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226 Reviews<br />
tungswesen des 17. und 18. Jahrhunderts (S. 191–212), Stefan Knost Aleppiner<br />
Stadtviertelstiftungen im 18. und 19. Jahrhundert (S. 213–32) und Franz Kogelmann<br />
schließlich postkoloniale Entwicklungen des Stiftungswesens in Ägypten<br />
und dem Magreb (S. 233–63).<br />
Zwei Aufsätze stechen inhaltlich aus dem Ensemble ein wenig heraus: Derjenige<br />
von Doris Behrens-Abuseif behandelt eher allgemeinere rechtstheoretische<br />
Probleme (S. 55–60), während der von Gerhard Wedel (S. 79–116), der die Leserschaft<br />
am Beispiel von Ibn 2allikans Wafayat al-a^yan in die Möglichkeiten der<br />
computergestützten Auswertung digitalisierter arabischer Texte einführt, wohl<br />
eher als methodologischer Beitrag gelten muss.<br />
Die Platzierung dieser beiden Artikel, die inhaltlich etwas aus dem Rahmen<br />
des Bandes herausfallen, verweist schließlich auf ein kleines, wenn auch möglicherweise<br />
nicht unerhebliches Manko des in jedem Fall empfehlenswerten Bandes:<br />
Es hätte die Benutzerfreundlichkeit des Bandes noch um Einiges erhöhen<br />
können, wenn die HerausgeberInnen dessen Binnenstruktur – die wohl in erster<br />
Linie zeitlich begründet ist – deutlicher herausgestellt hätten, sei es durch die<br />
Schaffung formaler Gliederungsebenen, oder auch nur durch eine klarere Darlegung<br />
des Aufbaues in der Einleitung. So aber erscheint der Band – im übrigen<br />
ähnlich den Beiträgen in der erwähnten Ausgabe von Der Islam – auf den ersten<br />
Blick eher wie eine recht heterogene Ansammlung einzelner Beiträge zum Großkomplex<br />
‚<strong>islam</strong>isches Stiftungswesen‘. Die erwähnten Beiträge von Behrens-<br />
Abuseif und Wedel wären in einer eigenen Rubrik vermutlich zu besserer Geltung<br />
gekommen. Nichtsdestotrotz haben die HerausgeberInnen eine nützliche<br />
Materialsammlung vorgelegt, die in jedem etwaigen Versuch einer größeren Synthese<br />
ihre gebührende Berücksichtigung finden sollte und wird.<br />
Jan-Peter Hartung: London, jh74@soas.ac.uk<br />
Sabrina Mervin (Hrsg.), The Shi^a Worlds and Iran. London und Beirut 2010:<br />
Saqi / IFPO, 359 S. ISBN: 978-0-86356-406-2.<br />
Der Begriff der „Shi^a Worlds“, den der Titel des vorliegenden, von Sabrina Mervin<br />
herausgegebenen Sammelbandes „The Shi^a Worlds and Iran“ anspricht,<br />
weist auf die gegenwärtige Vielfältigkeit hin, die den schiitischen Islam heute<br />
auszeichnet. Die schiitischen Welten bestehen aus verschiedenen „local cultures”<br />
und „sociolinguistic spheres” (S. 9), sie zeichnen sich aber auch durch historische<br />
und aktuelle Vergleichbarkeiten aus. Diese Umstände sind vor allem als<br />
historisch gewachsen zu betrachten: lokale und religiöse Differenzen bei gleich-