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Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

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Absprachen regelt. Im Einzelfall – und das zeigt sich in den Interviews –<br />

wird der Kontrakt als zu starr und damit als blockierend wahrgenom-<br />

men. Insofern wäre es zu überprüfen, ob nicht in Ausnahmesituationen<br />

den beiden Vertragspartnern auch mehr Varianzen und Ermessungs-<br />

spielräume gestattet werden sollten.<br />

These 4<br />

Die Unterschiede in den Lebenswelten und Erziehungsvorstel-<br />

lungen der Mutter/des Vaters und der Patenfamilien können ei-<br />

nerseits ein Erfahrungs- und Lernfeld, andererseits auch ein po-<br />

tenzielles Konfliktfeld darstellen.<br />

Bei der Auswahl der Patenfamilien wird darauf geachtet, dass die Fami-<br />

lie und die Patenfamilie möglichst in sozialräumlicher Nähe wohnen,<br />

damit die Kinder nicht aus ihrem gewohnten Lebensumfeld herausgeris-<br />

sen werden. In der Regel wird dieses Sozialraumprinzip auch realisiert,<br />

dennoch bedeutet dies nicht immer auch identische Lebenswelten von<br />

Eltern und Patenfamilien. So kann im Rahmen des Patenschaftsmodells<br />

die psychisch kranke allein erziehende Mutter, die Hartz IV Empfängerin<br />

ist und mit ihrem Kind in einer 50qm Wohnung lebt auf eine Patenfami-<br />

lie treffen, die finanziell abgesichert in ihrem Eigenheim mit Garten lebt.<br />

Hier treffen verschiedene soziale Milieus aufeinander, die sich nicht nur<br />

in ihren finanziellen Grundlagen, sondern oftmals auch in ihren Zielen,<br />

Erziehungs- und Wertvorstellungen unterscheiden. Dies kann einerseits<br />

ein bereicherndes Erfahrungs- und Lernfeld für alle Beteiligten sein, aber<br />

wenn es nicht gelingt, Brücken zwischen den verschiedenen Lebenswel-<br />

ten zu schaffen, so können dadurch Konflikte und Differenzen entste-<br />

hen, die zu einem Abbruch der Patenschaft führen. Es ist daher im Ein-<br />

zelfall immer zu fragen: Wie viel soziale Unterschiede halten Kinder, El-<br />

tern und Patinnen aus, ohne dass sie sich durch die andere Lebensweise<br />

abgewertet fühlen.<br />

These 5<br />

<strong>Patenschaften</strong> gelingen dann besonders gut, wenn der Alltag der<br />

Kinder in den Patenfamilien integriert und nicht exkludiert wird<br />

Psychisch erkrankte Eltern erhoffen sich, dass ihre Kinder „Normalität<br />

und Alltag“ in den Patenfamilien erleben, d.h., dass die Kinder auch – in<br />

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