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Arabische Verse für und wider das Färben des weißen Haares 83<br />

36. O du, der du das weiße Haar mit Henna färbst, um es zu verschleiern,<br />

bitte den Erhabenen seinethalben lieber um einen Schleier (Schutz) vor<br />

dem Höllenfeuer!<br />

Das weiße Haar wird aus einem Haus, in dem es sich niedergelassen hat,<br />

nicht abreisen, ehe es nicht den Hausherrn hat abreisen lassen.<br />

Manche Dichter geben deshalb auch vor, nicht der schönen Mädchen wegen<br />

das Haar zu färben, sondern um ein (schwarzes) Trauerkleid (hidad) wegen des<br />

Alters anzulegen. In dem Gedicht von Ibn ar-Rum\ (Nr. 16) kam das ja bereits vor.<br />

Auch Abu Sahl an-Nauba3t\ 46 behauptet (basit): 47<br />

37. lam aädibi ˇs-ˇsaiba lil-gawani * abgi bihi ^indaha widada<br />

lakin äidabi ^ala ˇsababi * labistu min ba^dihi hidada.<br />

37. Ich färbte das weiße Haar nicht etwa wegen der jungen Mädchen, um dadurch<br />

bei ihnen Liebe zu suchen.<br />

Mein Färben geschah vielmehr wegen der Jugend. Als sie dahingeschieden<br />

war, zog ich Trauerkleidung an.<br />

Ähnlich äußert sich der mir unbekannte al-Afwah al-Kuf\ (tawil): 48<br />

38. fa-in tas#alini: ma l- äidabu? fa-innani * labistu ^ala faqdi ˇs-ˇsababi hidada.<br />

38. Und wenn du (fem.) mich fragst: „Was soll das Färben?“ (So antworte<br />

ich:) „Ich zog mir ein Trauerkleid wegen des Verlustes der Jugend an.“ 49<br />

^Abdan al-Isfahan\, ein jüngerer Zeitgenosse von a©-®a^alib\ (gest. 1038), 50<br />

bringt das weiße Haar direkt mit dem Tod in Verbindung (äafif): 51<br />

39. wa-yu^ibu l-äidaba qaumun wa-fihi * liya unsun ila huduri wafati<br />

la wa-man ya^lamu s-sara^ira minni * ma bihi rumtu hullata l-ganiyati<br />

innama rumtu an ugayyiba ^anni * ma turinihi kulla yaumin mirati<br />

wa-hwa na^in ilayya nafsi wa-man üa * sarrahu an yara wupuha n-nu^ati?<br />

46 Wohl Abu Sahl Isma^\l b. ^Al\ an-Nauba3t\, gest. 923, vgl. Sezgin 1975, S. 535.<br />

47 Åar\f al-Murtada 1884, S. 79. Zitiert Mah . ˇgūb 1<strong>98</strong>0, S. 90 (mit weiterer Quelle). Die Verse finden<br />

sich auch Ibn ar-Rum\ II, S. 807 = Nr. 657. Sie stehen allerdings nicht im Diwan, sondern sind<br />

von 0usain Nas · s · ar der Mapmu^at al-ma^ani I, S. 582 = Nr. 893, entnommen.<br />

48 Åar\f al-Murtada 1884, S. 79; Ibn al-2at\b 2003, S. 321 (Ibn ar-Rum\ zugeschrieben). Haiba<br />

1<strong>98</strong>1, II, S. 562, zitiert den Vers nach handschriftlicher Quelle, die ihn ebenfalls Ibn ar-Rum\<br />

zuschreibt. In dessen Diwan habe ich ihn jedoch nicht gefunden.<br />

49 Weitere Verse, die in der Färbung ein Trauerkleid sehen, zitieren Mah . ˇgūb 1<strong>98</strong>0, S. 95 Mitte,<br />

und Haiba 1<strong>98</strong>1, II, S. 564 oben, und S. 565, Z. 4–5.<br />

50 Sezgin 1975, S. 646. In seiner Rezension des Abu Nuwas-Diwan zitiert 0amza al-Isfahan\<br />

(gest. zwischen 961 und 971) ein Rätselgedicht von einem Abu ^Umar ^Abdan al-Isfahan\ (Abu<br />

Nuwas 2003–2006, I, S. 229), der auch als Verfasser obiger Verse in Frage kommt.<br />

51 0usr\ 1953, II, S. 901–902; Maqdis\ 1993, S. 210; Nuwair\ 1924, II, S. 29. Zitiert Mah . ˇgūb 1<strong>98</strong>0,<br />

S. 93; Haiba 1<strong>98</strong>1, II, S. 564; Vers 1–3: Ullmann 1992, S. 51 = Nr. 91 (mit weiteren Quellen und<br />

einer Übersetzung, die hier übernommen wurde).

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