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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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10 Hekmann Jünkek.<br />

Gräber;<br />

^<br />

siehe so Nfr i= Vorbericht 1913, S. 11,<br />

.c:^ J p = Vorberieht. 1913, S. ; 7 1926, S. 92,<br />

vergleiche Kij = Giza III, Abb. 1.<br />

Kij-m-'nh beschritt ke<strong>in</strong>en <strong>die</strong>ser Wege, son-<br />

<strong>der</strong>n rückte den Bau 5 m tief <strong>in</strong> <strong>die</strong> Straße.<br />

Dadurch wurde e<strong>in</strong> Vorhof gewonnen, <strong>der</strong> im<br />

Osten und Westen durch <strong>die</strong> schweren Qua<strong>der</strong>mauern<br />

<strong>der</strong> Ma.stabas <strong>der</strong> IV. Dynastie, im Süden<br />

durch <strong>die</strong> Werkste<strong>in</strong>front des Grabes umschlossen<br />

wurde. Für <strong>die</strong>se Wahl waren wesentlich ästheti-<br />

sche Gesichtspunkte maßgebend; denn vorteil-<br />

hafter wäre es gewesen, den Raum noch für das<br />

Grab zu verwenden: da es sich hauptsächlich<br />

um <strong>die</strong> Errichtung <strong>der</strong> beiden Verb<strong>in</strong>dungsmauern<br />

handelte, hätte <strong>die</strong> Anlage ohne beson<strong>der</strong>en Mehraufwand<br />

um e<strong>in</strong> Drittel vergrößert werden können.<br />

Aber man fühlte, daß durch e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong><br />

Schmalwände <strong>der</strong> seitlichen Mastabas <strong>der</strong> E<strong>in</strong>-<br />

druck entstehen mußte, als seien Teile e<strong>in</strong>es Bauwerks<br />

aus nicht zusammenstimmendem Werkstoff<br />

errichtet. Das wird sofort klar, wenn man<br />

Kij-m-'nh mit Kij vergleicht (Giza III, Abb. 1), <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Ost— West-Straße zwischen zwei Mastabas<br />

<strong>der</strong> IV. Dynastie geschlossen hatte. Hier wird<br />

<strong>der</strong> ungünstige E<strong>in</strong>druck zwar durch <strong>die</strong> nahe<br />

heranreichenden Kultvorbauten <strong>der</strong> beiden seit-<br />

lichen Gräber gemil<strong>der</strong>t, aber man kann sich<br />

<strong>von</strong> dem Gefühl nicht freimachen, daß <strong>die</strong><br />

Anlage e<strong>in</strong>geengt ist, sich zu Unrecht hier an-<br />

gebaut hat. Ebenso ist es bei <strong>der</strong> Anlage, <strong>die</strong><br />

auf dem Gebiete <strong>der</strong> amerikanischen Konzession<br />

zwischen den zwei südlichen Gräbern <strong>der</strong> zweiten<br />

Mastaba-Reihe liegt. Bei Kij-m-'nh dagegen kommt<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck des E<strong>in</strong>geschlossenen, Zwischen-<br />

geschobenen durch den davorliegenden freien<br />

Raum <strong>über</strong>haupt nicht auf. Die wuchtigen, aus<br />

schweren Qua<strong>der</strong>n geschichteten Seitenwände <strong>der</strong><br />

beiden Nachbar-Mastabas führen uns zu dem ge-<br />

fälhger gehaltenen Bau im H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Da <strong>die</strong> Gestaltung des Baues wesentlich<br />

durch den zur Verfügung stehenden Raum be-<br />

stimmt wurde, läßt er sich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ent-<br />

wicklungsschema e<strong>in</strong>fügen, imd <strong>die</strong> zur Zeit se<strong>in</strong>er<br />

Entstehung herrschenden Bestrebungen treten nur<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Anordnung stärker hervor. —<br />

Für den Grabblock selbst waren nur zwei Ver-<br />

b<strong>in</strong>dungsmauern zwischen den beiden seitlichen<br />

Anlagen zu ziehen. Der Kern war Bruch und<br />

Geröll; er erhielt im Süden und Norden zunächst<br />

e<strong>in</strong>en Abschluß aus Bruchste<strong>in</strong>en, um den dann<br />

e<strong>in</strong>e Verkleidung <strong>von</strong> Nummulit-Hauste<strong>in</strong>-Blöcken<br />

