Sonder-Edition Haufe HGB Bilanz Kommentar - Haufe-Lexware
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§ 249 Rückstellungen<br />
keiten beurteilt werden kann. 249 Dies gilt insbesondere dann, wenn die hçhere<br />
Entlohnung an die Dauer der bisherigen Zugehçrigkeit zum Unternehmen<br />
geknüpft ist. Eine hçhere Entlohnung kann auch in bezahlter Altersfreizeit zu<br />
sehen sein. 250 Vgl. „Altersfreizeit und -mehrurlaub“.<br />
Verlustausgleichsverpflichtung: Eine Rückstellung wegen Verlustausgleichsverpflichtung<br />
kommt bei einem Mutterunternehmen, das nicht über einen<br />
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zum Verlustausgleich verpflichtet<br />
ist, nur in Betracht aufgrund einer Konzernhaftung nach analoger<br />
Anwendung von § 302 AktG im sog. qualifiziert faktischen Konzern. Die<br />
Bildung einer Rückstellung ist aber nur dann zulässig, wenn die vom BGH<br />
aufgestellten Grundsätze zur Konzernhaftung mit überwiegender Wahrschein-<br />
lichkeit erfüllt sind; dies wird regelmäßig nur schwer feststellbar sein. 251<br />
Verlustübernahmeverpflichtung: Bei Beherrschungs- und/oder Ergebnisabführungsverträgen<br />
hat das MU gem. § 302 AktG für den beim TU entstandenen<br />
Verlust eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten oder (Regelfall)<br />
eine Verbindlichkeit zu bilden. Liegt bei unterschiedlichen Abschlussstichtagen<br />
kein Zwischenabschluss des TU vor, ist der auf die Zeit bis zum <strong>Bilanz</strong>stichtag<br />
des MU anfallende Verlust zu schätzen. Die Rückstellung braucht sich grundsätzlich<br />
nur auf ein Jahr zu erstrecken; bei nachhaltiger Ertragslosigkeit des TU<br />
ist jedoch der Barwert der voraussichtlichen Zahlungen für den Zeitraum bis zur<br />
frühestmçglichen Kündigung des Unternehmensvertrags zurückzustellen, 252<br />
soweit nicht zuvor die Beteiligung an dem TU abzuschreiben ist. 253 Ein Nichtansatz<br />
der Rückstellung erscheint dann zulässig, wenn das MU fest damit<br />
rechnen kann, dass die aufgrund der Verlustübernahme entstehenden Fehlbeträge<br />
jeweils von ihren Anteilseignern ausgeglichen werden. 254 Weiterhin<br />
kommen Drohverlustrückstellungen für Verpflichtungen aus Ausgleichszahlungen<br />
(Garantiedividenden nach § 304 Abs. 2 AktG) insoweit in Betracht, als<br />
die Belastung durch die Ausgleichszahlung die Vorteile des Unternehmensvertrags<br />
übersteigt. 255<br />
Wandlung: Seit SchuModG: Rücktritt nach § 437 Nr. 2 BGB, Vgl. „Gewähr-<br />
leistung“.<br />
Wechselobligo: Am Abschlussstichtag noch bestehende, weitergegebene<br />
Wechselverbindlichkeiten bergen das Risiko, hieraus in Anspruch genommen<br />
249 A. A.: BFH, Urteil v. 25.2.1986, VIII R 377/83, BStBl 1986 II S. 465; BFH, Urteil v.<br />
16.12.1987, I R 68/87, BStBl 1988 II S. 328;<br />
250 Vgl. WP-Handbuch, Bd I, 13. Aufl., Abschn. E, Rz 160.<br />
251 Vgl. OSER, WPg 1994, S. 317.<br />
252 Vgl. ADS, 6. Aufl., § 249 <strong>HGB</strong>, Rz 133, § 253 <strong>HGB</strong>, Rz 267; teilw. a. A.: HOYOS/<br />
RING, in Beck Bil-Komm. 6. Aufl., § 249 <strong>HGB</strong>, Rz 100 Verlustübernahme; KROPFF,<br />
in FS Dçllerer, 1988, S. 349; OSER, WPg 1994, S. 312 und S. 319.<br />
253 Art. 20 Abs. 3 der 4. EU-Richtlinie stellt den Vorrang der aktivischen Abschreibung<br />
gegenüber der Rückstellung klar, da Rückstellungen „keine Wertberichtigungen von<br />
Passivposten darstellen“.<br />
254 Vgl. ADS, 6. Aufl., § 253 <strong>HGB</strong>, Rz 267.<br />
255 Vgl. WP-Handbuch, Bd I, 13. Aufl., Abschn. E, Rz 162; ADS, 6. Aufl., § 277 <strong>HGB</strong>,<br />
Rz 67; SCHARPF, DB 1990, S. 296.<br />
Bertram<br />
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