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Abakaba - Lohngleichheit für die Praxis - Eidgenössisches Büro für ...

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36 D ABAKABA<br />

18 Faktorenanalyse ist ein<br />

statistisches Verfahren, das<br />

es im vorliegenden Fall<br />

erlaubt, <strong>die</strong> Merkmale<br />

verschiedenen, voneinander<br />

unabhängigen Dimensionen<br />

zuzuordnen. Derselben<br />

Dimension zugeordnete<br />

Merkmale sind also nicht<br />

unabhängig voneinander,<br />

sondern konfun<strong>die</strong>rt. Die<br />

Faktorenanalyse basiert<br />

auf sämtlichen Korrelationen<br />

zwischen je zwei Merkmalen.<br />

Die Korrelation wird durch<br />

einen Wert zwischen –1 und<br />

+1 ausgedrückt. Dabei<br />

bedeutet –1 eine negative<br />

Korrelation: je höher <strong>die</strong><br />

Ausprägung des einen<br />

Merkmals, desto niedriger<br />

jene des anderen Merkmals.<br />

Korrelationen um den Wert 0<br />

zeigen an, dass zwischen<br />

den Merkmalen kein<br />

statistisch feststellbarer<br />

Zusammenhang besteht.<br />

Positive Korrelationen ab ca.<br />

0.6 bis 1 weisen auf einen<br />

positiven Zusammenhang<br />

zwischen den Merkmalen hin:<br />

je höher <strong>die</strong> Ausprägung des<br />

einen Merkmals, desto höher<br />

auch jene des anderen<br />

Merkmals.<br />

19 Die Tabellen mit den<br />

Ergebnissen finden sich<br />

in Anhang G 1.<br />

aus verzerrende Effekte resultieren. Die faktorenanalytischen<br />

Untersuchungen 18 basieren auf Datenmaterial von Arbeitsplatzbewertungsverfahren<br />

zweier Schweizer Gemeinden. 19<br />

Diese statistischen Analysen bestätigen eindrücklich <strong>die</strong> Existenz<br />

der in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen<br />

Konfun<strong>die</strong>rungen (Überschneidungen) einzelner Merkmale.<br />

Beim Bewertungssystem der Gemeinde «A» z.B. lassen sich<br />

<strong>die</strong> insgesamt 17 – als voneinander weitgehend unabhängig<br />

postulierten – Merkmale lediglich 3 voneinander statistisch<br />

unabhängigen Faktoren zuordnen. Beim System der Gemeinde<br />

«B» mit 10 Merkmalen sind es sogar nur 2 Faktoren. Bei<br />

beiden Bewertungsinstrumenten repräsentiert der grösste Teil<br />

der Merkmale Ausbildungs- bzw. intellektuelle Anforderungen<br />

(10 von 17 bzw. 7 von 10 Merkmalen). Dies führt in der <strong>Praxis</strong><br />

zu einem übermässigen Einfluss solcher Merkmale auf <strong>die</strong> der<br />

Lohnfindung zugrundeliegenden Arbeitswertpunkte. Die übrigen<br />

Merkmale lassen sich hauptsächlich Faktoren körperlicher<br />

Anforderungen zuordnen. Ebenfalls nicht überraschenderweise<br />

fehlt jeweils ein Faktor, der psycho-soziale Anforderungen<br />

eindeutig repräsentiert. Solche Merkmale sind in den untersuchten<br />

Verfahren derart schwach vertreten, dass sie hinter den<br />

übrigen Merkmalen gleichsam «verschwinden» und sich deshalb<br />

statistisch nicht mehr als eigenständige Faktoren nachweisen<br />

lassen. Diese Ergebnisse legen es nahe, dass <strong>die</strong> Merkmale<br />

der herkömmlichen Verfahren <strong>für</strong> ein neues, geschlechtsunabhängiges<br />

Analyseverfahren keinesfalls einfach übernommen<br />

werden können, sondern sowohl reduziert als auch ergänzt<br />

werden müssen.<br />

D 1.3 Berücksichtigung der in Ländern mit etablierter<br />

Gleichstellungspraxis angewandten Arbeitsbewertungsverfahren<br />

In der Projektplanungsphase hatten wir <strong>die</strong> Vorstellung, dass in<br />

Ländern mit längerer Gleichstellungspraxis geschlechtsunabhängige<br />

analytische Arbeitsbewertungsverfahren existieren<br />

könnten, <strong>die</strong> in der Schweiz unbekannt sind. Wir führten aus<br />

<strong>die</strong>sem Grunde eine entsprechende Recherche sowie Gespräche<br />

mit ExpertInnen in bezug auf <strong>die</strong> Situation in Skandinavien,<br />

Grossbritannien, USA, Kanada, Deutschland, den Niederlanden<br />

und Australien durch (vgl. Kapitel C 6). Dabei stellten wir fest,<br />

dass zwar Literatur zur Problematik vorhanden ist, aber kein In-

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