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Agnieszka Turek-Niewiadomska: Karnawalizacja przestrzeni...253Agnieszka Turek-NiewiadomskaDie Karnevalisierung des Raumesin dem von Maja Kleczewskaim Alten Theater in Krakau inszenierten Sen nocy letniejZusammenfassungSchon jede menschliche Kultur kannte Anarchie und Statuswechsel, künstlich hervorgerufenesChaos und Unordnung, Pfeifen auf jegliches Heiligtum und Umwertung allerWerte — also Karnevalmomente. Manche Kulturforscher vertreten die Meinung, dassdiese Merkmale auch in heutiger Massenkultur und Ästhetik vorhanden sind. Die Pluralisierungvon Gesinnung, Stil und Verhaltensweise, die in hedonistischer Einstellungzur Welt und in Konsumsteigerung zum Vorschein kommen, scheinen den mittelalterlichenVolksmaskeraden ähnlich zu sein. Was aber in mittelalterlicher Kultur in starreZeitrahmen gefasst werden musste, wird in postmoderner Welt zur Alltäglichkeit.In Anlehnung an diese Reflexion erschafft Maja Kleczewska im Krakauer Alten Theaterden bestimmten Raum für den Sommernachtstraum (Sen nocy letniej). Die Abenteuer der inmagische Intrigen des Puk und seines Herrn verstrickten Liebhaber zeigt die Regisseurinals ein Spaß, ein frivoles Spiel, das die romantische Liebe auf reines Vergnügen und Begehrenzurückführt. Die Aufführungsform vervollständigt noch all die Faschingsäquivalente.Die Verwechslung von Stilen und Konventionen, die den anderen Kulturen entnommenenZitate und Entlehnungen bilden eine gewisse popkulturelle Collage, eine gegenwärtigekommerzialisierte Maskerade. Romantische Erzählung verliert an ihrem traditionellen,magischen Ausmaß, denn in der von Kleczewska inszenierten Aufführung wirdEros durch Agon — Wettkampf, Spiel ersetzt, als ein Symbol der heutigen Kultur und einSchlüssel zu Inszenierungsinterpretationen.