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Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...

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8() Hekmann Jdnkee.<br />

ist <strong>der</strong> s-t hmsj <strong>der</strong> Geräteliste, obeu S. 71,<br />

niedrig und e<strong>in</strong>fach, <strong>von</strong> dem s-t <strong>der</strong> Abb. 10<br />

verschieden. Er zeigt e<strong>in</strong>e regelmäßige Maserung<br />

des Holzes, braun und gelb, nur das durchgehende<br />

Fußbrett ist e<strong>in</strong>farbig gehalten. — Dali<strong>in</strong>ter steht<br />

<strong>der</strong> Klei<strong>der</strong>sack, zu dem man unten S. 87 ver-<br />

sleiche. Er ist aus braunem imd weißem Le<strong>der</strong><br />

gefertigt, <strong>die</strong> Öffnung zeigt e<strong>in</strong>en breiten Saum.<br />

— Am l<strong>in</strong>ken Ende steht das schräge ,Bett', <strong>die</strong><br />

i-t n ht o<strong>der</strong> gsi <strong>der</strong> Gerätelisten, oben S. 71.<br />

Es ist e<strong>in</strong>e Art Liegestuhl, bei dem man freilich<br />

auf dem Boden sitzt und nur den Rücken auflegt;<br />

an<strong>der</strong>s ist wohl <strong>die</strong> Benützung <strong>die</strong>ses oft sehr<br />

kle<strong>in</strong> gezeichneten (Giza IIL Abb. 27) Möbelstücks<br />

nicht zu erklären. Aber auf unserem Bilde hat<br />

man ihm e<strong>in</strong> Fußbrett gegeben, als ob man sich<br />

ganz auf dem schiefen Bett ausstrecken solle. Da-<br />

bei<br />

wäre aber e<strong>in</strong> Ruhen ganz ausgeschlossen.<br />

wenigstens für unsere Begriffe, auch wenn das<br />

Fußbrett e<strong>in</strong> völliges Abrutschen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. So<br />

darf man vielleicht e<strong>in</strong>e Verwechselung annehmen:<br />

<strong>der</strong> Zeichner hat <strong>der</strong> , Pritsche' das Fußbrett ge-<br />

geben, das nur zu dem vierbe<strong>in</strong>igen it-t-^eii ge-<br />

hört. Er hätte dann folgerichtig <strong>die</strong> (cri-Kopf-<br />

stütze an das Kopfende gelegt. Gegen das Fuß-<br />

brett lehnt <strong>der</strong> Wedel, dem wir sclion auf Abb. U<br />

und 10 begegnet s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Reihe stehen reclits zwei Tru-<br />

lien aus gemasertem Holz; sie s<strong>in</strong>d <strong>über</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

gezeichnet, sollen aber h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehen. Sie<br />

entsprechen wohl den auf <strong>der</strong> Geräteliste ge-<br />

nannten Kisten; beson<strong>der</strong>s kommt Im <strong>in</strong> Frage,<br />

<strong>der</strong> zum Aufbewahren des Le<strong>in</strong>ens <strong>die</strong>nte. Da<br />

Le<strong>in</strong>en und Ol immer zusammengehören, als<br />

Teile <strong>der</strong> htm-t (Giza HI, 180), s<strong>in</strong>d anschließend<br />

<strong>die</strong> Salbvasen wie<strong>der</strong>gegeben. Die sieben Krüge<br />

entsprechen den sieben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Liste genannten<br />

Ölen, oben S. 70. Doch wäre es e<strong>in</strong> vergebliches<br />

Bemühen, für jede Vase e<strong>in</strong>e bestimmte Ölsorte<br />

ausf<strong>in</strong>dig machen zu wollen; denn <strong>die</strong> Listen<br />

halten <strong>die</strong> Reihenfolge nicht immer genau e<strong>in</strong>,<br />

und an<strong>der</strong>erseits ist e<strong>in</strong>e Anordnung5<br />

<strong>der</strong> Gefäße<br />

im S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Gegengleiche niclit zu verkennen:<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte e<strong>in</strong> W ,<br />

an den Enden je zwei TT .<br />

<strong>von</strong><br />

zwei (R e<strong>in</strong>geschlossen,<br />

Alle Vasen s<strong>in</strong>d aus<br />

dem gleichen Material, gesprenkeltem Ste<strong>in</strong>, viel-<br />

leicht Granit o<strong>der</strong> Breccia; siehe Balcz, Mit-<br />

teilungen Kairo HI, S. 68 f. Die W -Vasen s<strong>in</strong>d<br />

alle mit e<strong>in</strong>em schwarzen Ste<strong>in</strong>deckel geschlossen ;<br />

aus dem Mittleren Reich s<strong>in</strong>d uns <strong>die</strong> Alabaster-<br />

