20.01.2013 Views

0021-1818_islam_98-1-2-i-259

0021-1818_islam_98-1-2-i-259

0021-1818_islam_98-1-2-i-259

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

90 Ewald Wagner<br />

In einem anderen Gedicht schreibt Ibn al-Mu^tazz die Versündigung nicht<br />

dem weißen Haar, sondern dem Schicksal zu (äafif): 72<br />

59. salaäa d-dahru husnahu fa-gafarna * mapanahu fi launihi bil-äidabi.<br />

59. Das Schicksal hat seiner (des Haares) Schönheit die Haut abgezogen.<br />

Aber wir verbargen das, womit es sich an seiner Farbe versündigt hatte,<br />

durch die Färbung.<br />

Ibn ar-Rum\ geht in der Personifizierung noch weiter und redet das weiße<br />

Haar an (äafif): 73<br />

60. ya bayada l-maˇsibi sawwadta waphi * ^inda bidi l-wupuhi sudi l-quruni<br />

fa-la-^amri la-ahpubannaka puhdi * ^an ^iyani wa-^an ^iyani l-^uyuni<br />

wa-la-^amri la-amna^annaka an tad- * haka fi ra#si asifin mahzuni<br />

bi-äidabin fihi byidadun li-waphi * wa-sawadun li-waphika l-mal^uni. 74<br />

60. O Weiße des Haares, du hast mein Gesicht entstellt (wörtl. geschwärzt) in<br />

den Augen der weißgesichtigen, schwarzlockigen Mädchen.<br />

Bei meinem Leben, ich werde dich nach Kräften vor meinen Blicken und<br />

den Blicken der Augen verstecken.<br />

Bei meinem Leben, ich werde dich daran hindern, dass du auf dem Kopf<br />

eines Bekümmerten und Traurigen lachst<br />

durch ein Färben, das für mein Gesicht Weiße bedeutet (mein Gesicht<br />

aufhellt) und für dein verfluchtes Gesicht Schwärze.<br />

Ibn al-Mu^tazz sieht in dem weißen Haar eine Strafe, die er wiederum durch<br />

das Färben zu strafen gedenkt (wafir): 75<br />

61. fa-in yakuni l-maˇsibu tara ^alaina * wa-auda bil-baˇsaˇsati waˇs-ˇsababi<br />

fa-inni la u^aüüibuhu bi-ˇsai#in * aˇsadda ^alaihi min natni l-äidabi<br />

ra#aitu ˇs-ˇsaiba wal-hinna^aüaban * fa-sallattu l-^aüaba ^ala l-^aüabi.<br />

61. Wenn das weiße Haar über mich hereingebrochen sein wird und Lächeln<br />

und Jugend vernichtet haben wird,<br />

dann könnte ich es nicht mit etwas bestrafen, das für es schlimmer ist als<br />

der Gestank des Färbemittels.<br />

Ich betrachte nämlich das weiße Haar und das Henna (gleichermaßen)<br />

als Strafe, so dass ich dann der Strafe die Strafe auferlegt haben werde.<br />

72 Ibn al-Mu^tazz 1945–50, IV, S. 187 = Nr. 291; Ibn al-Mu^tazz 1977–78a, II, S. 379 = Nr. 608; Ibn<br />

al-Mu^tazz 1977–78b, I, III, S. 124 = Nr. 1229.<br />

73 Ibn ar-Rum\ 1973–81, VI, S. 2483 = Nr. 1360; 0usr\ 1953, I, S. 405; Nuwair\ 1924, II, S. 30; Qal\<br />

1926, I, S. 112; Safad\ 1959, IV, S. 338 (Abu l-^Abbas Mu1ammad b. al-Qasim ad-Dimaˇsq\, einem<br />

Zeitgenossen von Abu Dulaf al-^Ipl\, gest. um 840, zugeschrieben). Zitiert Haiba 1881, II, S. 561.<br />

74 Man beachte den tapnis im zweiten und die mutabaqat in den beiden anderen Versen.<br />

75 Ibn al-Mu^tazz 1945–50, IV, S. 194 = Nr. 307; Ibn al-Mu^tazz 1977–78a II, S. 383 = Nr. 619; Ibn<br />

al-Mu^tazz 1977–78b, I, III, S. 135 = Nr. 1241 (mit weiteren Quellen). Zitiert Haiba 1<strong>98</strong>1, II, S. 562.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!