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collega - Károli Gáspár Református Egyetem

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Wegen der beabsichtigten sachlichen<br />

Nähe der PJZS zu den<br />

Gemeinschaften 13<br />

haben die Vertragsparteien<br />

keinen neuen Verhandlungsorganen<br />

für die neu eingeführten<br />

Politiken gegründet. Zu<br />

diesem Zweck stellen die Organe<br />

der Europäischen Gemeinschaften<br />

einschließlich des Europäischen<br />

Rates der „Union“ zur Verfügung. 14<br />

Die besondere völkerrechtliche<br />

Charakteristik dieser Pfeiler liegt<br />

auch an der Entscheidungsmechanismus<br />

der instrumentalen Ausgestaltungen.<br />

Das praktische Initiativmonopolstatus<br />

der Kommission,<br />

die aus der EG Bereich bekannt<br />

15 , wurde schwächer gestellt.<br />

Neben der Kommission besitzen die<br />

Mitgliedstaaten Initiativrecht. 16 Nach<br />

dem Zustandekommen der Vorschlag<br />

soll der Rat, unter der in<br />

jedem halben Jahr wechselnde<br />

Präsidentschaft, 17 mit der vorgelegte<br />

Frage auseinandersetzen. Bei dieser<br />

stufe beschäftigen sich in erster Linie<br />

einigen von ca. 140 Vorbereitungsgremien,<br />

die dem Rat im Bereich<br />

Justiz und Inneres nachgeordnet<br />

sind und in der Regel von nationalen<br />

Beamten der Mitgliedstaaten auf<br />

Arbeitsebene beschickt werden. 18<br />

Als letzte Element vor der endgültige<br />

Entscheidung es ist wichtig<br />

noch über die spezielle Rolle des<br />

Europäischen Parlaments zu<br />

sprechen. Das Parlament ist wegen<br />

der Anhörungsverfahren sehr<br />

schwach gestellt. Obwohl die Anhörung<br />

verbindlich ist 19 , der Rat ist<br />

die Stellungnahme des Europäischen<br />

Parlaments nicht gebunden.<br />

Die parlamentarische Legitimation<br />

könnte daher erfolgen, durch eine<br />

Rückkoppelung der Regierungsvertreter<br />

an ihre nationalen Parlamente.<br />

20<br />

Die endgültige Entscheidung<br />

über ein Rahmenbeschlusses wurde<br />

durch den Rat getroffen, der von<br />

Vertretern der Mitgliedstaaten auf<br />

Ministerebene 21<br />

bestückt wird. Das<br />

Einstimmigkeitsprinzip 22<br />

ist nach<br />

wie vor der Hauptverhandlungsform<br />

im Bereich der dritten Säule,<br />

was das kooperative Grundkonzept<br />

der Zusammenarbeit schildert.<br />

Abweichungen bestehen zum einen<br />

nur für Durchführungsmaßnahmen<br />

des Beschlusses, wo eine qualifizierte<br />

Mehrheit geeignet für die<br />

Rechtsetzung. 23<br />

Obwohl die Kommission<br />

ist an der Arbeiten in allen<br />

Ratsgremien anwesend ist, 24<br />

trotzdem<br />

können wir damit einverstanden,<br />

dass die Handlungszuständigkeit<br />

nicht bei der Union als<br />

Organ, sondern letztlich bei den<br />

Mitgliedstaaten residiert. 25<br />

3. Gerichtliche Kontrolle<br />

EU Rahmenbeschuss, ein atypischer Rechtsakt<br />

Trotz die Veränderungen des Amsterdamer<br />

Vertrages, die gerichtliche<br />

Kontrolle der Rahmenbeschlüssen<br />

besitzt eine spezielle Lage in dem<br />

Europarecht. Nach Art. 46 EUV der<br />

EuGH nur mit gewissen Modifikationen<br />

besitzt eine Zuständigkeit im<br />

