32 Heemann Junker. Wasser iiiclit <strong>in</strong> dem Papyricht, son<strong>der</strong>n vor ilim; <strong>die</strong> Spuren <strong>von</strong> Hieroglyphen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>iger Ent- fernung <strong>über</strong> dem oberen Wasserrand beweisen, daß liier ke<strong>in</strong>e Stengel zu ergänzen s<strong>in</strong>d. Das Bild ist also im Aufbau, wenn auch nicht <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelheiten, nach Blaekman, Meir I, Taf. II zu ergänzen ^ Schäfer, ebenda, Abb. 152. Hier wie dort paßt sich <strong>die</strong> aufsteigende L<strong>in</strong>ie dem Bug des Schiffes an. Als man <strong>in</strong> den Gräbern mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehenden Raum <strong>die</strong> Darstellung zusammenrückte und den Wasser- berg <strong>in</strong> das Dickicht verlegte, behielt man <strong>die</strong> Anfangskurve bei, obwohl das Boot jetzt <strong>in</strong> das ansteigende Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragte. Auch für den geraden Abschluß <strong>der</strong> abgewandten Seite des Berges geben Silnv-R' und Meir, ebenda <strong>die</strong> Lösung; hier schlössen sich <strong>die</strong> senkrechten Stengel des Papyrichts an. Die Bei- behaltung <strong>der</strong> steilen L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> <strong>der</strong> gedrängteren Darstellung ist daraus zu erklären, daß das Bild meist seitlich des E<strong>in</strong>gangs angebracht wurde und hier <strong>die</strong> senkrechte Kante <strong>der</strong> Tür e<strong>in</strong>em Ab- schluß <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Kurve nicht günstig war. Die gleiche Rücksicht auf <strong>die</strong> Harmonie <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ien for<strong>der</strong>te das steile Abfallen auch da, wo Fischspießen und Vogeljagd gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gesetzt wurden, wie Abb. 8 a, 1. Das Beiwerk. Nahe <strong>der</strong> Stelle, an <strong>der</strong> Kij-m-'nh <strong>die</strong> Fische sticht, durchquert e<strong>in</strong>e R<strong>in</strong><strong>der</strong>herde das Wassei-. Der Künstler wollte dadurch <strong>die</strong> Szene noch lebendiger gestalten. Er hat aber <strong>in</strong> Wirklichkeit zwei Darstellungen vermischt, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Gräbern gelegentlich nahe beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ersche<strong>in</strong>en. In Njsw-t-pw-ntr zum Beispiel wird auf <strong>der</strong> Nordwand <strong>der</strong> Pfeilerhalle rechts <strong>der</strong> Grabherr bei <strong>der</strong> Vogeljagd im Papyricht dargestellt, l<strong>in</strong>ks unten durchquert e<strong>in</strong>e Herde mit ihren Hirten <strong>die</strong> Furt (Giza III, S. 51). ämhn-ib-Mhj jagt auf <strong>der</strong> Nord wand l<strong>in</strong>ks Vögel, rechts sticht er Fische; auf <strong>der</strong> anschließenden westlichen Schmalwand unten zieht <strong>die</strong> Herde durch das Wasser, <strong>von</strong> den Hirten <strong>in</strong> Booten begleitet. Ähnliche Zu- sammenstellungen mögen <strong>die</strong> Anregung für <strong>die</strong> vorliegende Szene gegeben haben. Die Verb<strong>in</strong>- dung <strong>der</strong> beiden Vorgänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bilde ersche<strong>in</strong>t freilich nicht ganz glücklich. Die R<strong>in</strong><strong>der</strong>herde steht verloren da; aus Raummangel fehlen <strong>die</strong> begleitenden Hirten, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Szene Bedeutung und Leben verleihen. Das Nilpferd unter dem Boote, <strong>die</strong> beiden