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Abakaba - Lohngleichheit für die Praxis - Eidgenössisches Büro für ...

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A Einleitung<br />

A 1 Gleichstellungsgesetz und Handlungsbedarf<br />

Der Grundsatz «Gleicher Lohn <strong>für</strong> gleiche Arbeit» ist rechtlich<br />

verankert, in der Arbeitswelt nicht umstritten und – zumindest<br />

in der öffentlichen Verwaltung – auch verwirklicht: Lehrerinnen<br />

ver<strong>die</strong>nen gleich viel wie Lehrer, Assistenzärztinnen gleich viel<br />

wie Assistenzärzte, Krankenschwestern gleich viel wie Krankenpfleger,<br />

Polizistinnen gleich viel wie Polizisten.<br />

Der Grundsatz «Gleicher Lohn <strong>für</strong> gleichwertige Arbeit» ist<br />

ebenfalls rechtlich verankert. Aber: Was ist «gleichwertige»<br />

Arbeit? Ist <strong>die</strong> Arbeit einer Krankenschwester gleich viel wert<br />

wie jene eines Polizisten? Kommt darauf an, wo, muss <strong>die</strong><br />

Antwort lauten, wenn wir <strong>die</strong> Lohnsysteme verschiedener Schweizer<br />

Städte betrachten. In manchen Städten sind <strong>die</strong> beiden<br />

Berufe in den gleichen, in anderen Städten in verschiedenen<br />

Lohnklassen eingestuft. Warum? Kommt darauf an, nach welcher<br />

Methode <strong>die</strong> Berufe den Lohnklassen zugeteilt worden sind<br />

und wer <strong>die</strong>se Zuteilungen vorgenommen hat. Also – werden<br />

Sie mit Recht fragen – gibt es keine verbindlichen Grundlagen,<br />

um <strong>die</strong> Gleichwertigkeit verschiedener Arbeitstätigkeiten festzustellen?<br />

Tatsächlich ist der «Wert» einer Arbeit keine objektiv<br />

messbare Grösse; er beruht vielmehr auf Normen, <strong>die</strong> in unserer<br />

Gesellschaft verankert sind. Diese Normen beziehen sich<br />

auf verschiedene Aspekte, beispielsweise auf <strong>die</strong> notwendige<br />

Berufsausbildung, auf <strong>die</strong> «Schwierigkeit» einer Arbeit, auf ihren<br />

Nutzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft, auf besondere Unannehmlichkeiten,<br />

auf den Gewinn <strong>für</strong> den Betrieb, und so weiter.<br />

So erstaunt es nicht, dass in vielen – vor allem kleineren –<br />

Betrieben <strong>die</strong> Löhne individuell ausgehandelt werden. Wer sich<br />

besser «verkaufen» kann, ver<strong>die</strong>nt mehr. Andere Betriebe haben<br />

Lohnvereinbarungen mit Berufsverbänden oder Gewerkschaften<br />

unterschrieben.<br />

In öffentlichen Verwaltungen oder grossen Betrieben hingegen,<br />

wo sehr viele Personen aus unterschiedlichsten Berufen beschäf-<br />

Der Wert einer<br />

Arbeitstätigkeit ist nicht<br />

objektiv messbar.<br />

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