Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
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Fazit:<br />
Vielfältige Ängste bei den psychisch erkrankten Eltern erschweren die<br />
Inanspruchnahme von Hilfen durch das Jugendamt. Diese Ängste sind<br />
nicht nur im Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung zu sehen,<br />
teilweise sind es generelle Ängste von Eltern, wenn ihre Kinder in insti-<br />
tutionelle Betreuung kommen, wie z.B. auch bei Tagespflege oder Kin-<br />
dertagesbetreuung. Auch dort spielen Themen wie Konkurrenz oder<br />
Angst vor Entfremdung des Kindes eine große Rolle. Bevor Eltern sich<br />
auf das Patenschaftsmodell einlassen können, müssen diese Ängste zu-<br />
mindest teilweise bearbeite werden, d.h. die Entscheidung für die Inan-<br />
spruchnahme der Hilfe ist ein Prozess, der Zeit braucht und gut begleitet<br />
werden muss, um Befürchtungen, Ängste und Sorgen abzubauen.<br />
b) Erwartungen der Eltern<br />
Neben den Befürchtungen waren aber auch eine Vielzahl von Erwartun-<br />
gen und Hoffnungen mit dem Patenschaftsmodell verbunden.<br />
Unterstützung und Entlastung<br />
Die befragten Eltern nennen ganz zentral den Wunsch nach Unterstüt-<br />
zung und Entlastung. Psychische Erkrankungen erfordern oftmals sehr<br />
viel Kraft von den Betroffenen. Die Bewältigung der Erziehungsaufgaben<br />
kann dadurch massiv eingeschränkt werden und gerade dann, wenn<br />
Frauen allein erziehend sind, fehlen oftmals kompensatorische private<br />
Netzwerke.<br />
Unterstützung und, also was mir ganz, ganz wichtig war, ich war<br />
ja- Ich hatte ja eine Depression (…) da ging es mir psychisch<br />
ganz, ganz schlecht und ich hatte geglaubt, dass ich in die Klinik<br />
muss, weil ich das überhaupt nicht mehr alles machen konnte. Ich<br />
konnte meine Kinder nicht mehr richtig versorgen und da ich ja alleinerziehend<br />
bin konnte der Vater mich auch nicht unterstützen<br />
und meine größte Sorge war eigentlich, dass ich in die Klinik muss<br />
und ich habe keinen für die Kinder. Das war also eine ganz große<br />
Sorge von mir und das hat mich dann natürlich in meiner psychischen<br />
Verfassung, in der schlechten, in der ich mich sowieso befand,<br />
hat mich das noch viel mehr gestresst und das war so meine<br />
oberste Sorge.<br />
(E 2)<br />
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