Sonder-Edition Haufe HGB Bilanz Kommentar - Haufe-Lexware
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§ 249 Rückstellungen<br />
rechnungsmodalitäten umfasst. 137 Gleiches gilt auch für Abrechnungen nach<br />
den allgemeinen Bedingungen für Gas- und Elektrizitätsversorgungsunterneh-<br />
men. 138<br />
Abschlussgebühren für Bausparverträge: Bausparkassen haben eine Verbindlichkeitsrückstellung<br />
zu passivieren für die ungewisse Verpflichtung, an<br />
Bausparer, die nach Zuteilung auf das Bauspardarlehen verzichten, bei Vertragsabschluss<br />
erhobene unverzinsliche Einlagen zurückzuzahlen. 139 Der<br />
Rückstellungsbetrag ist anhand von Erfahrungswerten der Vergangenheit zu<br />
schätzen. Zum Ausweis einer zweckgebundenen Rücklage im „Fonds zur<br />
bauspartechnischen Absicherung“ vgl. weitergehende Literatur. 140<br />
Altauto/ Altbatterie: Vgl. „Abfallbeseitigung“.<br />
Altersfreizeit bzw. -mehrurlaub: Für ältere Arbeitnehmer, die neben ihrem<br />
arbeitsvertraglichen Jahresurlaub zusätzlichen Altersmehrurlaub erhalten (z. B.<br />
aufgrund Betriebsvereinbarung, Tarifvertrag), ist keine Drohverlustrückstel-<br />
lung zu bilden. 141<br />
Altersteilzeitverpflichtungen: 142 Altersteilzeitvereinbarungen kçnnen nach<br />
dem ATG in zwei Varianten vorkommen: Modell 1: Der Arbeitnehmer arbeitet<br />
während der gesamten Laufzeit mit einer reduzierten Arbeitszeit gegen reduziertes<br />
Entgelt. Modell 2 (sog. Blockmodell): Der Arbeitnehmer arbeitet in der<br />
ersten Phase (Beschäftigungsphase) der Laufzeit des Altersteilzeitvertrags mit<br />
unverminderter Arbeitszeit bei reduziertem Entgelt. In der zweiten Phase<br />
(Freistellungsphase) arbeitet der Arbeitnehmer gar nicht mehr, erhält aber<br />
unverändert das reduzierte Entgelt. In der Praxis ist das Blockmodell vorherrschend.<br />
Rückstellungspflichtige Verpflichtungen bestehen i. H. d. Aufstockungsbeträge(die<br />
wirtschaftlich Abfindungscharakter haben) sowie im Falle<br />
des Blockmodells für den Erfüllungsrückstand (Arbeitnehmer geht in der<br />
Arbeitsphase in Vorleistung). Rückstellungen sind nicht nur für solche Mitarbeiter<br />
zu bilden, die bereits einen Altersteilzeitvertrag abgeschlossen haben,<br />
sondern auch für die am <strong>Bilanz</strong>stichtag erwartete Inanspruchnahme von Berechtigten<br />
(unter Beachtung von Belastungsgrenzen und rechtlicher Verpflichtung<br />
des Arbeitgebers 143 ). Die Rückstellung darf nicht um etwaige Erstattungsansprüche<br />
der Bundesagentur für Arbeit gekürzt werden; diese sind – soweit<br />
die Ansatzkriterien erfüllt sind – als sonstige Vermçgensgegenstände zu akti-<br />
137 Vgl. HOYOS/RING, in Beck Bil-Komm. 6. Aufl., § 249 <strong>HGB</strong>, Rz 100 Abrechnungskosten.<br />
138 Vgl. BFH, Urteil v. 18.1.1995, I R 44/94, BStBl 1995 II S. 742.<br />
139 Vgl. BFH, Urteil v. 12.12.1990, I R 153/86, BStBl 1991 II S. 479; BFH, Urteil v.<br />
12.12.1990, I R 18/89, BStBl 1990 II S. 485; BFH, Urteil v. 12.12.1990, I R 27/88,<br />
BFH/NV 1992, S. 8.<br />
140 Vgl. St/BFA 1/1995, WPg 1995, S. 374.<br />
141 Vgl. FG Niedersachsen, Urteil v. 15.10.1987, VI 59/85, DB 1988, S. 1976.<br />
142 Vgl. IDW RS HFA 3.<br />
143 Vgl. zum TV FlexÜ: HFA, IDW-FN 2009, S. 62.<br />
Bertram<br />
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