04.02.2013 Aufrufe

Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fazit:<br />

Vielfältige Ängste bei den psychisch erkrankten Eltern erschweren die<br />

Inanspruchnahme von Hilfen durch das Jugendamt. Diese Ängste sind<br />

nicht nur im Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung zu sehen,<br />

teilweise sind es generelle Ängste von Eltern, wenn ihre Kinder in insti-<br />

tutionelle Betreuung kommen, wie z.B. auch bei Tagespflege oder Kin-<br />

dertagesbetreuung. Auch dort spielen Themen wie Konkurrenz oder<br />

Angst vor Entfremdung des Kindes eine große Rolle. Bevor Eltern sich<br />

auf das Patenschaftsmodell einlassen können, müssen diese Ängste zu-<br />

mindest teilweise bearbeite werden, d.h. die Entscheidung für die Inan-<br />

spruchnahme der Hilfe ist ein Prozess, der Zeit braucht und gut begleitet<br />

werden muss, um Befürchtungen, Ängste und Sorgen abzubauen.<br />

b) Erwartungen der Eltern<br />

Neben den Befürchtungen waren aber auch eine Vielzahl von Erwartun-<br />

gen und Hoffnungen mit dem Patenschaftsmodell verbunden.<br />

Unterstützung und Entlastung<br />

Die befragten Eltern nennen ganz zentral den Wunsch nach Unterstüt-<br />

zung und Entlastung. Psychische Erkrankungen erfordern oftmals sehr<br />

viel Kraft von den Betroffenen. Die Bewältigung der Erziehungsaufgaben<br />

kann dadurch massiv eingeschränkt werden und gerade dann, wenn<br />

Frauen allein erziehend sind, fehlen oftmals kompensatorische private<br />

Netzwerke.<br />

Unterstützung und, also was mir ganz, ganz wichtig war, ich war<br />

ja- Ich hatte ja eine Depression (…) da ging es mir psychisch<br />

ganz, ganz schlecht und ich hatte geglaubt, dass ich in die Klinik<br />

muss, weil ich das überhaupt nicht mehr alles machen konnte. Ich<br />

konnte meine Kinder nicht mehr richtig versorgen und da ich ja alleinerziehend<br />

bin konnte der Vater mich auch nicht unterstützen<br />

und meine größte Sorge war eigentlich, dass ich in die Klinik muss<br />

und ich habe keinen für die Kinder. Das war also eine ganz große<br />

Sorge von mir und das hat mich dann natürlich in meiner psychischen<br />

Verfassung, in der schlechten, in der ich mich sowieso befand,<br />

hat mich das noch viel mehr gestresst und das war so meine<br />

oberste Sorge.<br />

(E 2)<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!