Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
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4.2.3 <strong>Patenschaften</strong> – ein spezifisches Angebot<br />
Spezifische Einzelfallentscheidung<br />
Sehr deutlich wird, dass <strong>Patenschaften</strong> ein sehr spezifisches Angebot<br />
darstellen. Dabei tarieren die Case ManagerInnen immer mehrere Mög-<br />
lichkeiten aus. Wenn sie eine Patenschaft empfehlen, dann füllten diese<br />
stets eine Lücke im vorhandenen Hilfesystem.<br />
Früher (als es das Modell noch nicht gab) haben wir die Kinder<br />
raus genommen.(CM 6)<br />
Für diesen psychisch kranken Vater war es (die Patenschaft) genau<br />
das Richtige. Und für das Kind auch noch mal ne Chance, in<br />
einer Familie aufzuwachsen. Wenn es das nicht gegeben hätte,<br />
hätte man ihn rausnehmen müssen. (CM 6)<br />
Andere Maßnahmen beschreiben sie demgegenüber als Kompromisslö-<br />
sungen.<br />
Aber er ist nicht sehr nah, das muss man einfach sagen. Es gibt so<br />
Dinge, die sind nah - Familie hat ein Problem: Familienhilfe. Das<br />
hat man sofort im Kopf. Bei einer psychisch kranken Mutter hat<br />
man nicht immer im Kopf: <strong>Patenschaften</strong> für die Kinder. (CM 1)<br />
Das ist ne Einzelfallhilfe und die passt dann mal auf einen Fall oder<br />
nicht, so sehe ich es. Und für den Fall, wo es passt, ist es ne gute<br />
Geschichte. (…) Wenn keine Patenfamilie zur Verfügung stünde,<br />
dann muss ich gucken, wie ich mit ambulanten oder anderen stationären<br />
Sachen arbeiten kann. Es geht ja immer drum, ne Entlastung<br />
zu kriegen, und dieses ist ja ne relativ niederschwellige Entlastung.<br />
Und wenn ich das nicht habe, muss ich dann mit den Eltern<br />
erarbeiten: das und das seh ich, und dann - da müssen wir<br />
halt mehr machen. Manchmal reicht es ja auch nur, dass eine<br />
fremde Person einfach mal ein, zwei Stunden sich mit dem Kind<br />
beschäftigt und rausgeht oder so - da muss man halt gucken. (..)<br />
Aber manchmal reicht das eben nicht. (CM 5)<br />
Das Patenschaftsmodell wird jedoch nicht einseitig als Fremdplatzierung<br />
vermeidend charakterisiert. Immer wieder wird darauf hingewiesen,<br />
dass eine Patenschaft auch in Vollzeitpflege münden kann.<br />
In diesem Fall - also ich muss es immer einzelfallmäßig sehen - in<br />
diesem Fall ist es (die Patenschaft) wirklich eine Vorbereitung gewesen<br />
auf eine Loslösung aus dem Haushalt. Auch um zu gucken<br />
so - oder wäre es dann mit weiteren Hilfen zu Hause weitergegan-<br />
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