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Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB

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Gefühl, dass ich die bessere Mutter sein könnte. Ich hörte aber<br />

auch gerade von <strong>PiB</strong>-Seite, dass Frau (Name der Mutter) genau davor<br />

Angst hatte und für sich natürlich die bessere Mutter sein wollte.<br />

(P 2)<br />

Problematisch daran ist, dass genau dieser Konflikt von vielen Müttern<br />

gefürchtet wird und eine Hürde für den Prozess darstellt, sich für das<br />

eigene Kind auf eine Patenschaft einzulassen. Diesen Konflikt zu ver-<br />

meiden oder, falls er aufgetreten ist, zu lösen, ist praktisch kaum mög-<br />

lich, da er emotional begründet ist und ihm mit Argumenten kaum be-<br />

gegnet werden kann.<br />

Ich hab’ nicht gedacht, dass ich in so ´n Konflikt ´reinkommen<br />

könnte. Aber wenn man so ´n tolles Kind hat, und ich hab (Name<br />

des Patenkindes) nach Hause gebracht, und auf der Türschwelle ist<br />

(Name des Patenkindes) ein anderes Kind geworden. Auf der Türschwelle.<br />

Was aufsässig, frech, unausstehlich war. Sie war bei mir<br />

das ganz normale Kind, und ich bring’ sie nach Hause, sie kommt in<br />

ein Chaos und ist so was von frech, sie haut die Mutter, sie<br />

schmeißt ihr Zeug hin (…) Da war ich irgendwann dann nicht mehr<br />

distanziert genug. (P 2)<br />

Verständnis für die psychische Krankheit<br />

Alle PatInnen haben, nicht zuletzt durch die Vorbereitung auf eine Pa-<br />

tenschaft, zumindest eine Vorstellung davon, was es bedeutet, psy-<br />

chisch krank zu sein. Meist ist diese Vorstellung aber eher vage. Das<br />

macht es umso schwieriger, mit unverständlichen Handlungsweisen und<br />

Reaktionen der Eltern konkret umzugehen. Manchen PatInnen scheint es<br />

zu gelingen, eine recht aufgeklärt-nüchterne Haltung einzunehmen.<br />

Die eigenen Eltern, die sind ja nicht schlecht. Das sind ja keine, die<br />

ihre Kinder vernachlässigen oder oder /ehm/ ich meine jetzt schlagen<br />

oder so, das läuft ja ganz anders ab. Dann gibt es ja keine Patenschaft.<br />

Das sind einfach nur (…) Eltern, die psychische Probleme<br />

haben, viele, und Hilfe suchen. Die (…) gehen und sagen „Wir brauchen<br />

Hilfe. Wir brauchen Eltern, die uns unterstützen.“ Also das<br />

heißt, die Eltern lieben ja ihre Kinder. (P 3)<br />

Aber was sie genau hat, das /ehm/ das können Sie auch nicht alles<br />

verdauen. Das ist einfach zu viel. Das sind ja auch Menschen, die<br />

haben sehr viel psychische Probleme und /eh/ /ehm/, wenn man<br />

sich da reinkniet, dann kommt man selber nicht mehr klar, und das<br />

ist auch nicht gut dem Jungen gegenüber, weil ich will ja auch neutral<br />

bleiben. Das muss man auch /nich/. (P 3)<br />

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