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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sargkammer = Vorbericlit Giza 1914,<br />

S. 15 und 22; 1925, S. 151. Im westlichsten Teil<br />

bei ^Itr, bei dem alle Anzeichen für <strong>die</strong> VI. Dy-<br />

nastie sprechen = Vorbericht 1926, S. 114 f. In<br />

<strong>der</strong> Mitte bei Ki-hjf = Vorbericht 1913, S. 25 ff.,<br />

dessen Bau und Bil<strong>der</strong>schmuck <strong>in</strong> <strong>die</strong> gleiche<br />

Zeit weisen. Siehe auch 'Irjn-E', Urenkel des<br />

K<strong>in</strong>j-nj&w-t I, Giza III, S. 158.<br />

In <strong>der</strong> Front <strong>der</strong> l\Iastaba fällt das drei-<br />

geteilte Fenster auf. Wir kennen es früher nur<br />

bei Ziegelvorbauten an den Mastabas <strong>der</strong> IV. Dy-<br />

nastie und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ziegelkammer des onh] siehe<br />

unten S. 14. — Treten wir <strong>in</strong> das Innere, so bemerken<br />

wir gleich rechts oben auf dem Architrav<br />

e<strong>in</strong>e lange Reihe <strong>von</strong> Bil<strong>der</strong>n des Grabherrn je-<br />

weils <strong>in</strong> versciiiedener Tracht und getrennt durch<br />

e<strong>in</strong>e senkrechte Insehriftzeile, <strong>die</strong> Titel und<br />

Namen enthält. Dieses Schmuckmotiv wird erst<br />

im späteren Alten Reich allgeme<strong>in</strong>er verwendet;<br />

siehe unten S. 20.<br />

Auch <strong>die</strong> Waiil und <strong>die</strong> Verteilung <strong>der</strong> Dar-<br />

stellungen und manciie E<strong>in</strong>zelheiten des Bil<strong>der</strong>-<br />

schmucks weisen uns <strong>in</strong> das vorgeschrittene Alte<br />

Reich. Da ist <strong>die</strong> Sche<strong>in</strong>tür, <strong>die</strong> <strong>die</strong> ganze Breite<br />

<strong>der</strong> Westwand e<strong>in</strong>nimmt, wie so häufig <strong>in</strong> den<br />

Gräbern <strong>der</strong> VI. Dynastie; es sei nur an <strong>die</strong><br />

Sndm-ih, an ähn-nfr IV, Tfj, Shtpio, 'Idw, Kij-hr-Pth<br />

er<strong>in</strong>nert. Die Sche<strong>in</strong>tür ist entsprechend e<strong>in</strong>ei-<br />

Sitte <strong>der</strong> Zeit* ganz flach gehalten, flacher noch<br />

<strong>die</strong> zweite Sche<strong>in</strong>tür im Gang.<br />

Auf <strong>der</strong> Nordwaud wird das Stechen <strong>der</strong><br />

Fische dargestellt. Die entsprechende Szene <strong>der</strong><br />

Vogeijagd mit dem Wurfholz f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> den<br />

Felsgräbern südöstlich <strong>der</strong> Cliephren-Pyramide<br />

schon bei Nb-m-ih-t = L. D. II, 12. In den frei<br />

stehenden Mastaljas ist sie erst später nachgewiesen<br />

und wird hier meist <strong>in</strong> den Vorräumen<br />

großer Anlagen angebraclit, wie bei ßndm-ib L. D.<br />

Erg. 11—12, ^sm-nfr IV Vorbericht Giza 1929,<br />

Abb. 3. In kle<strong>in</strong>en Kammern tritt sie noch später<br />

auf, wie hei IGj-lir-Pfh, Vorbericht 1914, S. 23 und<br />

L. D. Text I, S. 62.<br />

Auf <strong>der</strong> gegen<strong>über</strong>liegenden Südwand sitzt<br />

Kijm-'nh beim Prunkmahle, und um ihn ist e<strong>in</strong>e<br />

Schar <strong>von</strong> Priestern und Dienern versammelt, <strong>die</strong><br />

ihm <strong>die</strong> Riten <strong>der</strong> Speisung vollziehen. Diese Riten<br />

aber haben <strong>die</strong> Fassung, wie sie für das späte<br />

Alte Reich bezeichnend ist; siehe Giza III, S. 57 f.<br />

Die Öffnung des Schachtes, <strong>der</strong> zu dem unter-<br />

irdischen Raum führt, liegt nahe <strong>der</strong> Tür. Als<br />

Siehe A. Rusch <strong>in</strong> Ä. Z. 58, S. lOü <strong>über</strong> das Hühe-<br />

