Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Evaluation Patenschaften (PDF 3566 kB) - PiB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fazit:<br />
Eine wertschätzende Haltung, offene Kommunikation über Sorgen und<br />
Ängste der Eltern und die Ermöglichung kleiner, annähernder Schritte<br />
der Eltern an die Patenfamilie können Konkurrenzängste mindern und<br />
tragen dazu bei, diese nicht übermäßig zu schüren.<br />
Es kann also keinesfalls darum gehen, „um jeden Preis“ irgendeine Pa-<br />
tenfamilie anzubieten; vielmehr muss sehr sensibel nach einer passge-<br />
nauen Konstellation gesucht werden. Genau dies stellt sich allerdings<br />
aufgrund der geringen Zahl an Patenfamilien in der konkreten Praxis als<br />
schwierig heraus. Auf die Notwendigkeit einer verstärkten Patenwerbung<br />
kann nicht häufig genug verwiesen werden. Vor diesem Hintergrund ist<br />
stets abzuwägen zwischen den Chancen und Risiken einer „kompro-<br />
missbehafteten“ Patenauswahl oder der Tatsache, dass eine Patenschaft<br />
aus Mangel an Passung nicht zustande kommen kann.<br />
4.2.6 Hohe Anforderungen an Patenfamilien<br />
Flexibilität und Spontaneität<br />
Das sensible Beziehungsgefüge und der in der Regel unstete Verlauf<br />
psychischer Erkrankungen führen zu sehr hohen Flexibilitätsanforderun-<br />
gen bezogen auf die Patenfamilien. So startete eine Patenschaft bei-<br />
spielsweise unvermittelt mit einem längeren Klinikaufenthalt der Mutter.<br />
Aber die Paten sind auch ins kalte Wasser gefallen. (...) Ja, es war<br />
Tatsache so, dass wir die Patenschaft gestartet haben und dass<br />
dann die Mutter einen Zusammenbruch hatte und in der Klinik<br />
war. Die haben gleich mit einer intensiven Betreuung des Kindes<br />
angefangen. (CM 5)<br />
In solchen Fällen ist weder eine kleinschrittige Eingewöhnung noch ein<br />
langsamer Beziehungsaufbau möglich. Hier sind stabile und verlässliche<br />
Kommunikationsstrukturen zwischen Pateneltern und <strong>PiB</strong>, gegebenen-<br />
falls auch den Kindeseltern, unerlässlich.<br />
Zu einer Betreuung der Patenkinder während der Klinikaufenthalte<br />
kommt in einigen Fällen die Organisation von Besuchen des Kindes in<br />
der Klinik.<br />
Erstmal hatten sie (die Pateneltern) sehr viel Fahrerei, sie hatten<br />
ja auch dann Besuchskontakte in die Klinik. (...) Kind war sehr<br />
31