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Číslo 1 - Slavistický ústav Jána Stanislava SAV

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1646) interpretiert, bzw. als ein typisches Unterscheidungsmerkmal zwischen der geistlichen Einstellung der Gläubigender orthodoxen und der griechisch-katholischen Kirche. Dieses Urteil ist aber eine zu grobe Vereinfachung der Unterschiedezwischen der griechisch-katholischen und der orthodoxen Kirche, die nämlich nicht so schwerwiegend sind,wie die zwischen der griechisch-katholischen und römisch-katholischen. Man muss sagen, dass die doxologische, dogmatische,geistliche und religiöse Tradition der byzantinisch-slavischen Kirche während der Entstehung der paraliturgischenLieder durchgesetzt wurde. Im ersten Teil des Beitrages werden also die spezifischen kulturgeschichtlichen undreligiösen Ursachen vorgestellt, wobei auf die ältesten Vermerke zur Benutzung der geistlichen und paraliturgischenLieder im Raum der orthodoxen Kirche hingewiesen wird. Es werden auch Beispiele für kyrillisches paraliturgischesLiedgut angeführt, das unter dem Einfluss des westlichen geistlichen Liedes entstanden ist.Der zweite Teil des Beitrages stellt die umstrittenen Fragen vor, die mit unterschiedlichen Ansichten zur Provenienzder untersuchten ostlowakischen und subkarpatoruthenischen kyrillischen Quellen verbunden sind. Die Aufmerksamkeitkonzentriert sich vor allem auf die ältesten Liedersammlungen ostslowakischer Provenienz (Liedersammlungvon Kamienka des Jahres 1734, Liedersammlung von Nižný Tvarožec und Moskauer Sammlung, beide vomAnfang des 18. Jahrhunderts).Den abschließenden Betrachtungen liegen die sprachliche Bedingungen der Ursprünge des paraliturgischen Liedgutsim untersuchten multiethnischen und multikulturellen Raum der Karpaten zu Grunde. Die Erhäulterungen stützensich vor allem auf die Sprachdenkmäler, die in kyrillischer und lateinischer Schrift geschrieben sind. In den ZipserGebeten (Spišské modlitby), die in lateinischer Schrift in ostslowakischer (Zipser) Mundart geschrieben sind, werdendie Verbindungen der Gebete mit der Ektenie der byzantinischen Liturgie des hl. Johannes Chrysostomos oder des hl.Basileos des Grossen festgestellt. Sehr interessant sind die lateinischen Quellen zur Existenz eines Bischofs in der Zipsin den Jahren 1288 und 1293, der mit der byzantinischen Tradition verbunden war. Die Mitteilungen über diesenBischof des byzantinischen Ritus gehören noch in die Zeit vor der ersten schriftlichen Erwähnung mit dem byzantinischenRitus in Verbindung stehenden walachischen Kolonisation (1336 Korom¾a). Am wichtigsten sind die kyrillischenQuellen ostslowakischer oder subkarpatoruthenischer Provenienz, in welchen sich verschiedene Angaben überbyzantinisch-slavische Überlieferung im untersuchten Bereich befinden. Diese Quellen sind bis heute nicht zufriedenstellenderforscht, dafür können wir bis heute auf ungültige Feststellungen in der Fachliteratur treffen, die der Problematikdes kyrillischen paraliturgischen Liedguts oder der byzantinisch-slavischen Überlieferung im ostslowakischenund subkarpatoruthenischen Raum gelten. Die heutige Erforschung der kyrillischen Quellen kommt nicht ohne dieinterdisziplinäre, systematische und komplexe Hinwendung ad fontes aus. Zu den Lösungen der Forschungsproblematikder kyrillischen handschriftlichen Liedersammlungen trägt auch ein vorbereitender Katalog der paraliturgischenLieder und deren Varianten bei, der unter der Mitwirkung von deutschen Kollegen aus der Patristischen Kommissionder Akademie der Wissenschaften von NRW im Rahmen des Projektes der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonnzusammengestellt wird.44

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