Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
es in einen ganz anderen Stadtteil und es kann nicht zur Schule,<br />
nirgendwo hin. Das ginge nicht. (CM 3)<br />
Was hier für ein Schulkind beschrieben wird, das seine gewohnten Wege<br />
und vertrauten Orte – bis hin zur Schule - dann nicht oder zumindest<br />
sehr erschwert aufsuchen kann, wenn die Patenfamilie nicht in der Nähe<br />
wohnt, gilt ebenso für Kleinkinder: Auch sie müssten im Zweifelsfall aus<br />
ihren vertrauten Bezügen herausgerissen werden – dann nämlich, wenn<br />
die Patenfamilie es organisatorisch nicht leisten kann, regelmäßig länge-<br />
re Wege zu den dem Kind vertrauten Einrichtungen zurück zu legen.<br />
Wir brauchten eine Familie die in der Nähe wohnt um die Konstanz<br />
des Krippenplatzes zu gewährleisten. (CM 6)<br />
Derartige Brüche sind in jedem Fall zu vermeiden. Sie würden die ohne-<br />
hin bereits erschütterten Kinder noch stärker traumatisieren. Oberste<br />
Priorität muss stets die Sicherung konstanter, verlässlicher und vertrau-<br />
ter Beziehungen und Strukturen behalten. Eine sozialraumorientierte<br />
Ausrichtung des Patenschaftsmodells unterstützt dies in hohem Maße.<br />
Fazit:<br />
Gewohnte und vertraute Orte und Bezüge haben oberste Priorität, des-<br />
halb ist die Sozialraumorientierung des Modells sehr wichtig, um es den<br />
Kindern zu ermöglichen, in ihren gewohnten Bezügen und Strukturen<br />
verbleiben zu können – auch und gerade im Fall eines längerfristigen<br />
Aufenthalts in der Patenfamilie. Damit ist nicht nur die Wahrung geo-<br />
graphischer Nähe gemeint, sondern ebenso die Berücksichtigung indivi-<br />
dueller Bezüge und Lebensgestaltungsweisen der Kinder.<br />
Der Wahrung von Kontinuität, Vertrauen und Sicherheit ist eine hohe<br />
Priorität einzuräumen.<br />
4.2.9 Flexibilität in der Umsetzung<br />
Insgesamt wurde durch die Interviews mit den Case ManagerInnen sehr<br />
deutlich, dass das Patenschaftsmodell ein sich entwickelndes Modell ist.<br />
Die Situation, dass es auf Seiten der Case ManagerInnen bislang wenig<br />
Erfahrung mit der Umsetzung gibt, und zudem alle Interviewten erst ein<br />
oder zwei Fälle bearbeitet haben, wird zweiseitig beschrieben. Einerseits<br />
39