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Abakaba - Lohngleichheit für die Praxis - Eidgenössisches Büro für ...

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C Analytische Arbeitsbewertung<br />

ger ein bestimmter Katalog in Gebrauch ist, desto mehr gewinnt<br />

er an Faktizität und wird nicht mehr zum Gegenstand<br />

von Verhandlungen. Das Bewusstsein, dass <strong>die</strong>ser Katalog ursprünglich<br />

einen Ausdruck bestimmter Positionen darstellte, geht<br />

verloren» (Baitsch et al. 1991, S. 5).<br />

Im Zusammenhang mit möglicher Geschlechtsdiskriminierung<br />

ist <strong>die</strong> Merkmalsauswahl von entscheidender Bedeutung. Es<br />

gibt Anforderungen, <strong>die</strong> statistisch gesehen von Frauen häufiger<br />

und in ausgeprägterem Masse erfüllt werden als von Männern<br />

und somit bei typischen Frauentätigkeiten eine Rolle spielen<br />

(z.B. das Einfühlungsvermögen in pflegerischen Berufen);<br />

Anforderungen im Zusammenhang mit Muskelkraft hingegen<br />

werden vermehrt von Männern erfüllt. Es wird deshalb von<br />

männer- und frauenbegünstigenden Merkmalen gesprochen.<br />

Andere Merkmale sind geschlechtsunabhängig. In bezug auf<br />

intellektuelle Anforderungen zum Beispiel sind weder Frauen<br />

noch Männer bevorzugt. Die Tatsache, dass <strong>die</strong> intellektuell<br />

anforderungsreichen Funktionen (noch) vorwiegend von Männern<br />

besetzt sind, ist kein Indiz <strong>für</strong> ein männerbegünstigendes<br />

Merkmal, sondern eher <strong>für</strong> geschlechtstypisch unterschiedliche<br />

Ausbildungswege: «Wenn Frauen in solchen Positionen seltener<br />

anzutreffen sind, so ist das ein Problem, das nicht durch<br />

veränderte Arbeitsbewertung gelöst werden kann, sondern<br />

durch verbesserten Zugang von Frauen zu solchen Positionen»<br />

(Semmer et al. 1991, S. 53).<br />

An ein Arbeitsbewertungssystem muss <strong>die</strong> Forderung gestellt<br />

werden, dass es männer- und frauenbegünstigende Merkmale<br />

in gleichem Ausmass enthält. Diese Bedingung ist leider in<br />

manchen der gebräuchlichen Systeme nicht erfüllt. Unter anderem<br />

deshalb konnten <strong>die</strong> in der Einleitung erwähnten Lohnklagen<br />

verschiedener frauentypischer Berufsgruppen erfolgreich sein.<br />

Sowohl aus methodischer Sicht als auch im Zusammenhang<br />

mit der Diskriminierungsproblematik ist es äusserst ungünstig,<br />

wenn ein System mit einer «offenen» Merkmalsliste arbeitet,<br />

<strong>die</strong> von den anwendenden Instanzen in einem gewissen Rahmen<br />

selbst definiert werden kann. Auch wenn das Bedürfnis<br />

nach einer «betriebsspezifischen» Merkmalsauswahl verständlich<br />

ist, macht ein solches Vorgehen jegliche konzeptionellen<br />

Qualitäten eines Systems rückgängig.<br />

Die Merkmale von<br />

ABAKABA basieren auf<br />

vier nicht konfun<strong>die</strong>rten<br />

Bereichen.<br />

Die Merkmalsauswahl<br />

von ABAKABA berücksichtigt<br />

<strong>die</strong> Forderung<br />

nach Geschlechtsunabhängigkeit.<br />

21<br />

ABAKABA verwendet einen<br />

Merkmalskatalog, der<br />

keine betriebsspezifischen<br />

Modifikationen zulässt.

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