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Abakaba - Lohngleichheit für die Praxis - Eidgenössisches Büro für ...

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14 B Arbeitsbewertung und Lohnfindung<br />

B Arbeitsbewertung und Lohnfindung<br />

B 1 Grundlegende Kriterien der Lohnfindung<br />

Der «Wert» einer Arbeit ist – wie bereits ausgeführt – keine<br />

objektiv messbare Grösse. Er beruht vielmehr auf Wertmassstäben,<br />

<strong>die</strong> üblicherweise kaum hinterfragt werden. So gilt es<br />

als selbstverständlich, dass Arbeitstätigkeiten, <strong>die</strong> eine langdauernde<br />

Ausbildung voraussetzen und hohe Anforderungen<br />

an das Denkvermögen stellen, besser bezahlt werden als Tätigkeiten<br />

mit geringen Ausbildungsvoraussetzungen. Für besonders<br />

unangenehme Umgebungsbedingungen wie Lärm oder<br />

Hitze werden üblicherweise Lohnzuschläge gewährt, ebenso<br />

<strong>für</strong> besondere zeitliche Bedingungen, wie sie beispielsweise<br />

<strong>für</strong> Schichtarbeit typisch sind. Mit anderen Worten: Es sind <strong>die</strong><br />

Anforderungen, <strong>die</strong> Beanspruchungen und Belastungen einer<br />

Arbeitstätigkeit, <strong>die</strong> – jedenfalls in der westlichen Kultur – unter<br />

anderem als grundlegende Kriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lohnbemessung<br />

gelten. Im weiteren spielen auch <strong>die</strong> Arbeitsmarktsituation, <strong>die</strong><br />

hierarchische Position der Arbeitsstelle im Organigramm des<br />

Unternehmens, das Alter, <strong>die</strong> Leistung und <strong>die</strong> Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

der arbeitenden Person usw. bei der Lohnfindung<br />

eine Rolle.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Aufzählung wird deutlich, dass es zwischen tätigkeitsbezogenen<br />

und personenbezogenen Kriterien zu unterscheiden<br />

gilt. Die tätigkeitsbezogenen Kriterien (Anforderungen usw.)<br />

werden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bemessung des Grundlohns berücksichtigt,<br />

während <strong>die</strong> personenbezogenen Kriterien <strong>die</strong> zusätzlichen,<br />

individuellen Lohnbestandteile repräsentieren (Leistungsanteile,<br />

Erfahrungsanteile usw.). Verfahren der Arbeitsbewertung <strong>die</strong>nen<br />

immer nur zur Bemessung des Grundlohns.<br />

Sämtlichen Kriterien ist hingegen gemeinsam, dass sie nicht<br />

(arbeits-)wissenschaftlich begründbar sind, sondern auf stillschweigendem<br />

oder formuliertem gesellschaftlichem Konsens<br />

beruhen. Es wäre also durchaus denkbar, den Wert einer Arbeitstätigkeit<br />

nach ganz anderen Kriterien zu bemessen. Beispielsweise<br />

könnten der Beitrag einer Tätigkeit zum Allgemein-

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