Juni 2005 in Delmenhorst - Landesschwimmverband ...

der LSN als Arbeitgeber für die Trainer festgeschrieben ist, während der LSB für zwei
Trainerstellen als Geldgeber zur Verfügung steht. In dieser Eigenschaft stellt der LSB
(leider auch) hohe Anforderungen an die Qualifikation der Trainer, was zunächst
dazu führte, dass die Ausschreibung für die Stelle des Leitenden Landestrainers mit
einiger Verzögerung veröffentlicht wurde. In den dann folgenden Wochen gelangte
dann der LSB zu der Einsicht, dass es zu großen Problemen kommen könnte, wenn
dem für die Bundeskader in Hannover verantwortlichen – und vom DSV stark
unterstützten – Trainer Frank Lamodke ein Leitender Landestrainer vorgesetzt
würde. Damit war aber die ausgeschriebene Stelle geringer dotiert, so dass die von
uns zu Vorstellungsgesprächen eingeladenen Trainer diese Stelle nicht antreten
mochten. In diesen Tagen erfolgt eine erneute Ausschreibung einer hauptamtlichen
Trainerstelle am Stützpunkt Hannover
Ohnehin müssen alle über den LSB finanzierten Trainer in Niedersachsen seit dem
1.1.2005 auf Weihnachtsgeld etc. verzichten und für 12 Monatsgehälter arbeiten, im
LSN betrifft das zur Zeit Reiner Tylinski, der vom Arbeitgeber LSB wieder zum
Arbeitgeber LSN zurückgekehrt ist. Umso höher ist seine engagierte Arbeit zu
bewerten, denn die wöchentliche Arbeitszeit übersteigt die 40 Stunden erheblich.
Auch für die Wasserballer stellt sich die Trainerfrage. Andras Feher hat sein
Wirkungsfeld wieder nach Süddeutschland verlagert, der Vertrag mit Rainer Dartsch
am Olympiastützpunkt ist ausgelaufen, so dass neben dem Landestrainer Josef
Kulyniak nun ein „Schnittstellentrainer“ gesucht wird, der gemeinsam vom DSV, LSN
und LSB finanziert wird. Auch hier gestaltet sich die Suche schwierig, der LSB als
Arbeitgeber stellt ebenso hohe Anforderungen wie für die Schwimmtrainer.
Wir hoffen, in den nächsten Wochen und Monaten zu dauerhaften Lösungen zu
kommen und die Lücken bis dahin vorübergehend stopfen zu können.
Diese Darstellung mag zeigen, dass der Landessportbund als Verteiler der - in den
vergangenen Jahren abnehmenden - Sportfördermittel aus öffentlichen Kassen
versucht, zumindest im Leistungssport das Heft in die Hand zu bekommen und über
die Mechanismen Analyse, Steuerung und Kontrolle durch vier Sitzungen im Jahr
einen effektiven Einsatz dieser Mittel zu erreichen. Aber gerade dieses Prozedere
erfordert von den Ehrenamtlichen in den Verbänden ein hohes Maß an Zeitaufwand,
das kaum noch vertretbar ist. Ein hauptamtlicher Geschäftsführer oder Sportdirektor
könnte hier sicherlich eine erhebliche Entlastung schaffen und die Position des LSN
in Niedersachsen stärken.
So, nun habe ich viel berichtet aus dem leistungssportlichen Zentrum und manch
einer mag sich fragen, ob der Leistungssport etwa alles ist. Nein, das ist er natürlich
nicht, aber er hilft all unseren Vereinen, den Schwimmport im öffentlichen
Bewusstsein zu halten. So wirken die Erfolge unserer Spitzensportler auch auf die
Vereine, denen sie nicht angehören, und helfen ihnen hoffentlich, Kinder und
Jugendliche für den Sport zu begeistern und in ihren Gemeinden die notwendige
Unterstützung zu finden. Gerade in diesen Zeiten, wo öffentliche Gelder knapp sind
und Bäder geschlossen werden, kann die Werbung für den Schwimmsport nicht hoch
genug eingeschätzt werden. Und eine hohe Zahl hauptamtlicher Landestrainer bietet
natürlich auch die Möglichkeit, das Kenntnisse und Wissen in die Vereine zu tragen
und Unterstützung vor Ort zu leisten. Erste Schritte sind auch in dieser Richtung
getan, indem in die C-Trainer-Ausbildung die Hospitation bei erfahrenen Trainern
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