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Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

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Das sind Übergriffe, gut gemeint, aber gehen eigentlich nicht. (...)<br />

Das ist oft gewesen dass ich dachte: die meinen es gut: aber nicht<br />

alles was man gut meint ist auch gut gemeint. (CM 6)<br />

Dass eine Patenschaft an solchen Grenzübertritten scheitern kann, hat<br />

ein Case Manager erlebt. Weil sie sich durch das Verhalten der Patenel-<br />

tern unter Druck gesetzt fühlte, hat eine Mutter die Patenschaft kurz<br />

nach deren Beginn abrupt beendet.<br />

In dem Fall wäre Patenschaft das Richtige gewesen, aber wenn<br />

dann die kranke Mutter ihr Kind sehr pünktlich oder überpünktlich<br />

zu den Pateneltern bringt und die dann sagen „jetzt kommen sie<br />

mal zehn Minuten später“, dann ist klar, dass es nach hinten losgeht.<br />

Man muss mit psychisch Kranken ja ganz besonders vorsichtig<br />

umgehen, und das Modell ist dann gescheitert. (...) Dann hat<br />

die Patin bei der Mutter den Eindruck hinterlassen, dass ... dass es<br />

da keine Augenhöhe gibt. Sie hat die Klientin, die psychisch kranke<br />

Frau... hat sie erstmal gemaßregelt. (CM 3)<br />

Diese Beispiele verdeutlichen einmal mehr die Störungsanfälligkeit des<br />

sensiblen Patenschaftsgefüges. Allen Beteiligten muss sehr genau be-<br />

wusst sein, wie massiv insbesondere die Ängste der Eltern ein Gelingen<br />

beeinträchtigen oder gar verhindern können. Den Pateneltern wird hier<br />

eine hohe Kompetenz abverlangt, und auch einzelne Case ManagerIn-<br />

nen sehen sich hier in der Verantwortung.<br />

Das muss man sehr gut trennen, was dürfen sie (die Pateneltern)<br />

und was dürfen sie nicht. Das sind immer so Punkte gewesen,<br />

wenn man sich regelmäßig trifft, kann man das schnell klären,<br />

dann kann man drauf eingehen. (CM 6)<br />

Sowohl Thematisierung als auch Klärung derartiger Situationen erfor-<br />

dern wiederum eine hohe Sensibilität der Professionellen.<br />

Das war ganz schwierig, man musste ihnen (den Pateneltern)<br />

teilweise sagen:“ das dürfen sie nicht.“ Dann haben die wieder mit<br />

<strong>PiB</strong> Gespräche geführt, um das für sich auf die Reihe zu kriegen:<br />

warum dürfen wir das nicht? (CM 6)<br />

Wertschätzung der Patenfamilien<br />

Eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen ist eine sehr anspruchsvol-<br />

le und fordernde Aufgabe. Die geringe Aufwandsentschädigung, die den<br />

Pateneltern gezahlt wird, entspricht dieser Aufgabe aus Sicht der Case<br />

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