0021-1818_islam_98-1-2-i-259
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Das Geburtsjahr des Åahrastan\ 113<br />
Todesjahr Åahrastan\s), 16 dass im Üail des Sam^an\ „467“ stehe, im Tahbir dagegen<br />
„469“. 17 Ibn 2allikan hätte danach also nicht gemerkt, dass er auf seinem<br />
Notizzettel aus der gleichen Quelle geschöpft hatte wie derjenigen, die er unmittelbar<br />
darauf – vielleicht nach einer andern Handschrift – noch einmal zitierte.<br />
Wenn er dort sagt, daß Sam^an\ das Datum 479 von Åahrastan\ selber gehört<br />
habe, so steht dem entgegen, daß Üahab\ an anderer Stelle, nämlich in seinen<br />
Siyar a^lam an-nubala#, 18 Sam^an\ sagen lässt, er habe, als er sich einmal in Marw<br />
aufhielt, Åahrastan\ dort aufgesucht und dabei nicht nur von seiner Gelehrsamkeit<br />
profitiert (katabtu ^anhu), 19 sondern sich von ihm auch erzählen lassen, dass<br />
er 467 geboren sei. Wir können dieses Durcheinander vorläufig nicht auf eine<br />
klare Linie bringen. „479“ hat jedenfalls viel von seiner Überzeugungskraft verloren.<br />
Aber auch „467“ hat sich über Jahrhunderte hinweg nicht recht durchgesetzt.<br />
In Iran hat sich erst in jüngerer Zeit 2wansar\ (1811–1895) dazu bekannt,<br />
freilich ohne seine Quelle zu nennen, 20 und in der arabischen Welt hat ^Umar<br />
Rida Ka11ala ihm in seinem Mu^pam al-mu#allifin zu späten Ehren verholfen. 21<br />
Schon Brockelmann hatte seinerzeit „469“ vorgezogen, freilich ohne sich<br />
genauer festzulegen. 22 Dezidiert äußert sich dagegen in diesem Sinne Muhammad<br />
Tanci in der türkischen Islam Ansiklopedisi; 23 sein Artikel gehört, wenn man<br />
den damaligen Problemhorizont berücksichtigt, ohnehin zum Besten, was über<br />
Åahrastan\ geschrieben worden ist. 24 Tanci nennt für seine Entscheidung auch einen<br />
guten Grund: Åahrastan\ hatte in Neˇsapur bei Abu l-0asan ^Al\ b. A1mad b.<br />
al-A3ram al-Mad\n\, den man auch den „Mu#aüüin“ nannte, hadi© studiert. Dieser<br />
aber starb im Mu1arram 494 / Nov. 1100 im Alter von 89 Jahren. 25 Wäre Åahra-<br />
16 aü-Üahab\, Ta#riä al-Islam, ed. ^Umar ^Abd as-Salam Tadmur\ ( 2 1415/1994ff.), Bd. Jahre<br />
541–550, dort S. 328ff.; Weiteres zum Todesjahr s.u.<br />
17 Vgl. ibid. 328, pu. f. mit 330, 1.<br />
18 aü-Üahab\, Siyar a^lam an-nubala#, ed. Åu^aib Arna#ut ( 2 Beirut 1401/1<strong>98</strong>1–1<strong>98</strong>8), dort Bd. XX<br />
287, apu. f.<br />
19 Das steht auch in Sam^an\s Muntaäab (S. 1503, 6): „in unserem Haus in Marw“.<br />
20 2wansar\, Raudat al-pannat fi ahwal al-^ulama# wa-s-sadat (1–8, Qumm/Beirut 1390/1970 –<br />
1392/1972) VI 26–31 nr. 675.<br />
21 ^Umar Rida Ka11ala, Mu^pam al-mu#allifin, Bd. X 187: „467/1075“. 2air ad-D\n Zirikl\, auf<br />
dessen A^lam Ka11ala häufig rekurriert, hat 479/1086 (Bd. VII 83f.).<br />
22 GAL 2 1/551; auch schon S 1/762.<br />
23 Muhammad Tanci, I · slam Ansiklopedisi, Bd. XI 393; der Band ist 1970 erschienen.<br />
24 Man vergleiche damit etwa Carra de Vaux in EI 1 IV 283f. – Nach Tanci richtet sich mit weiteren<br />
Belegen jetzt auch Ömer Faruk Harman in dem jüngst erschienenen Eintrag in der Türkiye Diyanet<br />
Vakfı Islam Ansiklopedisi, Bd. XXXVIII, S. 467. Außerhalb der Türkei wurde Tanci nicht rezipiert.<br />
25 So nach Ibn Tagr\bird\ (gest. 874/1470), an-Nupum az-zahira V 168, 1f.; bei Tanci ist allerdings<br />
aus „494“ durch Druckfehler 490 geworden. Ibn al-^Imad (gest. 1089/1679) hat al-Ahzam<br />
statt al-Aäram (Sˇaüarat aü-üahab III 401, 11); jedoch steht Letzteres auch bei Sam^an\ (Ansab XII