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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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Da UQS <strong>die</strong> Inschriften ülier <strong>die</strong> Zeit <strong>der</strong><br />

Erbauung" des Grabes ke<strong>in</strong>en Aufschluß geben,<br />

s<strong>in</strong>d wir vor allem auf <strong>die</strong> Anzeichen angewiesen,<br />

<strong>die</strong> sich für das Alter <strong>der</strong> Mast.iba aus ihrer<br />

Lage, ihrem Baustil, <strong>der</strong> Wahl und Verteilung<br />

<strong>der</strong> Darstellungen und aus <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

Totengebete ergeben.<br />

Kij-m-'nh hat se<strong>in</strong> Grabmal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Nord—<br />

Süd-Straßen des Friedhofs <strong>der</strong> IV. Dynastie ge-<br />

setzt und sie vollkommen abgeriegelt, siehe Abb. 1.<br />

Das konnte nur zu e<strong>in</strong>er Zeit geschehen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Totenkult bei den südlich geleg-enen JMa.stabas<br />

e<strong>in</strong>gestellt war. Denn auch <strong>die</strong> Ost— West-Sti-aße<br />

war hier verbaut, durch das Grab des K}j aus<br />

<strong>der</strong> V. Dynastie. Dieser E<strong>in</strong>bau hatte den Dienst<br />

auf dem Friedhof weniger gestört, da <strong>die</strong> Zu-<br />

gänge zu den e<strong>in</strong>zelnen Straßen im Norden lagen,<br />

wo e<strong>in</strong> freier Platz den Süd- und Nordfriedhof<br />

trennte. Auf <strong>die</strong>sen Umstand haben auch <strong>die</strong><br />

E<strong>in</strong>bauten <strong>in</strong> den Nachbarstraßen Rücksicht genommen.<br />

Am Anfang <strong>der</strong> westlichen Parallel-<br />

straße hatte Ki-pic-Pth se<strong>in</strong>e IMastaba so angelegt,<br />

daß vor ihr im Osten e<strong>in</strong> Durchgang verblieb.<br />

Weiter östlich ließ Nfr aus dem Anfang <strong>der</strong><br />

VI. Dynastie noch e<strong>in</strong>en schmalen Pfad für <strong>die</strong><br />

dah<strong>in</strong>terliegenden Mastabas frei, obwohl dadurch<br />

<strong>die</strong> Anlage stark beengt wurde und e<strong>in</strong>e völlige<br />

Verbauung <strong>der</strong> Straße wesentlich billiger gewesen<br />

wäre durch Ersparung <strong>der</strong> westlichen Längs-<br />

mauer. Ähnlich liegt <strong>der</strong> Fall bei dem nordlicher<br />

gelegenen Ki-hjf.<br />

Dieser Befund deutet darauf h<strong>in</strong>, daß um<br />

<strong>die</strong> Wende <strong>der</strong> V. zur VI. Dynastie auf dem<br />

Westfriedhof noch Rücksicht auf <strong>die</strong> alten Durchgänge<br />

genommen wurde. Wenn K!j-m-'iih es wagen<br />

konnte, <strong>die</strong> Straße bei ihrem Beg<strong>in</strong>n vollkommen<br />

zu verschließen, so müssen wir annehmen, daß<br />

er wohl zu e<strong>in</strong>er späteren Zeit lebte, als <strong>der</strong><br />

Toten<strong>die</strong>nst bei manchen alten Gräbern e<strong>in</strong>gestellt<br />

und <strong>die</strong> Ordnung auf dem Friedhof verfallen war.<br />

In <strong>die</strong> vorgerückte VI. Dynastie weist uns<br />

auch <strong>die</strong> Jlastaba selbst durch <strong>die</strong> Art ihrer An-<br />

lage und <strong>die</strong> I'^l<strong>in</strong>zelheiten iiirer Bauglie<strong>der</strong>. Schon<br />

