Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
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ingen kann. Gut, da gibts die Übergangspflegestelle, aber das ist<br />
schon n Tick mehr. (CM 6)<br />
Hier wird sehr deutlich, dass der niedrigschwellige, im Alltag entlastende<br />
Charakter des Patenschaftsmodells gerade für präventives Handeln als<br />
sehr geeignet eingeschätzt wird. Wiederholt verweisen die Case Mana-<br />
gerInnen darauf, dass dort, wo solch niedrigschwellige Modelle nicht<br />
eingesetzt werden können, Maßnahmen mit anderem Charakter (z.B.<br />
SPFH) nicht greifen und die Gefahr besteht, die Kinder früher oder spä-<br />
ter aus der Familie nehmen zu müssen.<br />
Fazit:<br />
Die Anregungen der Case ManagerInnen verweisen nicht nur darauf,<br />
dass das Patenschaftsmodell in seiner bisherigen Ausgestaltung als sehr<br />
sinnvoll und praktikabel insbesondere im präventiven Bereich angese-<br />
hen wird. Darüber hinaus offenbaren die Interviews auch eine offenbar<br />
große Lücke im Hilfesystem: Wenn es um niedrigschwellige und alltags-<br />
praktische Entlastung geht, scheinen die gängigen Maßnahmen wie<br />
SPFH oder Erziehungsbeistandschaften nicht das erste Mittel der Wahl<br />
zu sein. Insbesondere die Möglichkeit, für die betroffenen Kinder ein<br />
verlässliches Beziehungssystem in einer Patenfamilie aufzubauen, in die<br />
sie dann im Fall eines „Ausfallens“ der Eltern „bruchlos“ überwechseln<br />
können, scheint hier den entscheidenden Unterschied darzustellen. Vor<br />
diesem Hintergrund sind Möglichkeiten und Grenzen einer Ausweitung<br />
von <strong>Patenschaften</strong> zu diskutieren.<br />
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