong><br />

Schiffahrt auftreten und an<strong>der</strong>e, schon belegte erst<br />

ihre richtige Deutung fanden, werden im folgenden<br />

<strong>die</strong> besprochenen Wörter zusammengestellt:<br />

ISuispiele siehe KniiMii, Kuileii, S. 30.<br />

\<br />

^<br />

c?<br />

63<br />

= ,whnw' <strong>der</strong> BefehlsUbermittler,<br />

<strong>der</strong> <strong>die</strong> Komman-<br />

dos des Piloten an <strong>die</strong><br />

Steuerung weitergibt.<br />

= m!' 1. <strong>in</strong> guter Richtung se<strong>in</strong>, vom<br />

Fahrwasser und <strong>von</strong> <strong>der</strong> Steue-<br />

O<br />

rung;<br />

2. <strong>in</strong> guter Richtung halten, vom<br />

Segelrichter.<br />

mj-nw ,so .<br />

= mw als Fahrwasser; auch <strong>in</strong> sbitj-mio<br />

und ssiiiw-mw.<br />

1<br />

vir imn-t Kanal, <strong>der</strong> vom Nil<br />

zur Nekropole im Westgebirge<br />

führt.<br />

^ = rjs r hv , achte auf das Lenktau'.<br />

hmio Steuerru<strong>der</strong><br />

\. irj hmw das Steuer handhaben;<br />

A. R.<br />

2. +Iö^l!l<br />

wnj /»«•«'-»" Offi-<br />

zier am Heck, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Steuerung<br />

zu <strong>über</strong>wachen hatte.<br />

:= hi-p? Offizier im Vor<strong>der</strong>teil des Schiffes.<br />

^ '-' =<br />

; D<br />

I "A"<br />

I<br />

J<br />

J<br />

—8<br />

hrp vom Lenken <strong>der</strong> Schiffahrt.<br />

"^ ^^ ''^'^ Leitung, Steuerung.<br />

-^ ^ sb)j Steuermann, <strong>in</strong> imjri shijw.<br />

A = §hht Steuerung, <strong>in</strong> ivj-shi-t.<br />

A :^ &hUj Steuermann, <strong>in</strong> ibUj-viw.<br />

J^i<br />

= ss»i((() , Leiter' als Titel <strong>von</strong><br />

/vvvvw\<br />

Schiffsoffizieren.<br />

^ üSiii-mw das Schiff im Fahr-<br />

wasser leiten ; da<strong>von</strong> :<br />

\^ j^ WW« .4Sm(iv}-mw Titel<br />

<strong>der</strong> Schiffsoffiziere am Heck,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Steuerung beaufsich-<br />

tigten.<br />

= iSU emphatische idm-f-Form<br />

<strong>von</strong> islj, fhij fahren.

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