<strong>die</strong> Auflösung des Blockes durch den langen Gang<br />

und <strong>die</strong> verhältnismäßig große Kultkammor ist<br />

üiza IV.<br />

Ao Die Zeitbestimmung'.<br />

e<strong>in</strong> Zeichen, daß wir uns am Ende <strong>der</strong> Eutwick-<br />

liuig des Mastaba-Baues bef<strong>in</strong>den. Hier weisen<br />

uns <strong>die</strong> zeitlich bestimmbaren Gräber unseres<br />

Friedhofs den Weg. Noch li'-wr II vom Ende<br />

<strong>der</strong> V. Dynastie spart im Kern des Grabes nur<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Kammer aus, wenn er auch im Osten<br />

e<strong>in</strong>en Gang vorlegt und im Süden desselben e<strong>in</strong>en<br />

Statuenbau anbr<strong>in</strong>gt. Der wohl <strong>der</strong> folgenden<br />

Generation angehörende SSm-nfr IV dagegen legt<br />

schon Vorraum und Gang <strong>in</strong> das Innere des<br />

Blocks; siehe Vorbericht Giza 1929, S. 105; ebenso<br />

<strong>der</strong> daneben liegende Tfj und Pth-ldp, <strong>der</strong> unter<br />

an<strong>der</strong>em auch an <strong>der</strong> Pyramide des Königs Ttj<br />

beamtet war; siehe ebenda S. 106 und 129. Vom<br />

Westfriedhof s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Anlagen <strong>der</strong> östlichsten<br />

Reihe mit mehreren Innenräumen zu nennen,<br />

Vorbericht Giza 1914, S. 22. An ihrem nörd-<br />

lichen Ende liegen <strong>die</strong> Gräber <strong>der</strong> Sndm-ib, <strong>die</strong><br />

vom Ende <strong>der</strong> V. Dynastie bis zu Pjpj II reichen.<br />

In <strong>die</strong>se Gruppen fügt sich <strong>der</strong> Bau des Kij-m-'nh<br />

e<strong>in</strong>, auch auf Grund mancher weiter anzuführen-<br />

den E<strong>in</strong>zelheiten.<br />

Die Ausführung: e<strong>in</strong> Kern aus Bruch und<br />

Geröll und Außenwände aus kle<strong>in</strong>würfeligen Num-<br />

mulitblöcken (Kümmerform des Typs 1 <strong>in</strong> Giza III,<br />

S. 18) kann alle<strong>in</strong> für <strong>die</strong> Zeitstellung nicht heran-<br />

gezogen werden. Wir haben gelernt, daß <strong>die</strong>ser<br />

Typ schon am Anfang <strong>der</strong> V. Dynastie vorkommt,<br />

bei Bauten, <strong>die</strong> nicht an den großen Friedhofs-<br />

straßen liegen, so bei Whm-kij, dem Hausvorsteher<br />

des Vriaz&n Ki-nj-njko-t I. Aber e<strong>in</strong>en zeitlichen<br />

Anhalt bietet schon <strong>der</strong> Inschriftfries auf <strong>der</strong><br />

südlichen und nördlichen Außenwand. Solche<br />

Friese s<strong>in</strong>d für das spätere Alte Reich bezeich-<br />

nend. Wie <strong>in</strong> so manchen an<strong>der</strong>en Fällen ist e<strong>in</strong><br />

vere<strong>in</strong>zeltes Vorkommen des Brauches schon früh<br />

belegt, <strong>die</strong> Verallgeme<strong>in</strong>erung tritt erst zu e<strong>in</strong>em<br />

wesentlich sjiäteren Zeitpunkt e<strong>in</strong>. Dem Inschrift-<br />

band begegnen wir an <strong>der</strong> großen Mastaba des<br />

Ilmt-nj = Grab Lepsius 43, L. D. II 26 aus dem<br />

Anfang <strong>der</strong> V. Dynastie. Auf dem Westfriedhof<br />

ist <strong>der</strong> Fries sonst nur spät belegt, meist bei<br />

verhältnismäßig bescheidenen Anlagen abseits <strong>der</strong><br />

gi'oßen Straßen. In <strong>der</strong> östlichsten Gräberreihe<br />

bei Kij-hi-I'lh aus <strong>der</strong> VI. Dynastie, mit dem Relief<br />

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