Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...
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Beeicht übek <strong>die</strong> Gkabuxgex auf dem Friedhof <strong>von</strong> GIza.<br />
Enden <strong>die</strong> ti-hd .Weißbrote'. Sie gehören zu den<br />
Opfergaben im Toteu<strong>die</strong>nst, treten aber nicht im<br />
amtlichen Verzeichnis <strong>der</strong> Gaben auf. Im Grab-<br />
schacht des Hbj wurden Brotraodelle aus Gips<br />
ganz <strong>der</strong> gleichen Form gefunden, Vorbericht 1926,<br />
Taf. IX und S. 105. Zwischen den Weißbroten<br />
steckt e<strong>in</strong> eiförmiges Gebäck, zum besseren Halt<br />
mit <strong>der</strong> Spitze nach unten; se<strong>in</strong>e Art ist nicht<br />
zu bestimmen. Auf e<strong>in</strong>er irfi-Brotform liegt e<strong>in</strong><br />
verziertes Brot mit Umriß e<strong>in</strong>es psK-Gebäcks;<br />
siehe oben S. 66. Die daneben stehenden röhrenförmigen<br />
Gebilde mit ausgeschwungenem Fußende<br />
und rundlichem Boden kommen, soviel ich er-<br />
kenne, erst im vorgeschrittenen Alten Reich auf.<br />
AVir f<strong>in</strong>den vier <strong>von</strong> ihnen als e<strong>in</strong>zige Zugabe<br />
neben dem Speisetisch des SSm-nfr III aufgestellt,<br />
Giza III, Taf. I, <strong>in</strong> gleicher Umgebung wie auf<br />
unserem Bild bei Ki-nj-njkv-t II = Abb. 22 mit<br />
dar<strong>über</strong>liegendem ^SH-Brot, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Speise-<br />
darstellung des R'-wr II = Abb. 46 neben den<br />
Weißbroten, wie<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em ^js« dar<strong>über</strong>. Diese<br />
Verb<strong>in</strong>dung läßt wohl ke<strong>in</strong>en Zweifel aufkommen,<br />
daß trotz <strong>der</strong> son<strong>der</strong>baren Form Brote wie<strong>der</strong>-<br />
gegeben s<strong>in</strong>d und nicht etwa Gefäße; <strong>die</strong>se<br />
müßten e<strong>in</strong>en Verschluß tragen, abgesehen da<strong>von</strong>,<br />
daß Tonware dunkler gefärbt wäre. Nun stehen<br />
am Ende <strong>der</strong> Opferliste h<strong>in</strong>ter<br />
D<br />
drei abge-<br />
stumpfte Kegel; sie könnten sehr wohl e<strong>in</strong>e abge-<br />
kürzte Form unseres Gebäcks se<strong>in</strong>. — Es folgt<br />
e<strong>in</strong> breites kegelförmiges Brot aus <strong>der</strong> hdl-Yorm;<br />
<strong>der</strong> Bäcker hat es so groß gebacken, daß es auf<br />
e<strong>in</strong>em Schlitten herbeigeschleppt werden muß.<br />
Den Schluß bildet e<strong>in</strong> ebenso riesiges hnhiu-Brot.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Reihe macht e<strong>in</strong> mit Speisen<br />
beladener Opfertisch den Anfang; er ist wohl aus<br />
Palmfasern geflochten. Teller aus gleichem Ge-<br />
flecht <strong>die</strong>nen heute noch <strong>in</strong> Ägypten zum Auftragen<br />
<strong>von</strong> Speisen, mehr noch <strong>in</strong> Nubien, wo <strong>die</strong> Ware<br />
aus Dehemit als <strong>die</strong> beste galt. Der Fuß ist mit dem<br />
Teller verbunden, denn Holwerda-Boeser, Leiden,<br />
Taf. XXI fassen Diener e<strong>in</strong>en gleichen geflochtenen<br />
Tisch an <strong>der</strong> Platte und br<strong>in</strong>gen ihn dem Grab-<br />
herrn, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hütte des Vogelfängers, Tj<br />
Taf. CXVII = Montet, Scenes, Taf. VI hängt er<br />
samt Fuß an <strong>der</strong> Decke, um <strong>die</strong> Speisen vor<br />
Nässe und vor Mäusen zu schützen. — Auf <strong>der</strong><br />
Mitte <strong>der</strong> Tischplatte steht das kegelförmige Brot,<br />
daneben psn und kmhir; dar<strong>über</strong> ist e<strong>in</strong> Bund<br />
Zwiebeln gelegt, <strong>die</strong> hd-w <strong>der</strong> Opferliste; <strong>die</strong> Köpfe<br />
s<strong>in</strong>d <strong>über</strong> dem kmljw sichthar, <strong>die</strong> Stiele hängen<br />
wie üblich <strong>über</strong> <strong>die</strong> Tischplatte iierunter. Vielleicht<br />
ist <strong>die</strong>se häufige Verb<strong>in</strong>dung <strong>von</strong> Brot und Zwiebel<br />
