Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

Fazit:
Es führen zwar viele Wege zu PIB, dennoch erreicht das Angebot am
ehesten die Familien, die bereits Kontakt mit dem Jugendamt haben und
Leistungen erhalten. Der Zugang für andere Familien ist weitaus schwieriger,
insofern sollte der Bekanntheitsgrad des Angebotes erhöht werden,
insbesondere in den Einrichtungen und Angeboten der Erwachsenenpsychiatrie.
4.4.3 Befürchtungen und Erwartungen der Eltern
In allen Interviews wurde auf die Frage nach den Erwartungen und Be-
fürchtungen bei der Inanspruchnahme der Hilfe zunächst eine Vielzahl
von Ängsten zum Ausdruck gebracht. Insbesondere wurden Ängste be-
zogen auf die eigene Mutterrolle formuliert.
a) Befürchtungen der Eltern
Angst, als Mutter zu versagen durch Erkrankung
Die Inanspruchnahme der Hilfe stellt eine große Hürde für die Mütter
dar, da es in ihren Augen auch ein Zeichen dafür ist, dass sie nicht in
der Lage sind, alleine für Kind zu sorgen und in ihrer Erziehungsaufgabe
zu versagen.
Und da habe ich mich zu erst ein bisschen schwer mit getan. Ich
weiß nicht, ob Sie das nachvollziehen können? Das man so ein
Stückweit sein Kind in andere Hände gibt. Ich hab immer so das
Gefühl gehabt, ich versage als Mutter durch meine Krankheit. Aber
ich habe das jetzt in der Therapie gelernt, dass das also nicht so
ist. Ja und dann habe ich /eh/ ein halbes oder dreiviertel Jahr später
mit Frau A. (Case Managerin, d.V.) Kontakt aufgenommen mit
dem Jugendamt und habe gesagt, OK ich erklär mich bereit und
mache das. (E 1)
Angst, dass die Patenmutter eine Konkurrenz darstellt
Eine weitere Form der Angst ist die Befürchtung, dass die Patenmutter
die Kinder besser erziehen kann als man selbst. Das Thema Konkurrenz
nimmt deshalb auch in den Vorgesprächen mit den erkrankten Müttern,
aber auch in der Vorbereitung der Patenfamilien einen zentralen Stel-
lenwert ein.
Ich hatte also auch so ein bisschen das Konkurrenzdenken gehabt.
Also bin ich als Mutter vielleicht noch genau so viel wert wie diese
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