Bereich des EUV. Art. 46 begründet<br />

damit keine Zuständigkeiten, sondern<br />

enthält Klarstellung der Rolle<br />

von EuGH z.B. im Bereich PJZS. 26<br />

Den genauen Vorschriften betreffend<br />

die Zuständigkeit finden wir in Art.<br />

35. EUV.<br />

Zunächst zum fakultativen Vorabentscheidungsverfahren.<br />

Die Zuständigkeit,<br />

des EuGH wegen der<br />

fakultativen Eigenschaft der Prozess,<br />

hängt von einer Erklärung 27 der Mitgliedstaaten<br />

ab. Eine sachliche Einschränkung<br />

28<br />

in der Erklärung ist<br />

nicht möglich, sowie eine Widerruf<br />

der Zustimmung wegen ihrer konstitutiven<br />

Wirkung scheint unzulässig.<br />

29<br />

Dabei kann der Mitgliedstaat<br />

durch diese Erklärung deklarieren,<br />

welche seiner nationalen Gerichte<br />

zur Vorlage befugt sein sollen. 30<br />

Darüber hinaus können die Mitgliedstaaten<br />

die Vorlagebefugnis<br />

allen Gerichten, die für eine Entscheidung<br />

erforderlich halten 31 , oder<br />

nur den funktionell letztinstanzliche<br />

Gerichten 32 einräumen. 33 Aus materieller<br />

Sicht finden wir aufmerksame<br />

Regelungen. Interessant, dass<br />

Fragen zur Auslegung des Titel VI<br />

EUV selbst nicht erwähnt sind, sondern<br />

nur auf diesen Titel gestützte<br />

Rechtsakten. 34<br />

Dieses Recht hat der<br />

EuGH für sich selbst damit anerkannt<br />

35 , dass er die Regelungen über ihre<br />

eigene Zuständigkeit ausgelegt hat. 36<br />

Die Nichtigkeitsklage 37 gegen Rahmenbeschlüssen<br />

befindet sich im<br />

13 Die dritte Säule der EU ergänzt die Zusammenarbeit zwischen die Mitgliedstaaten Art. 1 Abs. 3 EUV<br />

14 Reichelt (Fn. 3), S. 10<br />

15 Art. 251. EGV<br />

16 Art. 34 Abs. 2 EUV<br />

17 Art. 203 Abs. 2 EGV, 41 Abs.1 EUV<br />

18 Husemann (Fn. 1), S.448<br />

19 EuGH Rs. 138 /79 Roquette Frères Slg. 1980 3333, Rn. 33<br />

20 von Bubnoff (Fn. 2), S. 137<br />

21 Laut der berühmtesten Gemeinschaftsgewohnheitsrecht, der Minister kann durch Staatsekretär ersetzt werden.<br />

22 Art. 34 Abs. 2 EUV<br />

23 Art. 34 Abs. 2 lit. c EUV<br />

24 Art. 36 Abs. 2 EUV<br />

25 Müller-Graff Europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres – Funktion, Ausgestaltung, und Entwicklungsoptionen des<br />

dritten Pfeilers der Europäische Union Müller-Graf (Hrsg.) Europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres, S. 32<br />

26 Borchardt in Lenz/Borchardt Art. 46 Rn. 1<br />

27 Bspw. Die Zustimmung als mögliche Rechtsgrundlage für eine Vorabentscheidung in der EuGH Rs.C-105/03 Pupino, Slg. 2005 I-5285, Rn. 5<br />

i.V.m. Rn.20<br />

28 Röben in Grabitz/Hilf Art 35 Rn. 10<br />

29 Brechmann in Calliess/Ruffert Art. 35 EUV Rn. 3<br />

30 Art 35 Abs. 2 EUV<br />

31 Art 35 Abs. 3 lit. A EUV<br />

32 Art 35 Abs. 3 lit. B EUV<br />

33 Brechmann in Calliess/Ruffert Art. 35 EUV Rn. 4<br />

34 Borchardt in Lenz/Borchardt Art. 36 Rn. 4<br />

35 EuGH Rs.C-105/03 Pupino, Slg. 2005 I-5285, Rn. 37<br />

36 Egger„Die Bindung der Mitgliedstaaten an die Grundrechte in der III.Säule“ EuZW (2005) S. 655<br />

37 Art 35 Abs. 5 EUV<br />

2007. évi 2–3. szám<br />

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