Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...
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BeIUCIIT <strong>über</strong> <strong>die</strong> GkABUKGEN auf dem FlilEDlIOF VON GizA. 27<br />
worden; sie s<strong>in</strong>d teils Zusammenfassungen, teils<br />
beziehen sie sieh auf bestimmte, bei <strong>der</strong> Speisung<br />
zu vollziehende Riten. Für „<br />
ü<br />
r<br />
G ^<br />
wurde<br />
ebenda S. 112 <strong>die</strong> Bedeutung ,alle Jahresfestopfer'<br />
nachgewiesen, gegen<strong>über</strong> <strong>der</strong> üblichen Übersetzung<br />
, alles Grün'. Unterdessen 1st <strong>in</strong> Sakkära bei den<br />
Grabungen S.Hassans e<strong>in</strong>e glänzende Bestätigung<br />
<strong>die</strong>ser Auffassung gefunden worden: <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Speiseliste wird rnpiv-t nh-t mit den Deutezeichen<br />
^4 geschrieben, also eben mit den Tieren,<br />
<strong>die</strong> bei den beson<strong>der</strong>en Feiern des Jahres geopfert<br />
wurden. Ergänzend sei auch auf Vorbericht 1929,<br />
S. 116 verwiesen, ^^o e<strong>in</strong> ^ ^ ^^ j ^ ^<br />
^ ^c:7 bei e<strong>in</strong>er Darstellung steht, auf <strong>der</strong> haupt-<br />
sächlich Geflügel und Opfertiere herbeigebracht<br />
werden. — L. D. II 101a wird das Opfer erbeten<br />
klZl<br />
Bei dem Beweisgang wurde auch dem Spruch<br />
<strong>der</strong> Pyramidentexte § 965 f. <strong>die</strong> richtige Deutung ge-<br />
geben, nach <strong>der</strong> Sothis <strong>die</strong> Jahresfestopfer spendet:<br />
(]^_.^^^ SJ<br />
U<br />
D<br />
,<strong>die</strong> dir Jahresfestopfer bereitet <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem ihrem<br />
Namen „Jahr"'. Es war <strong>die</strong> Schlußfolgerung als<br />
selbstverständlich angenommen worden, daß damit<br />
<strong>der</strong> Nachweis e<strong>in</strong>es Sothisjahres erbracht ist. Nun<br />
hat A. Scharff <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Abhandlung ,Die Bedeutungslosigkeit<br />
des sogenannten ältesten Datums<br />
<strong>der</strong> Weltgeschichte' nur gefolgert, ,daß . . . <strong>die</strong><br />
Sothis als e<strong>in</strong>e Art Zeitmesser zur Regelung des mit<br />
<strong>der</strong> Nil<strong>über</strong>schwemmung beg<strong>in</strong>nenden Jalireslaufes<br />
und se<strong>in</strong>er Feste galt. Diese und ähnliche Text-<br />
stellen, <strong>die</strong> etwa aus <strong>der</strong> IV.—V. Dynastie stammen,<br />
lassen aber nur e<strong>in</strong>e ganz allgeme<strong>in</strong>e Ausrichtung<br />
nach <strong>der</strong> Sothis h<strong>in</strong> erkennen, dagegen noch ke<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> den Kalen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gebauten Sothisdaten; sie<br />
ersche<strong>in</strong>en uns wie e<strong>in</strong>e Vorbereitung zu <strong>die</strong>sen'.<br />
(Nachtrag S. 31.) Es wird dabei Bezug genommen<br />
auf se<strong>in</strong>e Darlegungen S. 7— 8, <strong>in</strong> denen er zu<br />
dem Schluß kommt: ,1. Die Ägypter hatten e<strong>in</strong><br />
Jahr <strong>von</strong> 365 Tagen. 2. Die Ägypter kannten<br />
e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Jahresanfang, nämlich den Tag des<br />
heliakischen Aufgangs <strong>der</strong> Sothis, <strong>der</strong> auf irgend-<br />
e<strong>in</strong>en Tag des bürgerlichen Jahres fiel, wie es<br />