<strong>in</strong> sieben Lagen gelegt wurde. Die oberste Reihe<br />

ist sorgfältiger geglättet und trägt e<strong>in</strong>e Inschrift-<br />

reihe <strong>von</strong> großen Hieroglyphen.<br />

Der Bau erreicht nicht <strong>die</strong> Höhe <strong>der</strong> beiden<br />

ihn e<strong>in</strong>schließenden Mastabas. Diese ragen um<br />

e<strong>in</strong> beträchtliches Stück <strong>über</strong> ihn h<strong>in</strong>aus. Diese<br />

Beschränkung ist aus e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en künstlerischen<br />

Empf<strong>in</strong>den zu erklären. E<strong>in</strong>e Führung bis zur<br />

vollen Höhe <strong>der</strong> Nachbaranlagen hätte das E<strong>in</strong>geschobense<strong>in</strong><br />

stärker hervortreten lassen. Das<br />

wird wie<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>en Vergleich mit Kij ==<br />

Giza III, Abb. 12 offensichtlich: Hat man bei<br />

ihm den E<strong>in</strong>druck, daß Zyklopenmauern durch<br />

e<strong>in</strong> schwächliches Gebilde A^erbunden werden, so<br />

wirken <strong>die</strong>se Mauern bei Kij-m-'nh wie zwei Pylon-<br />

türme, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Mitte das zierlicher gebaute Tor<br />

liegt. Dazu kommt noch, daß <strong>die</strong> Mauern <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>- und Rückseite sich mit je<strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>lage<br />

verbreitern mußton, da sie sich an <strong>die</strong> schrägen<br />

Wände <strong>der</strong> Nachbar-Mastabas anschlössen; sie<br />

bilden e<strong>in</strong> umgekehrtes Trapez. In <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ien-<br />

zeichnung <strong>der</strong> Abb. 2 tritt <strong>die</strong>se Form not-<br />

gedrungen stärker hervor als beim Anblick <strong>der</strong><br />

Anlage; aber e<strong>in</strong>e Weiterführung um mehrere<br />

Schichten wäre nicht tragbar gewesen.<br />

Von E<strong>in</strong>zelheiten sei zuerst auf <strong>die</strong> Form<br />

<strong>der</strong> Werkste<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Verkleidung h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Man f<strong>in</strong>det nur ganz wenige <strong>von</strong> regelmäßigem,<br />

rechteckigem Schnitt; es wiegen vor Trapez,<br />

Parallelogramm, abgestumpftes rechtw<strong>in</strong>kliges<br />

Dreieck und ähnliche Formen. Die L<strong>in</strong>ien <strong>der</strong><br />

Nachbarblöcke s<strong>in</strong>d natürlich aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ab-<br />

gestimmt. Die Wahl <strong>die</strong>ser unregelmäßigen<br />

Formen gegen<strong>über</strong> den e<strong>in</strong>facher herzustellenden<br />

Rechtecken muß wohl auf <strong>die</strong> Auffassung zurück-<br />

gehen, daß durch sie, wie durch e<strong>in</strong>e Verkeilung,<br />

<strong>der</strong> Mauer e<strong>in</strong> festerer Halt gegeben werde. In<br />

<strong>der</strong> Tat fanden wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>wand <strong>von</strong> Grab-<br />

räubern e<strong>in</strong> großes Loch e<strong>in</strong>gerissen, aber <strong>die</strong><br />

dar<strong>über</strong>liegenden Reihen schwebend <strong>in</strong> festem<br />

Zusammenhang, trotz <strong>der</strong> schweren Sandschicht,<br />

<strong>die</strong> auf ihnen lastete. Das wäre bei e<strong>in</strong>er Ver-<br />

kleidung mit rechteckigen Blöcken nicht denk-<br />

bar. — Da <strong>die</strong> Wände <strong>der</strong> Nachbaranlagen nicht<br />

abgearbeitet wurden, wie bei Kij, mußten an den<br />

Enden <strong>der</strong> Reihen beson<strong>der</strong>s geformte Ste<strong>in</strong>e verwendet<br />

werden, <strong>die</strong> sich den großen Blöcken an-<br />

paßten. — Am Ostende, dicht an <strong>der</strong>Mastaba VI«,<br />

ist <strong>die</strong> Tür angebracht. Die Gewände bestehen<br />

aus je e<strong>in</strong>er Platte aus e<strong>in</strong>em Stück. Der breite<br />

Architrav mit vorkragendem Sims mußte <strong>der</strong><br />

Nachbaranlage wegen e<strong>in</strong> wenig nach Westen<br />

verschoben werden. Die e<strong>in</strong>flügelige Holztür im<br />

Innern öffnete sich nach Osten.

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