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Margaret Fullers transnationales Projekt : Selbstbildung, feminine ...

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<strong>Margaret</strong> Fuller: Kulturelle Vermittlerin<br />

und Taube“, „Eins und Alles“ und „Dauer im Wechsel“. 145 Die Bedeutung Goethes<br />

für Fuller wird im vierten Kapitel dieser Arbeit ausführlich dargestellt.<br />

In diesem Kapitel ist <strong>Fullers</strong> Übersetzung des Gedichtes „Trost in Tränen“<br />

näher zu betrachten und anhand dieses Gedichtes wird darzustellen sein, wie<br />

<strong>Fullers</strong> eigene Interpretation des Gedichtes sich auf ihre Bearbeitung auswirkt. In<br />

ihrer Übersetzung hält sich Fuller an die Form des Gedichtes: Das Gedicht ist als<br />

Dialog konzipiert und besteht aus acht Strophen mit jeweils vier Zeilen. Während<br />

Goethe in seinen volksliedhaften Strophen Kreuzreimquartette verwendet, arbeitet<br />

Fuller durchgehend mit Paareimen:<br />

The Consolers. Translated from Goethe Trost in Tränen<br />

Why wilt thou not thy griefs forget?<br />

Why must thine eyes with tears be wet?<br />

When all things round thee sweetly smile,<br />

Canst thou not, too, be glad a while?<br />

Hither I come to weep alone;<br />

The grief I feel is all mine own;<br />

Dearer than smiles these tears to me;<br />

Smile you – I ask no sympathy!<br />

Repel not thus affection’s voice!<br />

While thou art sad, can we rejoice?<br />

To friendly hearts impart thy woe;<br />

Perhaps we may some healing know.<br />

Too gay your hearts to feel like mine,<br />

Or such a sorrow to divine;<br />

Nought have I lost I e’er possessed;<br />

I mourn that I cannot be blessed.<br />

What idle, morbid feelings these!<br />

Can you not win what prize you please?<br />

Youth, with a genius rich as yours,<br />

All bliss the world can give insures.<br />

Ah, too high-placed is my desire!<br />

The star to which my hopes aspire<br />

Shines all to far - I sigh in vain,<br />

Yet cannot stoop to earth again.<br />

Wie kommst, daß du so traurig bist,<br />

Da alles froh erscheint?<br />

Man sieht dirs an den Augen an:<br />

Gewiß, du hast geweint.<br />

Und hab ich einsam auch geweint,<br />

So ists mein eigner Schmerz,<br />

Und Tränen fließen gar so süß,<br />

Erleichtern mir das Herz.<br />

Die frohen Freunde laden dich:<br />

O komm an unsre Brust!<br />

Und was du auch verloren hast,<br />

Vertraue den Verlust!<br />

Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht,<br />

Was mich, den Armen, quält.<br />

Ach nein, verloren hab ichs nicht,<br />

So sehr es mir auch fehlt.<br />

So raffe denn dich eilig auf!<br />

Du bist ein junges Blut<br />

In deinen Jahren hat man Kraft<br />

Und zum Erwerben Mut.<br />

Ach nein, erwerben kann ichs nicht,<br />

Es steht mir gar zu fern.<br />

Es weilt so hoch, es blinkt so schön.<br />

Wie droben jener Stern.<br />

145 Fuller übersetzt die Gedichte unter den Titeln „Prometheus“, „The Godlike“, „To a<br />

Golden Heart Worn Round the Neck“, „The Consolers“, „Eagles and Doves“, „Eins und<br />

Alles“ und „Dauer im Wechsel: Imitated from Goethe“.<br />

146 FULLER, „The Consolers“, 379-380.

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