<strong>die</strong> schon erwähnten Sothisdaten zeigen. Daß<br />
beides <strong>in</strong> späterer, historischer Zeit — <strong>die</strong>s zeigt<br />
das Datum des Censor<strong>in</strong>us — mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung gebracht worden war, ist sicher —<br />
<strong>der</strong> Fehlschluß liegt aber nach Neugebauer mit<br />
Recht <strong>in</strong> <strong>der</strong> we<strong>der</strong> bewiesenen noch beweisbaren<br />
Annahme, daß <strong>die</strong>se Übere<strong>in</strong>stimmung seit jeher<br />
hätte erkannt gewesen se<strong>in</strong> und <strong>von</strong> Anfang an<br />
hätte bestanden haben müssen.' Ohne auf den<br />
vorhergehenden Beweisgang e<strong>in</strong>zugehen, sei hier<br />
nur festgestellt, daß nach Pyr. 965 schon im Alten<br />
Reich wenigstens <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung des angenommenen<br />
Niljahres <strong>von</strong> 365 Tagen mit dem Sothis-<br />
jahr bestand, und mehr noch, daß letzteres damals<br />
schon im Vor<strong>der</strong>grund stand. Denn bei den<br />
Jahresfestopfern kam es ihrer rituellen und sym-<br />
bolischen Bedeutung wegen darauf an, daß sie<br />
zu genau festgesetzten Zeiten gefeiert wurden.<br />
Als solche Feste galten nicht nur das wp-rnp-t<br />
und tpj-rnp-t, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en namentlich<br />
angeführten Tage, beson<strong>der</strong>s des Thoth- und<br />
w}g-Festes. Ihre Zeitbestimmung aber soll nach<br />
Pyr. 965 durch <strong>die</strong> Sothis erfolgen, <strong>die</strong> selber<br />
,Jalir' genannt wird. E<strong>in</strong>en klareren Beweis für<br />
das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Sothisjahres kann man<br />
nicht verlangen. Mag vorher e<strong>in</strong> Niljahr o<strong>der</strong><br />
auch e<strong>in</strong> Mondjahr bestanden haben o<strong>der</strong> nicht,<br />
<strong>der</strong> Text lehrt uns, daß zur Zeit se<strong>in</strong>er Abfassung<br />
<strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n des Jahres und <strong>die</strong> übrigen Jahres-<br />
daten nach <strong>der</strong> Sothis berechnet wurden, <strong>die</strong><br />
daher den Namen ,Jahr' trug.<br />
Die <strong>in</strong> Sakkära mehrfach belegten Anwei-<br />
sungen <strong>in</strong> Befehlsform, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Speisenliste zuge-<br />
fügt werden, Teti Pyr. Gem. I, S. 95 und 225, fehlen<br />
<strong>in</strong> unserem späten Verzeichnis; siehe auch Giza<br />
n I<br />
III, S. 115; für das dort erwähnte "^^^ ^^^<br />
aus Kij-hr-Pth, Vorbericht 1914, Taf.II, sei<br />
ergänzend auf das "^^ 'J^ \rZi h<strong>in</strong>gewiesen, das<br />
Kees, Re-Heiligtum des Newoserre Bd. 3, Die<br />
große Festdarstellung, S. 43 als Anweisung steht.<br />
c. Die Nordwand.<br />
(Abb. 8.)<br />
Am oberen Rand <strong>der</strong> Nordwand zieht sich<br />
e<strong>in</strong> Inschriftband h<strong>in</strong>, das auf Abb. 8 fortgelassen<br />
sie<br />
ist4f<br />
" nomi ^ 9<br />
p!i:t^ %&'^U<br />
Auf dem östlichen Steg des Fensters<br />
steht <strong>der</strong> Titel &hd hm-w nir] er ist wohl mit <strong>der</strong><br />
darunter stehenden Inschrift zu verb<strong>in</strong>den, <strong>die</strong><br />
<strong>in</strong> kurzen senkrechten Zeilen <strong>über</strong> <strong>der</strong> Gestalt<br />
des Grabherrn angebracht ist, so daß sich folgende<br />
4»