Salbvasen mit den flachen Deckeln aus Schiefer<br />

o<strong>der</strong> Basalt geläufig. Die Siegelung zeigt e<strong>in</strong>e<br />

waagrecht umgelegte Schnur, <strong>von</strong> <strong>der</strong> gegen<strong>über</strong><br />

je e<strong>in</strong> Band <strong>über</strong> den Deckel gezogen ist; auf<br />

<strong>die</strong> Verknotung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte wird das Nilschlamm-<br />

siegel gelegt.<br />

Die untere Darstellung.<br />

In dem oberen Streifen s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Tänzer<strong>in</strong>nen<br />

und Sänger<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> üblichen Weise e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

gegen<strong>über</strong>gestellt. Erstere tragen e<strong>in</strong>en weiten<br />

Schurz; das lange Ende <strong>der</strong> Gürtelschnur haben<br />

sie <strong>in</strong> den Schurz gesteckt, damit es sie bei den<br />

Bewegungen nicht h<strong>in</strong><strong>der</strong>e; es ist im Rücken<br />

sichtbar, ähnlicli wie bei den Kammer<strong>die</strong>nern auf<br />

Abb. 10 A; vgl. auch Vorbericht 1928, Taf. VII;<br />

auf <strong>der</strong> Darstellung Musee Eg. I, Taf. XXVI<br />

sieht es aus, als ob sie den Schurz verkehrt an-<br />

gezogen hätten.<br />

Die Tänzer<strong>in</strong>nen halten <strong>die</strong> Hände hoch er-<br />

hoben, wobei <strong>die</strong> Spitzen <strong>der</strong> nach außen gekehr-<br />

ten Handflächen sich fast berühren; <strong>die</strong> Ferse<br />

des vorgestellten Fußes ist unmerklich vom Boden<br />

erhoben. Aber unter ihnen ist e<strong>in</strong>e Tänzer<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

ganz an<strong>der</strong>er Bewegung dargestellt: <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ke<br />

Fuß ist wenig vorgesetzt und steht fest auf. Der<br />

Körper neigt sich rückwärts, <strong>der</strong> Kopf ist ge-<br />

wendet, <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ke Arm erhoben, <strong>die</strong> Handfläche<br />

nach unten gekehrt; den rechten Fuß schw<strong>in</strong>gt<br />

sie nach rückwärts, <strong>die</strong> rechte Hand liegt am<br />

Oberschenkel auf. Sie ist unbekleidet und trägt<br />

ihr Haar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dünnen Zopf, dessen gekrümm-<br />

tes Ende unter <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Achsel hervorschaut.<br />

Man könnte geneigt se<strong>in</strong>, sie als Vortänzer<strong>in</strong><br />

aufzufassen, wie das E. Brunner-Traut, Der<br />

Tanz, S. 19 tut. Aber es sche<strong>in</strong>t, daß mit ihi e<strong>in</strong>e<br />

Reihe verschiedener Tanzschritte bezeichnet wer-<br />

den, <strong>von</strong> denen auf den älteren Darstellungen<br />

nur <strong>die</strong> gemessenen wie<strong>der</strong>gegeben s<strong>in</strong>d. Ent-<br />

sprechende Bil<strong>der</strong> beweisen, daß gerade auch <strong>die</strong><br />

Beweffunsren unserer Tänzer<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Tour des Gruppentanzes gehören. Zwei Darstel-<br />

lungen kommen dafür <strong>in</strong> Betracht: Die erste<br />

stammt aus dem Grabe des Nj-irj-ntr und ist Vor-<br />

bericht 1928, Taf. VII wie<strong>der</strong>gegeben. Die Tän-<br />

zer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> zwei Gruppen geschieden, <strong>die</strong><br />

sich <strong>in</strong> entgegengesetzter Richtung bewegen. Das<br />

heißt, daß <strong>die</strong> e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gegen<strong>über</strong> aufgestellten<br />

Reihen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>streben, um sich dann wie<strong>der</strong><br />

zu nähern. Die rechte Gruppe hat dabei e<strong>in</strong>e<br />

unserer Figur ähnliche Haltung: Der Kopf ist<br />

gewendet, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Hand ist <strong>über</strong> den Kopf er-<br />

hoben, <strong>die</strong> Handfläche nach unten, wobei sich<br />

Daumen und <strong>der</strong> gekrümmte Zeigef<strong>in</strong>ger berüiiren.

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