Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
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Längere Aufenthalte in der Patenfamilie wirken nachhaltig auf<br />
das familiäre Zusammenleben<br />
Es hat sich viel verändert. Aber das liegt auch daran, dass er ein<br />
halbes Jahr bei der Patenfamilie alleine war. Weil da ein längerer<br />
Krankenhausaufenthalt war. Also, eine Therapie auch weiter weg.<br />
Und jetzt hängt er sehr an der Familie, also das wir jetzt schon so<br />
von beiden Seiten kucken müssen, (..) wie das jetzt geht- oder<br />
gehen kann, weil also für ihn ist jetzt da auch sein Zuhause, so. Es<br />
ist beides irgendwie- Und, ja, er hat auch immer Schwierigkeiten,<br />
wenn er dann da war und wieder kommt heiße ich immer B., also<br />
das ist der Vater der Familie. Ja, also er ist da ein bisschen- ein<br />
bisschen durcheinander jetzt. Dadurch, dass er so lange da war.<br />
Was sich auch verändert hat, dass - Ja am Anfang (…) Also hatte<br />
ich das Gefühl, dass ich mehr das Sagen hab, was da (..) wie laufen<br />
sollte oder nicht laufen sollte. Inzwischen haben wir uns geeinigt,<br />
dass wir sagen, OK, wenn er da ist, ist er da. Dann entscheiden<br />
die und wenn er bei mir ist entscheide ich. So alles- Das hat<br />
sich auch verändert. (E3)<br />
Diese Veränderungsprozesse müssen gut begleitet werden, damit solche<br />
Lösungen wie bei dem zuletzt genannten Beispiel entwickelt werden<br />
können und für alle Beteiligten tragbar sind.<br />
Fazit:<br />
Die Sorge um die Kinder erhöht den psychischen Stress insbesondere in<br />
weniger stabilen Phasen bzw. in Akutzeiten der psychischen Erkrankung,<br />
d.h. es besteht eine Wechselwirkung zwischen der Erkrankung und dem<br />
Stress aufgrund der Erziehungsaufgaben. <strong>Patenschaften</strong> geben aus Sicht<br />
der Eltern Sicherheit und Entlastung in Bezug auf die Erziehungsverantwortung<br />
und reduzieren damit den elterlichen Stress. Eltern gehen früher<br />
zum Arzt und sind eher bereit, sich stationär versorgen zu lassen.<br />
Insofern ist das Patenschaftsmodell ein präventiver Faktor für den elterlichen<br />
Stabilisierungs- und Gesundungsprozess und reduziert das Leiden<br />
der Kinder an der elterlichen Erkrankung.<br />
4.4.6 Zufriedenheit mit dem Patenschaftsmodell<br />
Gefragt nach der Zufriedenheit mit dem Patenschaftsmodell wurde deut-<br />
lich, dass das Modell insgesamt als „gut“ 11 bezeichnet wurde, dennoch<br />
wurden von Seiten der Mütter auch einige Aspekte des Modells kritisch<br />
11 Die bekannte Bewertungsskala von Schulnoten wurde zugrunde gelegt.<br />
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