Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
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o 1.555.000 Kinder ein an Angststörungen erkranktes Elternteil<br />
Auch in Bremen gibt es keine Daten über die Anzahl betroffener Kinder.<br />
Auf Grundlage der Krankenhausstatistik (Diagnosegruppe F0-F99), der<br />
durchschnittlichen Anzahl von PatientInnen mit minderjährigen Kindern<br />
in der stationären Psychiatrie und der durchschnittlichen Kinderzahl je<br />
Frau kann jedoch folgende Hochrechnung angestellt werden (vgl. Tabel-<br />
le 1).<br />
Tab. 2: Anzahl Kinder psychisch kranker Eltern in der stationären psy-<br />
chiatrischen Versorgung in Bremen im Jahr 2007 (Hochrechnung)<br />
Anzahl von PatientInnen in der stationären Kranken-<br />
hausversorgung mit Hauptdiagnose F0-F99 in Bre-<br />
men 2007 (Statistisches Bundesamt)<br />
davon im Alter zwischen 20-59 (Zielgruppe<br />
psychisch erkrankte Eltern minderjähriger Kinder)<br />
Prozentual Absolut<br />
11607<br />
ca. 75% 8705<br />
Anteil von Eltern minderjähriger Kinder in der statio- ca. 20% 1741<br />
nären Psychiatrie (vgl. Schone/Wagenblass 2002,<br />
Lenz 2005, Schmutz 2009)<br />
Anteil betroffener Kinder (durchschnittlich 1,37 Kin-<br />
der je Frau, Mikrozensus 2008)<br />
2385<br />
Demnach waren in Bremen im Jahr 2007 mindestens 2385 Minderjäh-<br />
rige von einer stationären Unterbringung auf Grund einer akuten psy-<br />
chischen Erkrankung ihres Vaters bzw. ihrer Mutter betroffen. Auch<br />
wenn diese Zahlen nur Schätzwerte darstellen, so wird doch ersichtlich,<br />
dass wir es - statistisch gesehen - mit einer großen Zahl von betroffe-<br />
nen Kindern zu tun haben, die besonderen Entwicklungsbedingungen<br />
und Anforderungen ausgesetzt sind.<br />
Psychische Störungen und damit einhergehende mögliche Einschrän-<br />
kungen in der elterlichen Erziehungsfähigkeit verlaufen oftmals episo-<br />
denhaft: es gibt Phasen, in denen die erkrankten Elternteile stabil sind<br />
und die Familien auf keine oder wenig Unterstützung in der Erziehung<br />
und Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind, es gibt aber auch Phasen,<br />
in denen die erkrankten Elternteile auf Grund von Klinikaufenthalten<br />
oder extrem krisenhafter Zustände zeitweise nicht in der Lage sind, ihre<br />
Kinder angemessen zu versorgen. Als unmittelbare Probleme zeigen sich<br />
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