auf den Darstellungen so zu erklären, daß man<br />
wie heute e<strong>in</strong>em Biß <strong>in</strong> <strong>die</strong> Zwiebel ihrer Schärfe<br />
wegen gleich e<strong>in</strong>en Biß <strong>in</strong>s Brot folgen ließ; <strong>der</strong><br />
Erntearbeiter auf dem Leidener Relief sche<strong>in</strong>t<br />
freilich <strong>die</strong> Zwiebel ohne Brot zu essen. L<strong>in</strong>ks<br />
neben dem Tisch steht e<strong>in</strong> Teller, mit Feigen be-<br />
laden, <strong>die</strong> Stiele nach oben; <strong>der</strong> V-E<strong>in</strong>schnitt an<br />
<strong>der</strong> Oberseite <strong>der</strong> Frucht zeigt, daß es Sykomoren-<br />
Feigen s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> durch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>schnitt zum besse-<br />
ren Reifen gebracht werden; siehe L, Keimer, Bull.<br />
Inst. 28, 60/1.1 Der zweite Tisch zeigt Untersatz<br />
und Platte aus verschiedenem Material; <strong>die</strong> Teile<br />
waren also getrennt gearbeitet. Er ist mit Broten<br />
und Früchten beladen ; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte steht wie<strong>der</strong><br />
das konische Brot, l<strong>in</strong>ks liegt e<strong>in</strong> ;JSH-Gebäck.<br />
Auf <strong>der</strong> Platte stehen drei ^-förmige Frucht-<br />
schalen; <strong>die</strong> rechts stehende ist mit blauen Beeren<br />
gefüllt; es können nur We<strong>in</strong>trauben se<strong>in</strong>. In <strong>der</strong><br />
großen Speiseliste werden sie nicht genannt;<br />
doch steht im Grabe des Mtn, L. D. II, 3, bei<br />
e<strong>in</strong>em ähnlichen Napf ausdrücklich K\ ^Oi-, und<br />
<strong>die</strong> mit <strong>der</strong> Bezeichnung <strong>von</strong> Opfergaben gebil-<br />
deten Dorfnamen zeigen wie<strong>der</strong>holt e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit ilrr-t. Da nicht nur <strong>die</strong> We<strong>in</strong>beeren<br />
<strong>in</strong> Schalen, son<strong>der</strong>n auch ganze Trauben mit<br />
Stiel dargestellt werden, könnte man erstere als<br />
Ros<strong>in</strong>en auffassen, letztere als <strong>die</strong> frische Frucht.<br />
Bei den beiden an<strong>der</strong>en Näpfen ist nur durch e<strong>in</strong>e<br />
gewölbte L<strong>in</strong>ie <strong>die</strong> Häufung des Inhalts angegeben,<br />
<strong>der</strong> selbst nicht bestimmt werden kann. — Über<br />
dem Rosiuennapf liegt e<strong>in</strong>e Gurke; siehe Giza III,<br />
S. 87. — L<strong>in</strong>ks unter dem Tisch liegt e<strong>in</strong>e ge-<br />
rupfte Gans auf e<strong>in</strong>er Schüssel mit knopfartigen<br />
Füßen. Platten <strong>die</strong>ser Art wurden bei unseren<br />
Grabungen mehrfach gefunden; siehe Vorbericht<br />
1927, S. 157 und Giza III, Abb. 45, Taf. XIII.<br />
— Der nächste Speisetisch zeigt e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />
Flechtart als <strong>der</strong> oben beschriebene; sie kehrt <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> folgenden Reihe wie<strong>der</strong>. Da <strong>die</strong>se Tische<br />
sowohl Fleisch wie Brote tragen, ist e<strong>in</strong>e Scheidung<br />
nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Gerichte nicht angängig. Auf<br />
<strong>der</strong> Platte liegt e<strong>in</strong>e gerupfte Gans (?); <strong>der</strong> herab-<br />
hängende Kopf sche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>ter den Broten <strong>der</strong><br />
daneben stehenden Schüssel zu verschw<strong>in</strong>den. Auf<br />
dem Tier, das ist <strong>in</strong> Wirklichkeit ebensogut neben<br />
ihm, liegt e<strong>in</strong>e Traube und e<strong>in</strong> Fleischstück mit<br />
Knochen, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste zweimal genannte<br />
^y<br />
93<br />
<strong>die</strong> tibia mit {relöstem Fleisch. Die<br />
' Ludwig Keim er, Sur quelques petita fruits en faieuce<br />
i'ni.iill(5e datant du Moyen Empire, Bull. Inst. Franc. 28,<br />
1929, 49—97.