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Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

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distanziert, oder hat sich auch immer leicht zurück genommen<br />

(...). Wie geht man damit um? (CM 5)<br />

Umgang mit den Eltern – Zwischen Abgrenzung und Nähe<br />

Kontakt und Umgang der PatInnen mit den Eltern werden von den Case<br />

ManagerInnen sehr unterschiedlich beschrieben und bewertet. Die Ein-<br />

schätzungen bewegen sich zwischen den Polen „freundliche Distanz“ und<br />

„freundschaftlicher Kontakt“.<br />

Die zweite Variante kennzeichnet Fälle, in denen Mütter und Pateneltern<br />

sich bereits vor Beginn der Patenschaft kannten. Hier bestand bereits<br />

ein enges Vertrauensverhältnis. Ebenso ist zu vermuten, dass die PatIn-<br />

nen mit dem Krankheitsbild der Eltern vertraut waren.<br />

Als grundlegend für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und<br />

PatInnen – unabhängig von den oben genannten Polen – beschreiben<br />

die Case ManagerInnen eine wechselseitige offene, wertschätzende, to-<br />

lerante Haltung.<br />

Also die Paten müssen die Mutter annehmen, so, das heißt, die<br />

müssen sich menschlich begegnen, annehmen und auch die Problematik<br />

verstehen.<br />

(CM 3)<br />

Eine derart offene Haltung stellt jedoch vor dem Hintergrund der oben<br />

beschriebenen (Konkurrenz)Ängste insbesondere für die Eltern eine ho-<br />

he Anforderung dar. Hier kommt es entscheidend darauf an, von Seiten<br />

der Pateneltern „Brücken“ in Richtung der Eltern zu bauen. Eine zu star-<br />

ke Abgrenzung oder Distanzierung halten einige Case ManagerInnen<br />

hier für kontraproduktiv.<br />

Man muss, denke ich auch mal, mit diesen Eltern, man muss sie<br />

hereinbitten, man muss sagen: Kommen sie rein, trinken sie noch<br />

mal einen Kaffee. Wenn man die vor der Tür abfertigt, dann wird<br />

das nichts, ja, das wird nichts. „Geben sie mal ihr Kind her“, dann<br />

wird das nichts, man muss diese Eltern ein bisschen mit in sein<br />

Reich lassen und sagen, hier ist dein Kind, hier sind wir. (CM 3)<br />

Den Spagat zwischen Nähe und Distanz auszutarieren, ist eine an-<br />

spruchsvolle Aufgabe. <strong>PiB</strong> vertritt hier eine klare Linie, die auch von ei-<br />

nem Teil der Case ManagerInnen unterstützt wird: Die Pateneltern sind<br />

für die Kinder da, die Eltern werden durch ihr Betreuungsnetz gestützt.<br />

Begründet wird dies vor allem mit der Gefahr der Übergriffigkeit der<br />

psychisch kranken Eltern.<br />

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