Margaret Fullers transnationales Projekt : Selbstbildung, feminine ...
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18<br />
Forschungsstand<br />
mit feministischen Gedanken beschäftigten. 36 Zwischen 1839 und 1840 diskutierte<br />
Fuller in ihrem literarischen Kreis über die Bildungssituation der Frau und über<br />
stereotype Frauenbilder, um die Mitglieder anzuregen, sich für die intellektuelle<br />
Gleichberechtigung der Frau einzusetzen. Joan von Mehren stellt in ihrem Aufsatz<br />
„<strong>Margaret</strong> Fuller and the Media: Conversations, Salons, and the Press“ (2001) die<br />
These auf, dass sich Fuller bei der Konzeption ihres literarischen Salons an der<br />
europäischen Salonkultur orientiert habe. Von Mehrens Aufsatz bietet somit für die<br />
vorliegende Arbeit einen wichtigen Ansatzpunkt.<br />
6. <strong>Margaret</strong> <strong>Fullers</strong> Woman in the Nineteenth Century<br />
Kritiker, die sich mit <strong>Margaret</strong> <strong>Fullers</strong> feministischen Ideen beschäftigen, heben vor<br />
allem die Bedeutung der Schrift Woman in the Nineteeth Century hervor. Die<br />
umfassendste Studie zu <strong>Fullers</strong> Manifest erscheint 1980: In <strong>Margaret</strong> Fuller’s Woman<br />
in the Nineteenth Century: A Literary Study of Form and Content, of Sources and Influence<br />
zeigt Marie Olesen Urbanski die Beziehung des Manifestes zu der Bewegung der<br />
Transzendentalisten auf und betont die Bedeutung und Vielseitigkeit <strong>Fullers</strong>, die in<br />
dem Text zum Ausdruck komme:<br />
She [Fuller] is the most important woman of the nineteenth century –<br />
its best literary critic, the first editor of the Dial, a nurse in an abortive<br />
Italian revolution (a precursor of both Florence Nightingale and Clara<br />
Barton), a woman who recognized the complicated emotional needs of<br />
women and men during the early stages of the repressive Victorian era,<br />
a foreign correspondent of the daily New York Tribune, and the author<br />
of numerous works, the most important of which is Woman in the<br />
Nineteenth Century, the intellectual foundation of the feminist<br />
movement. 37<br />
Urbanski erläutert, dass <strong>Fullers</strong> Transzendentalismus Woman in the Nineteenth Century<br />
von anderen feministischen Schriften unterscheide. Zu den Prinzipien der<br />
Transzendentalisten, die Fuller in ihrem Manifest verwendet, zählen Urbanski<br />
zufolge die Reformbemühungen, die Bedeutung, die dem Individuum beigemessen<br />
werde, das optimistische Vertrauen in die geistigen Kräfte, die die Menschen<br />
gegeben sind, das Konzept von self-reliance und die Bedeutung eines Neuanfangs für<br />
die amerikanische Gesellschaft und für den einzelnen Menschen. 38 Urbanski<br />
vergleicht Woman in the Nineteenth Century mit anderen Schriften des Transzendentalismus<br />
und kommt zu dem Schluss: „So, too, is Woman in the Nineteenth Century<br />
a declaration of independence from the customs of the past.“ 39<br />
Julie Ellison untersucht in Delicate Subjects: Romanticism, Gender, and the Ethics<br />
of Understanding (1990) <strong>Fullers</strong> Manifest, das sie als „romantic text“ bezeichnet, und<br />
stellt fest: „[...] Fuller’s literary romanticism cannot be separated from her feminist<br />
36 Vgl. SIMMONS, „<strong>Margaret</strong> Fuller’s Boston Conversations“, 196.<br />
37 URBANSKI, <strong>Margaret</strong> Fuller’s Woman in the Nineteenth Century, 3.<br />
38 Vgl. URBANSKI, <strong>Margaret</strong> Fuller’s Woman in the Nineteenth Century, 97-100.<br />
39 URBANSKI, <strong>Margaret</strong> Fuller’s Woman in the Nineteenth Century, 101.