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92 Ewald Wagner<br />
65. kafaka min üillati li-ˇs-ˇsaibi hina ata * anni tawallaitu natfan lihyati biyadi.<br />
65. Als meine Erniedrigung wegen des weißen Haares möge es dir genügen,<br />
dass ich, wenn es erscheint, es auf mich nehmen muss, meinen Bart mit<br />
meiner Hand auszuzupfen.<br />
Das Auszupfen half allerdings nur beim Auftreten der ersten weißen Haare.<br />
War erst einmal der ganze Kopf oder Bart weiß, musste man, wenn man nicht färben<br />
wollte, zu radikaleren Mitteln greifen und das ganze Haar abscheren. Zum<br />
Schluss seien deshalb noch zwei Gedichte von Ibn al-Mu^tazz zitiert, obwohl sie<br />
nicht mehr vom Färben handeln, sondern von seinem badal, also einem badal albadal<br />
(tawil): 81<br />
66. a-lasta tara ˇsaiban bi-ra#si ˇsamilan? * wanat hilati fihi wa-daqa bihi üar^i<br />
ka#anna l-maqaridu llati ya^tawirnahu * manaqiru girbanin ^ala sunbuli<br />
z-zar^i.<br />
66. Siehst du nicht das weiße Haar überall auf meinem Kopf? Meine List richtete<br />
nichts aus, und ich war mit meinen Kräften am Ende.<br />
Als ob die Scheren, die über es herfallen, die Schnäbel von Raben über<br />
den Ähren eines Saatfelds wären.<br />
Und (rapaz): 82<br />
67. qultu li-ˇsaibi iü bada * wa-byadda minni l-mafriqu:<br />
ya fiddatan lakinnaha *kasidatun la tanfuqu<br />
ya naharan la yurappi * subhahu man ya^ˇsaqu<br />
la marhaban! la marhaban! * anta l-^aduwu l-azraqu<br />
inna ˇs-ˇsababa äanani * far-ra#su minni ablaqu<br />
aina gurabun aswadun? * atartahu ya ^aq^aqu!<br />
qad kalla miqradi wa-am- * sa^aridi yastahliqu.<br />
67. Als mein weißes Haar erschien und mein Scheitel weiß wurde, sprach ich<br />
zu ihm (dem weißen Haar):<br />
„O Silber, das jedoch unverkäuflich ist und keinen Absatz findet!<br />
O Tag, dessen Morgen niemand erhofft, der noch liebt,<br />
sei nicht gegrüßt, sei nicht gegrüßt! Du bist der blauäugige Feind. 83<br />
Die Jugend hat mich betrogen, denn mein Kopf ist jetzt schwarz-weiß gescheckt.<br />
81 Ibn al-Mu^tazz 1945–50, IV, S. 217, Nr. 360; Ibn al-Mu^tazz 1977–78a, II, S. 405 = Nr. 677; Ibn<br />
al-Mu^tazz 1977–78b, I, III, S. 182 = Nr. 1299. Zitiert Haiba 1<strong>98</strong>1, II, S. 556.<br />
82 Ibn al-Mu^tazz 1945–50, IV, S. 219 = Nr. 366; Ibn al-Mu^tazz 1977–78a, II, S. 407–408 =<br />
Nr. 683; Ibn al-Mu^tazz 1977–78b, I, III, S. 185 = Nr. 1304.<br />
83 Das weiße Haar wird mit dem hellen Morgen und dieser wiederum mit den hellhäutigen und<br />
blauäugigen Byzantinern verglichen.