56 Hermann Jünkee. sie L. D. II, 96 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beischritt geschil<strong>der</strong>t, aber auf dem Bilde nicht so deutlich gemacht wird wie <strong>in</strong> unserem Falle. Sie f<strong>in</strong>det sich aber ganz entsprechend bei Mrrw-ki auf Taf. CXL. Die Vorzeichnung zu unserer Darstellung ist noch an mehreren Stellen sichtbar; so bei dem rechten Boot an den Verb<strong>in</strong>dungshölzern und an <strong>der</strong> Spitze des Mastes, am zurückgesetzten Be<strong>in</strong> des Steuermannes und bei den Ru<strong>der</strong>blättern. Die Tiere. Über den beiden ersten Seglern und <strong>über</strong> den Lastschiffen s<strong>in</strong>d iMänner dargestellt, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>d am Seil führen. Bei dem papyrusförmigen Boot ist <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>gabe wohl nur unterblieben, weil ke<strong>in</strong> geeigneter Raum vorhanden war. — Die beiden Leute <strong>über</strong> den Lastbooten tragen e<strong>in</strong>en merkwürdigen Schurz, <strong>der</strong> an <strong>die</strong> sndw-t er<strong>in</strong>nert. Sie führen je e<strong>in</strong>en gefleckten Ochsen herbei, <strong>von</strong> denen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e am Kieferseil gehalten wird; bei dem an<strong>der</strong>en Tiere ist <strong>der</strong> Strick an e<strong>in</strong>er Schleife befestigt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Umschnürungen <strong>von</strong> Maul und Hals zusammenhält. Da gleichgeartete R<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Booten liegen, beide <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Hirten betreut, soll <strong>die</strong> obere Darstellung viel- leicht <strong>die</strong>selben Tiere nach <strong>der</strong> Landung zeigen. — Die abweichenden L<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Vorzeichnung s<strong>in</strong>d bei dem zweiten R<strong>in</strong>d noch deutlich zu erkennen. Bei den Segelbooten f<strong>in</strong>den wir an <strong>der</strong> gleichen Stelle oft <strong>die</strong> Matrosen, <strong>die</strong> am Ufer laufen, um beim Landen und Festmachen des Schiffes zu helfen. Man könnte sich vorstellen, daß auf unserem Bilde den ankommenden Grablierrn Bauern mit Geschenken erwarten. Denn daß es Bauern se<strong>in</strong> sollen, zeigt <strong>der</strong> Schilfschurz des zweiten Mannes. Auch ist <strong>die</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Gabenbr<strong>in</strong>genden auf <strong>der</strong> Ostwand nicht zu verkennen. Dort wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> oberen Reihe ebenfalls e<strong>in</strong> weißes und e<strong>in</strong> braunes Kalb herbeigebracht, und das Seil ist <strong>in</strong> gleicher Weise <strong>über</strong> <strong>der</strong> Fessel e<strong>in</strong>es Vor<strong>der</strong>fußes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schleife gebunden. Die Bauern mit ihren Geschenken passen freilich nicht recht zu <strong>der</strong> Landung, <strong>die</strong> nach den Beischriften im Westen, nahe <strong>der</strong> Totenstadt stattf<strong>in</strong>den soll. Da erwartete man, am Ufer <strong>die</strong> Totenpriester mit Opfergaben zu sehen. Diese auch sonst zutage tretenden Gegensätze zwischen dem ausgesprochenen S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Fahrten und <strong>der</strong> Art ihrer Darstellung müssen im folgenden eigens behandelt werden. ß) Die Deutung. In den älteren Mastabas haben <strong>die</strong> Fahrten zu Schiff ausnahmslos religiösen Charakter: <strong>der</strong> Grabherr wird zur Nekropole im Westen und zu den Orten gefahren, an denen <strong>die</strong> <strong>über</strong>lieferten Totenfeiern stattfanden. Diese Deutung wird durch <strong>die</strong> Beischriften klar erwiesen. Mrj-ib, Ssm-nfr I, Ki-nj-njsw-t I und an<strong>der</strong>e kennen nur <strong>die</strong>se Reise Speisefeld', nach dem Westen', das Segeln zum , , das ,Kommen <strong>von</strong> Bute', das ,Fahren nach Heliopolis', das ,Fahren zum Speisefeld, zum großen Gott'. In späterer Zeit erst treten daneben Darstellungen <strong>der</strong> Schiffahrt auf, <strong>die</strong> nur das Leben auf dem Flusse wie<strong>der</strong>geben wollen, das Reisen zu und <strong>von</strong> den Gütern des Grabherrn, das Her- beibr<strong>in</strong>gen <strong>von</strong> Frucht o<strong>der</strong> Vieh auf Lastbooten. Aber auch jetzt wiegen <strong>die</strong> Fahrten zum Westen noch immer vor, das Ziel <strong>der</strong> meisten Schiffe bleibt <strong>die</strong> Totenstadt ; man werfe nur e<strong>in</strong>en Blick auf <strong>die</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> Beischriften <strong>in</strong> Er man. Reden und Rufe, S. 53 f. Bei allen <strong>die</strong>sen Darstellungen aber er<strong>in</strong>nert nichts an e<strong>in</strong>e Trauerfahrt. Der Grabherr ist immer als Leben<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>gegeben. Er steht aufrecht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Schiffe o<strong>der</strong> lehnt sich auf se<strong>in</strong>en Stab o<strong>der</strong> sitzt unter dem Sonnendach; se<strong>in</strong>e Schreiber erstatten ihm <strong>Bericht</strong>, se<strong>in</strong> Diener bereitet ihm <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kab<strong>in</strong>e das Bett.* Nichts zeigt an, daß <strong>die</strong> Reise zum Westen geht. Auch <strong>die</strong> Offiziere und Matrosen benehmen sich wie auf e<strong>in</strong>er täglichen Fahrt; ke<strong>in</strong>e Gebärde <strong>der</strong> Trauer ist zu sehen, es geht im Gegenteil alles sehr lebhaft und munter zu. — Erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> VI. Dynastie treten Darstellungen auf, <strong>die</strong> uns den wirklichen Verlauf <strong>der</strong> Begräbnisfahrt zeigen; sie s<strong>in</strong>d Mitteilungen Kairo IX, S. 1 ff. zusammen- gestellt und behandelt worden. Da wird <strong>der</strong> Sarg auf e<strong>in</strong>em Boote zum Westen gefahren, unter dem Wehklagen <strong>der</strong> dr-t und den Sprüchen <strong>der</strong> , Vorleser'. Am Ufer liegen reiche Totenopfer, und bei je<strong>der</strong> weiteren Station auf <strong>der</strong> Fahrt im Kanal wie<strong>der</strong>holen sich Opfer und Klagen. Nun lehren uns <strong>die</strong> Beischriften, daß ke<strong>in</strong> Unterschied se<strong>in</strong> kann zwischen <strong>die</strong>sen <strong>der</strong> Wirk- lichkeit entsprechend dargestellten Begräbnis- fahrten und den früheren, <strong>die</strong> den Grabherrn lebend und froh auf se<strong>in</strong>er Reise zum Westen zeigen. Das muß e<strong>in</strong>mal klar ausgesprochen werden, denn nur so wird <strong>der</strong> ganze Wi<strong>der</strong>spruch zwischen S<strong>in</strong>n und Wie<strong>der</strong>gabe bei den üblichen 1 Mn-w-kL Taf. CXLI.
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