Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fazit:<br />
Die Aspekte, warum sich die Mütter für das Patenschaftsmodell entscheiden,<br />
können grob unterschieden werden in Gründe, die unmittelbar<br />
mit der psychischen Erkrankung und der dadurch entstehenden Belastung<br />
in Bezug auf die Ausübung ihrer Mutterrolle und Gründen, die mit<br />
der familiären Lebenssituation in Einelternfamilien zu tun haben. Gerade<br />
der zweite Aspekt macht deutlich, dass das Patenschaftsmodell auch<br />
prinzipiell ausgeweitet werden könnte auf die Zielgruppe „Alleinerziehende“.<br />
4.4.5 Veränderungen durch das Patenschaftsmodell bezogen auf eigene,<br />
kindliche und familiäre Situation<br />
Gefragt nach Veränderungen durch die Patenschaft betonen fast alle Be-<br />
fragte, dass die Sorgen um die Kinder, insbesondere bei einem anste-<br />
henden Klinikaufenthalt deutlich reduziert ist und den Müttern dadurch<br />
eine große Last genommen wird, da sie sich nicht noch zu all dem ge-<br />
sundheitlichen Stress, auch noch um die Unterbringung und Versorgung<br />
der Kinder kümmern müssen.<br />
Gefühl der Sicherheit durch Patenschaft (Prävention)<br />
Ich hatte immer die Angst, wenn- wie ich noch so labil war- dann<br />
war immer so meine Angst: "Oh nein! Nein, das darf dir nicht passieren.<br />
Dein Kind wird wieder hin und her gereicht." Und jetzt ist<br />
es so, ich habe ja eine Telefonnummer. Ich weiß er kann da jeder<br />
Zeit hin. Er fühlt sich da wohl und das ist für mich also eine ganz,<br />
ganz große Sicherheit (E1)<br />
Entlastung der erkrankten Eltern durch Patenschaft<br />
Insbesondere in Akutphasen erleben die Eltern die Patenschaft als große<br />
Entlastung, da sie sich keine Gedanken wegen der Unterbringung des<br />
Kindes machen müssen.<br />
… dass das jetzt viel einfacher ist für mich und für meinen Sohn,<br />
weil er ja nicht andauernd mal da und mal dort hin, mal dahin<br />
muss. d(…) Sondern er geht halt /eh/ kontinuierlich irgendwo hin<br />
und- Für mich ist es auch einfacher, weil ich halt, wenn es mir<br />
schlecht geht, nicht noch Sorgen hab und Probleme hab und mir<br />
Gedanken machen muss, wo bringe ich ihn jetzt unter? Und- Sondern<br />
es läuft halt. (E5)<br />
77