Frösche auf dem Laichkraut und <strong>der</strong> Falter gehören zu <strong>der</strong> üblichen Aufmachung. Dagegen s<strong>in</strong>d neue und geschickt gewählte Zutaten <strong>der</strong> Korb mit dem Mundvorrat und <strong>die</strong> neben ihm liegenden Gemüse. Sonst s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem Boot des Grabherrn bei <strong>der</strong> Vogeljagd, dem Fischstechen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Spazierfahrt nur noch <strong>die</strong> Begleit- personen dargestellt, Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie und Diener; Speisen und Getränke dagegen fehlen. Ganz an<strong>der</strong>s bei den Berufsfiscbern und den <strong>in</strong> den Sümpfen beschäftigten Hirten und Arbeitern. Hier wird nicht versäumt, <strong>die</strong> Vorräte, den Eß- korb o<strong>der</strong> den nie<strong>der</strong>en Tisch mit Speisen dar- zustellen. So hat sich <strong>der</strong> e<strong>in</strong>same alte Angler Tj, 1'af. CXIII mit e<strong>in</strong>em Bierkrug und zwei großen Broten verproviantiert. Beim Fischen mit Reusen sitzt <strong>der</strong> dicke '//y als Zuschauer <strong>in</strong> dem geflochtenen Sessel; er hat e<strong>in</strong>e gebratene Ente <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand und se<strong>in</strong> Sohn? hält ihm <strong>die</strong> Tr<strong>in</strong>k- schale an den Mund. Beliebt s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Szenen des Essens gerade auch bei den Frachtbooten, nicht den Reiseschiffen des Grabherrn; so Leiden, Mus. I, Taf. XX, L.D. II, 104b; II, 62. Für das JMitführen des Proviantes bei Fischern, Vogelfängern und Schiffern vergleiche unter an<strong>der</strong>em Capart, Rue de tomb., Taf. LXXXVII; Davies, Ptahhetep II, Taf. XIV, L. D. II, 5Ga bis. Der Mundvorrat im Boot war also entschieden zünftig, Kij-m-'^nh bequemte sich den Sitten <strong>der</strong> Berufsfischer an. Dieses Überbrücken des Unterschieds zwischen Grabherrn und Ges<strong>in</strong>de war nur gegen Ende des Alten Reiches möglich. Zweifellos hat bei den herrschenden patriarclia- lischen Verhältnissen <strong>der</strong> Jagdherr auch früher bei se<strong>in</strong>en Leuton im Sumpfland nicht auf Etikette gehalten, son<strong>der</strong>n zwanglos mit ihnen verkehrt — aber darstellen durfte das <strong>der</strong> Künstler nicht. Erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> VI. Dynastie erhielt er dar<strong>in</strong> größere Freiheit, onfrw-<strong>in</strong>j-ist-f h&t <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kahn außer dem Korb auch <strong>die</strong> Hirtenmatte darstellen lassen, ganz wie bei den Schiffern Deir el Gebräwi I, 5.' 'Ij-nfr-t sitzt bei se<strong>in</strong>er Falirt <strong>in</strong>s Delta wie <strong>die</strong> Fischer auf <strong>der</strong> Matte, zum großen Vergnügen <strong>der</strong> Bootsmannschaft.' Auf unserem Bilde wird das Ländliche unter- strichen duich <strong>die</strong> Auswahl und <strong>die</strong> Unterbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Vorräte. Kij-rn-'nh wählte nicht fe<strong>in</strong>e ' In BlackniaiijMeiilV, Taf. VII liat <strong>der</strong> fischstechende Grabheir am Heck des Bootes den e<strong>in</strong>fachen geflochtenen Sitz, <strong>die</strong> Hirtenmatte und e<strong>in</strong>en Sack verstaut, genau wie <strong>die</strong>se Gegenstände <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fischerhütte Montet, Se<strong>in</strong>es, Taf. VII, 2 liegen; vergleiche auch Barsanti, SSm-nfr Annales I, 159. " Wiedemann-Pürtner, Karlsruhe, Taf. IV.
Abb. S a.
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