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72 Ewald Wagner<br />

1. aba llahu tadbira bni Adama nafsahu * wa-anna yakunu l-^abdu illa mudabbara?<br />

wa-la sibga illa sibgu man sabaga d-dupa * dapupiyatan was-subha anwara<br />

azhara.<br />

1. Gott wollte nicht, dass der Mensch über sich selbst verfügt. Und wie<br />

könnte der Diener (Gottes) existieren, wenn nicht (von Gott) über ihn verfügt<br />

würde?<br />

Es gibt keine Färbung außer der Färbung dessen, der die Finsternis (der<br />

Nacht) schwarz färbt und den Morgen leuchtend und glänzend.<br />

Auch Ibn 0amd\s (gest. 1133) scheute sich, in die Färbung Gottes einzugreifen<br />

(äafif): 9<br />

2. sibgatu llahi lastu asturu minha * bi-yadi fi l-qaüali qubhan bi-qubhi.<br />

2. Von der Färbung Gottes verberge ich durch meine Hand auf dem Kopf<br />

nicht ein Hässliches durch ein (anderes) Hässliches.<br />

A©-®a^alib\ (gest. 1038) zitiert einen anonymen Vers, der das Färben sogar in<br />

die Nähe des ˇsirk stellt (sari^): 10<br />

3. ya äadiba l-lihyati ma tastahi * tuˇsariku r-rahmana fisibgatih.<br />

3. O du, der du den Bart färbst, schämst du dich nicht? Du machst dich zum<br />

Gesellschafter des Barmherzigen bei seinem Färben.<br />

Abu A1mad A1mad an-Nahrapur\ al-^Arud\ (gest. 1012) weist den Vorschlag<br />

der Damen, das Haar doch zu färben, ebenfalls mit einer religiösen Begründung<br />

zurück (wafir): 11<br />

4. wa-qa#ilatin: taäaddab! fal-gawani * qu^udun ^an musahabati l-kuhuli<br />

fa-qultu laha: l-maˇsibu rasulu rabbi *wa-lastu musawwidan wapha r-rasuli.<br />

4. Eine sagte zu mir: „Färbe! Denn die Mädchen sind unwillig, alten Männern<br />

Gesellschaft zu leisten.“<br />

Ich erwiderte ihr jedoch: „Das weiße Haar ist ein Bote meines Herrn, und<br />

ich schwärze nicht das Gesicht des Boten.“<br />

Für die Autoren der genannten Verse handelte es sich um ein rein theologisches<br />

Problem, nämlich um den Eingriff in die Rechte Gottes, um die Anmaßung,<br />

es Gott gleich zu tun, während es den muhaddi©un und fuqaha# um<br />

die Rechtmäßigkeit einer menschlichen Handlung, also um ein Problem der<br />

mu^amalat ging, das mit dem Rückgriff auf die Handlungsweise des Propheten<br />

und seiner Genossen zu lösen war. Das spielte für die Dichter anscheinend<br />

gar keine Rolle. Höchstens hatten sie gelegentlich allgemeine moralische Be-<br />

9 Ibn 0amd\s 1960, S. 107 = Nr. 66; zitiert Haiba 1<strong>98</strong>1, II, S. 569.<br />

10 Maqdis\ 1993, S. 211. Zitiert Mah . ˇgūb 1<strong>98</strong>0, S. 92.<br />

11 Ibn Sa^\d 1967, S. 7. Zitiert Mah . ˇgūb 1<strong>98</strong>0, S. 92.

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