Breiteveihältiiis.<br />

Hermann Junker.<br />

Zugang ist e<strong>in</strong>e Öffnung am Boden <strong>der</strong> westlichen<br />

Schaclitwand angebracht, und auch das ist e<strong>in</strong><br />

Zeichen jüngerer Zeit. Denn nach älterem Brauch<br />

hatte <strong>der</strong> Sargraum se<strong>in</strong>en Ausgang im Norden,<br />

damit <strong>die</strong> vogelgestaltige Seele des Verstorbenen<br />

zu den Zirkumpolarsternen fliege und <strong>von</strong> dort<br />

zur Leiclie zurückkehre. Darum liegt ja auch <strong>der</strong><br />

Zugang zu allen Pyramiden im Norden. Bei <strong>der</strong><br />

Stufenpyramide des Div steht hier auch <strong>der</strong> Kult-<br />

tempel, und als <strong>die</strong>ser bei den späteren Königs-<br />

gräbern im Osten angebracht wurde, blieb <strong>die</strong><br />

Stelle vor dem E<strong>in</strong>gang im Norden noch lange<br />

e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Kultplatz. Bei den Mastabas wird<br />

<strong>die</strong> Sitte des Nordausgangs streng e<strong>in</strong>gehalten,<br />

und man weicht <strong>von</strong> ihr nur aus ganz beson<strong>der</strong>en<br />

Gründen ab, wie im Falle <strong>der</strong> N-sdr-kij. Erst mit<br />

<strong>der</strong> VI. Dynastie kommt e<strong>in</strong> neuer Brauch auf:<br />

<strong>die</strong> Sargkammer öffnet sich nach Osten, damit<br />

<strong>der</strong> Tote hervorkomme und <strong>die</strong> aufgehende Sonne<br />

schaue. Auf dem Westfriedhof ist <strong>die</strong>se unter dem<br />

E<strong>in</strong>fluß des Sonnenkults entstandene Anordnung<br />

vor allem bei den späteren Gräbern am östrande<br />

belegt, wie bei 'Idw I und //, Kij-hr-Pth, Sndm-ih,<br />

und im Süden auf unserer und auf <strong>der</strong> amerikani-<br />

schen Konzession = Vorbericht Giza 1914, S. 15 ff.<br />

Meist führt hier e<strong>in</strong> schräger Schacht vom Osten<br />

her zur Tiefe. Für den Abschnitt südlich <strong>der</strong><br />

Cheops-Pyramide s<strong>in</strong>d zu nennen: e<strong>in</strong>e Anlage bei<br />

Mastaba I = Vorbericht 1928, S. 183; Mastaba VII<br />

— SSm-nfr IV — Pth-htp — Htp-M = Vor-<br />

bericht 1929, S. 122 ff. Beispieie aus Sakkära,<br />

<strong>in</strong> denen <strong>die</strong> Sargkammer im Westen des senk-<br />

rechten Schachtes liegt, s<strong>in</strong>d Firth-Gunn, Teti<br />

Pyramid Cemeteries I veröffentlicht: Ki-gmvj =<br />

Abb. 15, Mrrw-k} = Abb. 19, 'nh-m'-Hr = Abb. 9.<br />

Sie stammen alle aus <strong>der</strong> VI. Dynastie, und damit<br />

ist auch für KSj-m-'nh <strong>die</strong> Zeitstellung gegeben.<br />

Den letzten Beweis für <strong>die</strong>se Ansetzung liefert<br />

<strong>die</strong> Ausschmückung <strong>der</strong> Sargkammer Denn <strong>die</strong><br />

zeitlich siehe<br />

festliegenden Anlagen, <strong>die</strong> irgend-<br />

e<strong>in</strong>e Besclii'iftung o<strong>der</strong> Darstellung <strong>in</strong> ihren unterirdischen<br />

Räumen zeigen, gehören frühestens dem<br />

Anfang <strong>der</strong> VI. Dynastie an. Bis dah<strong>in</strong> galt es<br />

als verboten, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kammer, <strong>die</strong> den Toten be-<br />

herbergte, irgendwelche hieroglyphischen Zeichen,<br />

geschweige denn Darstellungen anzubr<strong>in</strong>gen. Selbst<br />

<strong>die</strong> Särge blieben <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>en Ausnahmen<br />

abgesehen, ohne Titel und Namen des Verstor-<br />

benen. Dieser Brauch ist nicht zuletzt aus <strong>der</strong><br />

seltsamen Vorstellung zu erklären, daß <strong>die</strong> Ge-<br />

stalten <strong>der</strong> Darstellungen und <strong>die</strong> Zeichen <strong>der</strong><br />

Schrift dem im Räume ruhenden Toten Schaden<br />

zufügen könnten. Das stimmt ganz mit <strong>der</strong> zuerst

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